Als Buchliebhaber automatisch auch Ebook Reader mögen?

Ich mag Bücher sehr gerne und besitze auch viele davon. Bisher hat mich ein Ebook Reader aber nie interessiert, da es mir doch einfach lieber ist ein Buch als Papier in der Hand zu halten. Nun überlege ich aber doch, ob ich mir nicht einen Ebook Reader kaufen sollte.

Ein Bekannter meinte, dass ich doch eigentlich automatisch auch Ebook Reader interessant finden müsste, wenn ich so ein Bücherwurm wäre. Immerhin wäre das nur eine moderne Form von einem Buch und man müsste eben mit der Zeit gehen. Er kann nicht nachvollziehen, dass man sich als Buchliebhaber nicht unbedingt auch zwangsläufig für einen Ebook Reader interessieren muss.

Ist es für euch als selbstverständlich, dass man als Buchliebhaber auch Ebook Reader mögen muss? Schließt das eine für euch das andere nicht aus? Ist das nicht eher eine Geschmackssache und kommt nicht darauf an, ob man Bücher mag?

Man könnte es sogar umgekehrt sehen, ein richtiger Bibliophiler kann vermutlich in der Regel mit einem Ebook-Reader so gar nichts anfangen oder verteufelt ihn als seelenlos und dem Buch nicht ebenbürtig. Ich habe selbst einige Zeit mal ähnlich gedacht, dass ich lieber ein echtes Buch in der Hand halten möchte als ein kleines Gerät, wo Hunderte von Werken gespeichert sind.

Beides hat seine Vor- und Nachteile, aber mittlerweile möchte ich meinen Kindle auf gar keinen Fall mehr missen. Es ist einfach zu bequem, sich keine Gedanken mehr zu machen, wo man den nächsten Schwung Bücher loswird, wenn der Platz knapp wird. Außerdem ist die Lichtquelle beim Paperwhite schon ein Bonus für sich und gerade bei 1000 Seiten starken Werken läuft man im Bett nicht mehr Gefahr, von dem Ding erschlagen zu werden.

Ich mag Bücher nach wie vor, aber ich glaube mittlerweile habe ich nicht mal mehr eine dreistellige Anzahl in der Wohnung und bin sicher weit über Hundert losgeworden über den Verlauf der Zeit. Am Ende stauben sie doch nur vor sich hin, das Papier kann vergilben und zehn Jahre später interessiert sich kein Mensch mehr für durchschnittliche Belletristik. Allerdings würde ich mir teure Fachbücher, die man immer wieder braucht oder sehr bildlastige Bände auch jetzt noch nur in der Buchform kaufen.

Man muss natürlich nicht automatisch einen Ebook Reader toll finden nur weil man Bücher mag. Das ist zu kurz gedacht. Immerhin geht es nicht zwingend um den Inhalt alleine, sondern auch um das "in der Hand haben", ein Gefühl und in gewisser Weise auch die emotionale Bindung.

Persönlich finde ich es immer noch schöner ein Buch in der Hand zu haben, Seiten umzublättern und auch gelesene Bücher im Regal zu haben. Dennoch habe ich auch Ebooks. Eine Vorliebe für die eine Seite muss ja auch nichts ausschließen, dennoch liebe ich das Gefühl ein Buch in der Hand zu haben und dieses danach in mein Regal stellen zu können.

Ich mag Bücher ebenfalls sehr gerne und ich habe auch einen eBook-Reader, aber trotzdem mag ich richtige Bücher immer noch deutlich lieber als eBooks. Meine eBooks lese ich nur im Urlaub, weil ich dann nicht mehrere Bücher mit mir schleppen möchte und das Gerät einfach praktischer und vor allem leichter ist und ich trotzdem mehrere Bücher dabei haben kann.

Aber dass man einen eBook-Reader automatisch mögen muss, nur weil man Bücher liebt, das halte ich ehrlich gesagt für blödsinnig. Ich mag es viel lieber, ein richtiges Buch in der Hand zu halten und die Seiten richtig umzublättern. Genau das sind auch Gründe, die bei einigen Bekannten von mir dafür sprechen, dass sie eBooks komplett ablehnen und sie auch noch nicht einmal für den Urlaub nutzen möchten.

