Wie als Betroffener auf Cybermobbing reagieren?

Das Internet bietet viele Vorteile. Man hat die Möglichkeit sich mit anderen Menschen vernetzen, somit in Kontakt zu bleiben und vieles mit ihnen zu teilen, wenn es um den eigenen Lifestyle geht. Einige treffen dabei auf sogenannte "Hater", die auf Beiträge und Fotos mit Hasskommentaren reagieren und regelrecht Mobbing betreiben.

Ich denke schützen kann sich niemand vor Cybermobbing, gerade wenn dieser Jemand im Rampenlicht steht oder durch seinen Beruf etwas bekannter ist. Wie kann man aber auf diese Mobbing-Attacken reagieren?

Ich habe kürzlich von einem Fall gehört, bei dem eine 16-jährige Schülerin, die in ihrer Freizeit gerne modelt, direkt zu ihren "Hatern" nach Hause gefahren ist, um dort nach dem Grund der Hasskommentare zu fragen. Sie setzte auf Konfrontation, was ich sehr mutig finde. Ich bin mir aber sicher, dass nicht viele aktiv werden.

Wie reagiert man am Besten auf Mobbing im Netz? Reicht es eurer Meinung nach aus, dieses zu ignorieren oder gibt es noch andere Möglichkeiten sich zu wehren?

Wenn es erst mal passiert ist, sieht die Lage anders aus, als wenn es noch nicht passiert ist. Möglichkeiten der Vorbeugung gibt es schon viele. Aber nicht jeder möchte das. Beispielsweise kann man Accounts auf Plattformen, die für Mobbing berüchtigt sind, auf privat stellen, so dass man selbst entscheiden kann, wer was sehen darf und was nicht. Und wenn man nur echte Bekannte, die unter ihrem Klarnamen schreiben aufs Profil lässt, ist die Wahrscheinlichkeit gemobbt zu werden schon mal gesenkt.

Allerdings will das nicht jeder. Gerade Teenager sind ja da manchmal etwas risikofreudiger und wollen um jeden Preis öffentlich wahrgenommen werden und hoffen auf eine gewisse Berühmtheit durch solche Plattformen oder solche Präsenz sogar als bezahlten Job, weil man sich an den prominenten Vorbildern der ersten Stunde orientiert.

Wenn man gemobbt wird, muss man halt sehen, welche Ausmaße das angenommen hat. Von Fall zu Fall sollte man entscheiden, ob möglicherweise der Ganz zur Polizei sinnvoll ist. Gerade bei Beleidigungen und anderen Kommentaren, die für die reine Meinungsäußerung brutal sind, kann auch einen Strafanzeige hilfreich sein. Aber wie gesagt, das muss man im Einzelfall sehen.

Wenn vom Mobbing meine Kinder betroffen sind, wäre auch ein Gang zur Klassenlehrkraft sinnvoll. Manchmal reicht es ja schon, wenn man sich wirklich nur die Rädelsführer vornimmt und mit ihnen ein ernstes Wort spricht.

Kommt doch ganz darauf an, was dort geschrieben steht und wie ernst man das ganze zu nehmen hat. Wenn mir jemand unter meinen Youtube Kanal schreibt, dass ich fett und hässlich bin, dann lässt mich das komplett kalt, da man mich in den Videos auch nie zu sehen bekommt sondern nur die Hände. Wie jemand darauf kommt, dass er alleine an den Händen ausmachen kann ob jemand fett und hässlich ist, erschließt sich mir nicht kann ich aber auch nicht für voll nehmen und so etwas ignoriere ich.

Wenn dagegen jemand nun anfängt konkret zu werden, zu drohen mit diversen Dingen, dann stellt das schon etwas anderes dar und da reagiere ich dann auch darauf indem ich solche Kommentare meldet und das auch zur Strafanzeige bringe. Youtube selbst ist dann auch verpflichtet die Daten der Kommentatoren heraus zu geben an die Staatsanwaltschaft und diese bekommen dafür dann auch die Quittung.

Aber grundsätzlich kann man einige Vorkehrungen treffen damit man genau das vermeidet wie trüffelsucher das bereits genannt hat. Dazu gehört auch das überlegen was man postet, wer den Inhalt alles sehen darf und was man von sich dabei alles Preis gibt. Jede Information die man dort verbreitet, kann ins negative gezogen werden und weiterhin missbraucht und dessen sollte man sich einfach bewusst sein. So wird schnell aus dem netten Kinderfoto welches man von sich selbst veröffentlicht hat, eine Fotomontage mit Kommentar gemacht und genug Idioten finden so etwas immer witzig und teilen es bis es tausende andere auch gesehen haben und weiter verbreiten.

Auf Facebook könnte man diejenigen blockieren oder sie zumindest aus der Followerliste werfen und die Beiträge dann nur noch den eigenen Followern zugänglich machen. Als mal jemand aus meiner Liste einen bösen Kommentar geschrieben hat, habe ich denjenigen aus meiner Follower-Liste entfernt und das, was derjenige geschrieben hatte, gelöscht und es war dann Ruhe.

Ähnlich ging es mir mal bei einer Facebook-Gruppe. Ziel der Gruppe war es, Bekanntschaften zu knüpfen und man schrieb gewissermaßen, welche Art von Leuten man gerne kennenlernen will und da haben sich durch meine Beschreibung wohl einige diskriminiert gefühlt und dann lauter fiese Kommentare darunter geschrieben. Die Administratoren der Gruppe haben das dann gelöscht und ich habe die Gruppe wieder verlassen.

Man muss eben sehr aufpassen, was man postet. Ich kommentiere oder poste in Gruppen inzwischen gar nichts mehr, was irgendwie negativ oder kritisch wirken könnte, einfach damit mir das nicht nochmal passiert. Wenn ich nur Belangloses poste, dann kann mir auch keiner mehr was.

Bei Studivz hatten mal Leute eine Gruppe gegen mich gegründet. Das habe ich auch gemeldet, wurde aber nicht gelöscht, weil die Gruppe meinen Namen nicht erwähnt hat, sondern mich nur umschrieben hat, sodass nur Insider wussten, dass ich gemeint bin. Damit musste ich dann leben, dass es die Gruppe gab, aber es waren ohnehin nur ganz wenige Mitglied, nämlich Leute aus einem Verein, mit denen ich mich mal zerstritten hatte und heute vegetiert die Plattform ja nur vor sich hin und Studivz benutzt gar keiner mehr.

Hier hat man aber auch einige, die beleidigen und mobben und sich selbstherrlich als allwissend darstellen und dagegen kann man leider auch nichts machen, sondern muss das dann ertragen oder kann sich höchstens aus der Diskussion dann zurückziehen. Im Zweifelsfall bleibt immer nur der Rückzug.