Dem Partner zu Liebe aus der Kirche austreten?
cooper75 hat geschrieben:Cloudy24 hat geschrieben:Ich fände es als Kompromiss deshalb völlig in Ordnung, wenn er mir das Geld für seine Kirchensteuer erstatten würde.
Und woher sollte der Partner das Geld dafür nehmen? Wenn er einen Job hätte, müsste der andere Partner doch keinen Cent zahlen. Wie soll das also realistisch klappen? Mit der Ehe geht man eben Verpflichtungen ein, die einem vorher klar sein sollten.
Das musst du nicht mich fragen sondern die Erstellerin dieses Beitrags, die genau diese Option genannt hat. Dort steht außerdem, dass er "mehr" verdient, was darauf schließen lässt, dass sie sehr wohl ein Einkommen hat. Aber selbst wenn sie sich komplett von ihm aushalten lassen würde, würde sie wohl ein Taschengeld oder etwas in der Art bekommen, dann müsste sie ihren Mitgliedsbeitrag eben davon bezahlen und sich irgendwo anders einschränken. Da muss sie sich dann halt überlegen wo ihre eigenen Prioritäten liegen. Wir müssen schließlich alle schauen, wie wir das Geld, das uns zur Verfügung steht, vernünftig ausgeben.
Cloudy, das besondere Kirchgeld fällt nur an, wenn der Partner, der in der Kirche ist, kein eigenes Einkommen erzielt. Gleichzeitig muss das Paar steuerlich gemeinsam veranlagt werden und das Einkommen des Verdieners muss mindestens 30.000 Euro betragen. Dann fällt das besondere Kirchgeld , das deutlich niedriger ist als die reguläre Kirchensteuer, an. Allerdings spart der Betroffene durch das Ehegattensplitting weit mehr, als er zahlen muss.
Denn eigentlich ist jeder Partner ganz allein für seine Kirchensteuer zuständig. Das haben Ehepaare in den Fünfzigern und Sechzigern enorm ausgenutzt. Er hat verdient und ist aus der Kirche ausgetreten. Frau und Kinder blieben dagegen kostenfrei Mitglied im Verein. Deshalb gibt es das besondere Kirchgeld, das nur dann anfällt, wenn ein Partner kein Einkommen hat und der andere nicht in der Kirche ist. Wenn Einkommen da ist, zahlt der andere nicht mit.
Ich habe mal schnell geschaut, was "besonderes Kirchgeld" überhaupt ist, denn ich habe davon bisher noch nie etwas gehört. So ganz schlau werde ich daraus nicht und irgendwie scheint das auch gar nicht einheitlich geregelt zu sein in Deutschland. Teilweise ist da jedenfalls von keinem Einkommen die Rede, teilweise von nicht steuerpflichtigem Einkommen, was ja ein großer Unterschied ist.
Rein aus Interesse muss ich mich echt mal näher in das Thema einlesen, aber für meinen Standpunkt ist das eh irrelevant. Die meisten Hausfrauen werden eine Art Taschengeld beziehen, schließlich müssen sie ja auch ab und zu Kleidung, Pflegeprodukte und solche Sachen für sich selber kaufen. Sie sind also nicht komplett mittellos.
Cloudy, du vergisst dabei gerade, dass ein nicht steuerpflichtiges Einkommen beispielsweise bei einem Minijob einer Hausfrau in vielen Fällen sowieso komplett alleine zusteht. Das geht den Gatten nichts an, wenn sein Einkommen hoch genug ist und sie den Haushalt allein regelt. Dazu kommt dann noch das Taschengeld, das nicht für neue Kleidung oder so etwas aufgewendet werden muss. Dazu gibt es das Wirtschaftsgeld, das ihre Ansprüche angemessen zum Lebensstandard des Partners decken muss.
Allerdings macht ein nicht extrem überdurchschnittlich verdienender Partner mit dem Splitting viel mehr Plus als das bisschen Kirchgeld kostet. Solche Sachen sollte man sich überlegen, bevor man heiratet. Denn dann muss man eben mit Ansprüchen des anderen rechnen. Schließlich kann die Gattin Dinge, die dem normalen Standard des Paares entsprechen, auch im Namen und auf Rechnung des Gatten kaufen. Außerdem gehört zu den ehelichen Pflichten, die Religion des anderen zu respektieren.
Ich kann es auch nicht verstehen, wenn er ihr das "Hobby" nicht gönnt, dann mögen die beiden sich steuerlich nicht gemeinsam veranlagen und damit ist das Thema dann ebenfalls vom Tisch und er müsste für sie auch nichts bezahlen. Allerdings kommt er dann deutlich schlechter weg als jetzt und das sollte ihm auch mal klar werden, gerade wenn sie weiterhin darauf besteht.
Aber ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, warum man nicht gläubig sein kann und nicht Mitglied einer Kirche sein muss dazu. Denn das Thema Glaube betrifft einen selbst und nicht die anderen und somit ist das Thema für mich nur eine Zwangsabgabe wie viele andere Dinge auch, auf die gar kein Anspruch besteht. Die Kirche könnte sich ebenfalls aus ihren anderen Posten gut alleine finanzieren und müssten sich somit auch nicht an den Steuern bedienen.
Aber ich kann auch die Frau nicht verstehen, warum besteht sie nicht auf die Auszahlung ihres Taschengeldes, lässt sich einzeln Veranlagen und trägt ihr Hobby Kirche damit alleine? Damit bleibt zwar unter dem Strich weniger übrig, aber da kann ihr Ehemann nichts dagegen machen wenn es so gemacht wird und muss es hinnehmen. Zum Austritt zwingen kann er sie nicht, genauso wenig kann er die Steuer einfach einbehalten da sie vom Lohn auch direkt abgezogen wird und gar nicht erst ausgezahlt.
An und für sich sehe ich nicht ein, warum man des Partners wegen austreten soll, wenn einem der Glaube und die Kirche wichtig sind. Ich würde so etwas weder verlangen, noch würde ich es tun, weil mich mein Partner sich das wünscht. In dem genannten Beispiel kann ich schon nachvollziehen, dass der Mann die Kirche mit keinerlei Geld unterstützen möchte und das sollte er auch nicht tun müssen, wenn ihm die Kirche zuwider ist. Dann wäre mein erster Gedanke auch, warum zahlt sie die Beträge nicht einfach selbst bzw. gibt ihm das Geld zurück, so viel ist das im Monat ja dann auch nicht. Und falls das aus welchen Gründen auch immer nicht geht, dann würde ich wohl weiterhin für den Partner bezahlen. Wenn es ihm so wichtig ist und der andere das eben partout nicht aus eigener Tasche finanzieren kann, würde ich nicht verlangen, dass er gegen seinen Willen austritt.
Ich finde die beschriebene Situation komisch. Der Mann wusste doch vor der Hochzeit, dass seine Frau gläubig ist und die Kirchensteuer zahlen möchte. Die Frau weiß, dass ihr Partner nichts von der Kirchensteuer hält, aber bezahlt diese aus irgendwelchen Gründen auch immer nicht selbst. Ich selbst würde meinen Partner nicht zur Aufzahlung von meinen Kosten fordern.
Hat die Frau wirklich absolut kein Geld und keinen einzigen Pfennig in der Tasche? Das kann ich mir nicht vorstellen. Die Frau kann dem Partner das Geld für die Kirchensteuer zurückgeben, wenn es ihr so wichtig ist. Ich finde es aber vom Mann auch nicht richtig, dass er die Frau zum Kirchenaustritt drängt, wenn sie gläubig ist.
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