Sollte man die Halbjahreszeugnisse in Schulen abschaffen?

Ich habe gestern gelesen, dass ein Grundschulverband in Sachsen wohl komplett überfordert sein soll. Die Lehrer sollen so überlastet sein, dass man ernsthaft in Erwägung zieht, die Halbjahreszeugnisse abzuschaffen. Den Eltern gefällt das natürlich nicht und die Proteste sind groß. Wie denkt ihr darüber? Sind Halbjahreszeugnisse in euren Augen überhaupt sinnvoll? Wärt ihr für oder gegen eine Abschaffung? Wo liegen hier Vorteile und Nachteile und wird sich das überhaupt bundesweit durchsetzen?

Ich finde das Halbjahreszeugnis wichtig für das Kind um einen Stand zu sehen und auch für die Eltern um einschätzen zu können wie der Stand der Dinge ist. Natürlich sind die Lehrer schnell überfordert, wenn es zu wenig Lehrer gibt, aber deswegen nun auf ein Halbjahreszeugnis zu verzichten finde ich nicht richtig. Da sollte man eher in mehr Personal investieren und Lehrer fördern.

Ich sehe das wie Ramones. Das Halbjahreszeugnis ist als Zwischenstand schon sehr wichtig. Man sieht, wo man noch was tun muss und wo es gut läuft. Selbst wenn man immer alle Noten aufschreibt, kommt man ja nicht auf das endgültige Ergebnis, das man vom Lehrer bekommen würde. Daher ist es wichtig, dass der Lehrer das ausrechnet und bewertet.

Generell finde ich es falsch, bei Überforderung von Personal die Arbeit zu reduzieren. Ich meine, wenn die wirklich unsinnige Dinge tun, ist das natürlich etwas anderes, aber der Sinn des Halbjahreszeugnis wird ja ansonsten nicht angezweifelt. Man kann doch nichts abschaffen, das als sinnvoll erachtet wird.

Nein, da sollte man wirklich lieber in mehr Personal investieren. So viel Arbeit macht das Halbjahreszeugnis auch nicht. Es abzuschaffen wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein und würde die Lehrer nur für wenige Wochen im Jahr entlasten. Was ist mit dem Rest? Was soll denn dann als nächstes abgeschafft werden? Die Benotung generell? Klausuren? Kinder zu unterrichten, ist nun mal Arbeit. Schafft man die Arbeit ab, schafft man letztlich die Bildung an sich ab.

Ich finde das Halbjahreszeugnis schon sehr wichtig, damit man im Detail sieht, wo die Probleme liegen und noch genügend Zeit hat etwas daran zu ändern. Das das Halbjahreszeugnis viel Aufwand bedeutet und bei Personalmangel sicherlich manchen Lehrer zur Verzweiflung treibt. Aber dann müssen die Schulen eben zusehen, dass mehr Hilfskräfte angeschafft werden. Kein Halbjahreszeugnis zu verteilen ist bestimmt nicht die Lösung und stößt zurecht auf Protest.

Ich finde ebenfalls,dass die Halbjahresinformationen sehr wichtig sind.Die Schüler sehen wo sie stehen und haben bis zum Endzeugnis noch Zeit sich zu verbessern. Wenn in meiner Halbjahresinformation z. B. eine 2-3 stand, strengte ich mich in diesem Fach besonders an, um am Ende die bessere Note zu bekommen. An Personal sollte nicht gespart werden, weder an Schulen, noch in anderen sozialen Einrichtungen.

Woran sollte man den Stand stehen? Wenn man nicht ganz doof ist, dann schreibt man sich die Noten auch selbst auf und rechnet sich seinen Schnitt. Dann müsste man nur mehr Aufwand selbst betreiben um den Stand zu sehen und hat nicht alles präsentiert vor sich auf dem Silbertablett liegen.

Wichtig ist daran so gar nichts, erst in den späteren Stufen macht das Sinn, weil man sich mit diesen Zeugnissen dann auch bewirbt. Vorher macht das absolut keinen Sinn und wer sich einen Stand errechnen möchte und wissen will wo der Spross in der Schule steht, der macht ein Gespräch in der Schule aus oder errechnet sich das selbst. Man muss nicht alles präsentiert und serviert bekommen nur damit man an diese Information gelangt. Bequemlichkeit ist das einzige, weswegen hier auf das "wichtig" plädiert wird.

Auf die Halbjahreszeugnisse nur wegen der Überforderung zu verzichten, beseitigt ja nicht das Problem, sondern nur das Symptom. Ich finde Halbjahreszeugnisse auch sehr schön für die Eltern, um eine Tendenz des eigenen Kindes sehen zu können und Nachhilfe- oder Förderbedarf schneller erkennen zu können. Wenn jedes Mal ein Jahr ins Land zieht, kann der Anschluss an den Schulstoff inzwischen schon längst verloren sein.

Sorae hat geschrieben:Vorher macht das absolut keinen Sinn und wer sich einen Stand errechnen möchte und wissen will wo der Spross in der Schule steht, der macht ein Gespräch in der Schule aus oder errechnet sich das selbst. Man muss nicht alles präsentiert und serviert bekommen nur damit man an diese Information gelangt. Bequemlichkeit ist das einzige, weswegen hier auf das "wichtig" plädiert wird.

cooper75 hat geschrieben:Also sollen alle Eltern extra Termine ausmachen, um die Noten in den mündlichen Fächern zu erfahren? Oder einfach der Dinge harren, bis ein blauer Brief kommt? Das kann doch nicht dein Ernst sein! Wie soll man in acht Wochen noch was retten? Und die Überforderung wird sicher auch weniger, wenn alle Termine machen.

Sorae, ein Elternsprechtag als Sammelveranstaltung, wo alle Eltern im Klassenzimmer sitzen, bringt relativ wenig. Und mehr hast du hier in der Grundschule nicht, wenn dein Kind nicht völlig aus dem Rahmen fällt. In der Zeit, die 30 Eltern für einen Termin benötigen, kann man locker Zeugnisse schreiben.