Wegen Babygeschrei in die Reha müssen?

vom 14.05.2017, 20:34 Uhr

In einem anderen Forum habe ich den Beitrag einer Userin gelesen. Diese schreibt, dass sie ein Schrei-Kind gehabt hätte und wegen ihrem Baby sogar in die Reha musste. Sie hätte über zwei Jahre lang alles mögliche versucht, aber nichts hätte geholfen. Ihr Partner hätte Schichtarbeit gehabt und wäre daher auch nicht immer da gewesen, wenn sie Hilfe gebraucht hätte. Irgendwann war sie dann so erledigt, dass sie in eine Reha gekommen ist.

Abgesehen davon, dass ich nicht wusste, dass man wegen so etwas eine Reha bewilligt bekommen kann, meinte die Userin, dass das gar nichts gebracht hätte. Denn statt in Ruhe zu sitzen und an den Sitzungen teilzunehmen, wäre sie ständig gerufen worden, weil die Betreuer nicht mit dem Schrei-Baby klargekommen sind und damit überfordert waren. Da frage ich mich doch, wie die gute Frau sich erholen soll, wenn man ihr da auch nicht helfen kann.

Die Reha wurde dann irgendwann abgebrochen, weil sie wohl gemerkt hat, dass das nichts bringen würde. War euch bekannt, dass man wegen einem Schrei-Baby auch eine Reha bewilligt bekommen kann? Würdet ihr so ein Angebot nutzen oder wäre das überhaupt nichts für euch? Welche Voraussetzungen müssen für eine Reha erfüllt werden?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Die arme Frau. Sie hat ganz schön viel durchgemacht mit ihrem Kind. Vor allem wenn man vom Partner aufgrund der Arbeit nicht unterstützt werden kann. Ich kann mir schon vorstellen, dass man irgendwann einfach nicht mehr kann. Man kommt mit einem Schreibaby am Tag zu nichts mehr, da man entweder das weinende Baby beruhigen muss oder sonst selbst mal etwas Schlaf braucht.

Das man dadurch jedoch eine Reha bewilligt bekommt hätte ich mir nicht gedacht. Vor allem ist die Umsetzung, wie man aus diesem Fall hört, sehr schwierig bzw. unmöglich gewesen. Wenn das Babys ohnehin schon schreit, dann kann man es schwer von der Mutter trennen. Man kann das Kind auch nicht zu Hause lassen damit man in Reha gehen kann.

Ich denke der Frau wäre mit einer Hilfe für den Alltag besser geholfen gewesen. So hätte sie sich auf das Baby konzentrieren können und der Haushalt wäre trotzdem gemacht gewesen. Dadurch wäre sie vielleicht etwas entspannter gewesen. Innere Ruhe überträgt sich bekanntlich ja auch auf die Kleinen. Sie haben noch dazu sehr sensible Antennen und merken wenn man angespannt ist. In diesem Fall hat leider eines zum anderen geführt und die Frau war solange auf sich allein gestellt bis sie einfach nicht mehr konnte.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich glaube tatsächlich auch dass eine Hilfe im Alltag mehr gebracht hätte. Mal jemand, der sauber macht, mit dem man einfach nur mal reden kann oder der einem mal für ein paar Minuten das Kind abnimmt. Sicherlich kann man auch schöne Kurse für Mama und Kind machen, aber wenn beide gestresst sind, muss erstmal eine Lösung für den ganz normalen Alltag her.

Dass es eine solche Reha überhaupt gibt wusste ich nicht. Wenn es hilft ist es eine gute Sache, aber jedem wird das sicherlich nichts bringen. Letztendlich kann es ja auch verschiedene Gründe haben und nicht jedes Mutter Kind Paar ist gleich, weswegen es keine ultimative Lösung geben kann.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Eine Reha oder eine Mutter Kind Kur kann man ziemlich einfach bewilligt bekommen wenn ein Grund auch vorliegt. Und ja, psychischer Stress durch ein Schreikind verursacht oder auch die Mangelnde Hilfe im Haushalt durch einen Partner sind einer der häufigsten Gründe, warum das ganze auch bewilligt wird.

Jeder steckt Dinge auch anders weg und das hier nun gesagt wird, dass sie mehr Hilfe gebraucht hätte ist so auch nicht richtig. Denn mit einem Schreikind alleine bist du schon beschäftigt genug, da bleibt der Haushalt erst einmal liegen und wird zur Nebensache. Sicherlich kann man sich da jemanden ins Haus holen der das macht, wenn es der Partner nicht bringen kann, andere schaffen das aber und müssen nicht direkt in die Reha. Alles eine Frage von der Belastbarkeit, wollen und auch können. Zudem Schreikind nicht gleich Schreikind ist. 3 Stunden am Tag sind Anstrengend aber nichts im Vergleich dazu, wenn du ein Kind hast 12 Stunden durchgehend am schreien ist. Auch danach muss man unterscheiden.

Damit man solch eine Reha bewilligt bekommt, spricht man mit seinem Arzt oder dem Kinderarzt. Dieser kann das ganze empfehlen und damit wendet man sich an die eigene Krankenkasse, spricht dort vor und legt den Bericht vor. Damit kann man das ganze bewilligt bekommen, arbeitet die Mutter bereits wieder, dann kann man mit solch einem Anliegen auch an der Rentenkasse vorsprechen, nur da sind die Hürden um einiges höher als bei einer Krankenkasse. Solch eine Kur oder Reha wird auch nicht als Urlaub empfohlen, sondern hat medizinische Hintergründe und somit die erste Anlaufstelle der Arzt. Dort wird einem auch das weitere Procedere erklärt, welche Unterlagen man braucht usw.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^