Sicher hat dein Bekannter schon recht, dass es einfach eine moderne Form ist, wenn man einen eBook-Reader nutzt und dann vielleicht auch keine Bücher mehr neu in das Regal stellt. Aber man muss doch nicht alles gut finden, was neu ist, auch wenn es das eigene Hobby betrifft. Daher finde ich absolut nicht, dass man als Leseratte automatisch auch eBook-Reader mögen muss.

Ich lese für mein Leben gerne und finde den Ebook Reader auch nicht toll. Sicher, für den Urlaub ist der unglaublich praktisch. Das wäre aber auch die einzige Gelegenheit, bei der ich ihn nutzen würde. Mich würde es nerven, alle Bücher, die ich mir für zuhause gekauft habe, noch einmal digital zu kaufen. Wenn ich zu viel Geld hätte, würde mich das aber wahrscheinlich nicht stören.

Was ich an dem Ding weniger mag ist, dass der Bestand unserer Kultur damit minimiert wird. Gerade in der ferneren Zukunft wird es immer weniger reale Bücher und mehr digitale Produkte geben. Die Frage ist doch dann, wer sich in fünfhundert Jahren noch an die Klassiker der heutigen Zeit erinnern kann, wenn die Daten irgendwann mal verloren sind. Das ist eher das Problem, wass ich an Ebook Readern sehe. Wer Bücher und ihr Kulturgut wirklich liebt, der sollte auch weiterhin welche kaufen anstatt dem neuesten Elektroniktrend hinterherzulaufen.

Ich mag meinen Reader sehr. Denn er löst ganz einfach mein P!atzproblem. Ja, Bücher fassen sich toll an, sie riechen gut und es ist praktisch, mal schnell etwas zu suchen. Aber bei deutlich über einhundert Büchern pro Jahr, die ich lese, ich der Reader ein Segen.

Ich wüsste nun nicht, warum ich Bücher, die ich bereits besitze, noch einmal kaufen sollte, um sie auf dem Reader zu lesen. Die werden doch nicht unlesbar, nur weil ein Lesegerät im Haus ist. Aber hier ist alles voll mit Büchern. Spätestens seit meine eigene Bibliothek um die vier mal 2,80 Meter Wand der Eltern, die teilweise doppelt bestückt und gestapelt ist, gewachsen ist, geht eigentlich gar nichts mehr.

Außerdem muss ich mir kaum noch Bücher aus der Stadtbücherei oder der Bibliothek der Uni mehr leihen und Fristen beachten, weil der Reader die Wege unnötig macht. Und nachts kann die Nachttischlampe aus bleiben, weil die beleuchtete Seite genügt. Gut, meinen Mann stört das Licht nicht, aber mancher ist empfindlich.

Dazu muss ich kein Ersatzbuch einstecken und schleppen. Ich kann auch riesige Walzer im Bett und in der Badewanne lesen. Ich muss weniger aufräumen, weniger absteigen und habe immer einer große Auswahl zur Hand, wenn ein Buch ausgelesen ist.

Ich würde mich als Vielleser und Bücherwurm bezeichnen, aber ich mach diese Ebook Reader einfach nicht. Ich mag zwar zugeben, dass sie so einige Vorteile bieten, aber ich mag das Gefühl, schon wieder so ein elektronisches Daddel-Dingens in der Hand zu halten, einfach nicht. Ich habe viel lieber ein echtes Buch mit Seiten in der Hand, die ich umblättern kann und zwischen die ich ein Lesezeichen klemmen kann.

Ich habe schon ein Smartphone und ein Tablet und schon auf diesen Dingern mag ich einfach keine längeren Texte lesen. Und auch den PC mag ich nicht zum Lesen von langen Texten. Ich habe einfach viel lieber das Papier in der Hand und rieche auch den Duft eines frisch gedruckten Buches ganz gern. Das eine bedingt also nicht unbedingt auch das andere.

SonjaB hat geschrieben:Ich habe schon ein Smartphone und ein Tablet und schon auf diesen Dingern mag ich einfach keine längeren Texte lesen. Und auch den PC mag ich nicht zum Lesen von langen Texten.

Ich kann das so auch nicht bestätigen. Ich lese sehr gerne, aber ich mag eben nicht nur die Geschichten, sondern auch das Gefühl von Papier in der Hand. Das fehlt beim Ebook Reader ja leider völlig. Sicher hat der auch viele praktische Vorteile, etwa auf Reisen, aber trotzdem konnte ich mich bisher nicht dafür erwärmen und schwöre nach wie vor auf das klassische Papierbuch.