Heiratsantrag nach Niederlage eher unpassend finden?

Ich habe durch die Medien mitbekommen, dass die Sängerin von Mazedonien bei dem Vorentscheid des ESC ausgeschieden sein soll. Sie wird also nicht beim Finale am Samstag dabei sein können. Sie hat dann auch tatsächlich vor laufender Kamera von ihrem Partner einen Heiratsantrag bekommen, den sie natürlich voller Freude angenommen haben soll.

Ich kenne diese Dame natürlich nicht und weiß daher auch nicht, wie wichtig ihr die Teilnahme am ESC war. Haltet ihr einen Heiratsantrag nach einer derartigen Niederlage also für passend und sinnvoll und hättet das vielleicht genauso gemacht? Wird man auf diese Weise immer an die Niederlage erinnert und muss daran denken, wenn man den Verlobungsring sieht? Oder ist das kompletter Unsinn? Wie würde es euch in dieser Situation gefühlsmäßig gehen und warum?

Klingt vielleicht nicht nach dem glücklichsten Moment, wenn gerade aus einem Wettbewerb ausgeschieden ist. Wie wichtig ihr das Ganze wirklich war, kann wie du schon sagst keiner wissen, aber man würde wohl spontan davon ausgehen, dass es keine schöne Sache für sie war. Aber wer weiß, vielleicht war sie ja trotzdem glücklich, dass sie es soweit geschafft hat, nicht jeder wird so etwas unbedingt als große Niederlage ansehen. Vielleicht war es ja trotzdem ein aufregender Moment für sie und der Heiratsantrag hat sie noch glücklicher gemacht.

Ob ich einen Antrag nach so etwas zu schätzen gewusst hätte, weiß ich nicht, in so einer Situation kann ich mich schlecht hineinversetzen. Als Antragsteller hätte ich wohl andere Umstände ausgewählt. Dass man dann beim Anblick des Rings immer an eine Niederlage denkt, selbst wenn diese sie jetzt getroffen hat, halte ich aber für übertrieben. Vielleicht hat ihr so ein Antrag ja auch klar gemacht, dass so ein Wettbewerb nicht alles ist und ihr ihre Liebsten noch wichtiger sind.

Wenn man ausgeschieden ist, kann das doch eine ganz nette Geste sein. Im Gewinnfall kann doch jeder einen Antrag machen, aber so zeigt man ja auch, dass man zueinander steht. Ob es in dem Rahmen allerdings angebracht ist einen Antrag zu machen weiß ich nicht. Ich hätte das so nicht gemacht und finde es einfach bei solchen Veranstaltungen für die Besucher blöd, die mit der Beziehung ja nichts zu tun haben. Jeder ist da aber anders.

Was soll daran unpassend sein? Das kann auch ein "Hurra, wir können heiraten! gewesen sein. Immerhin stehen jetzt nicht unendliche Proben und Termine an. Jetzt ist Zeit, denn immerhin hat man sich für den Fall des Gewinns die Monate frei gehalten. Das passt doch.

Ich wüsste nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Es wird sich doch niemand spontan überlegen, wenn die alte aus dem Wettbewerb fällt heirate ich sie aus Mitleid damit sie nicht mehr flennt? Das mit dem zueinander stehen mag zwar romantisch in einer Vorstellung sein, aber ist auch nichts anderes wenn man keinen Antrag macht in diesem Moment. Entweder man macht es oder nicht, denn immerhin ist man nicht direkt verpflichtet dazu und die wenigsten stehen 5 Minuten nach dem Antrag schon vor dem Standesamt und unterschreiben. Auch da ist das ganze dann noch rein "freiwillig" Antrag hin oder her.

Ich kann dem ganzen wenig abgewinnen was als Romantisch gesehen wird und finde solche Aktionen wie sie dort mal wieder gezeigt wurden nur albern und kitschig. Dieses Kniefall und großes Publikum für einen Antrag scheint es aber vielen angetan zu haben oder sie genießen die Aufmerksamkeit, würde das bei mir jemand machen, dann würde auch direkt ein Nein folgen da man überhaupt keine Rücksicht nimmt auf das was ich wollen würde und mag, und warum sollte ich mir so jemanden dann ans Bein binden der nicht einmal das einfachste auf die Reihe bekommt?

Davon abgesehen, dass ich von solch öffentlichen Heiratsanträgen kein Fan bin, denke ich auch, dass das Eine nicht zwingend etwas mit dem Anderen zu tun haben muss. Immerhin ist das eine schon eher die öffentliche Arbeit und das andere das Privatleben. Nur weil es beruflich vielleicht gerade eine Niederlage gab, muss dies ja auch nicht im Privaten so sein.

Ich denke auch nicht, dass man so immer zwingend mit der Niederlage konfrontiert wird. So etwas gehört eben auch zum Leben dazu. Außerdem hat die Sängern nun wieder etwas, worauf sie sich nach dem Ausscheiden freuen und drum kümmern kann.