Sich im Internet zu Hause fühlen?

Ich habe kürzlich die Aussage gelesen, dass viele Menschen sich im Internet tatsächlich zu Hause fühlen würden. Allein aus dem Grund, weil man sich eben dort zu Hause fühlen würde, wo man sich geliebt und verstanden fühlt und das Internet wäre eben die Möglichkeit dazu, da es den Kontakt zu den Menschen herstellen kann, die dieses Gefühl eben auslösen.

Ich finde mich im Internet inzwischen sehr gut zurecht und komme auch sehr gut damit klar. Ich würde aber trotzdem nicht so weit gehen zu behaupten, dass das Internet mein zu Hause sei. Das finde ich dann doch total übertrieben, wenn ich ehrlich bin, zumal das Internet ja nur ein Medium ist, das man nutzen kann, ein Mittel zum Zweck wenn man so will. Man kann es nicht selbst gestalten und beeinflussen und genug Hater gibt es im Internet auch, während ich in meinem zu Hause keine Hater habe, die mir das Leben schwer machen. Auch stelle ich es mir seltsam vor, wie man dann nach Hause kommen will, wenn der Strom ausfällt und man keinen Zugang zum Internet mehr hat.

Wie seht ihr das? Würdet ihr so weit gehen und das Internet als euer Zuhause bezeichnen oder findet ihr das übertrieben und wenig nachvollziehbar? Haltet ihr derartige Gedankengänge für logisch und kennt ihr vielleicht Menschen, die ähnlich empfinden?

Es klingt vielleicht etwas übertrieben und so, als würde man zu viel Zeit damit verschwenden sich im Netz anstelle der "echten" Welt, aber ich kann die Aussage schon nachfühlen. Gerade wenn bestimmte Interessen oder Fandoms hat, zu denen man in nächster Umgebung niemanden kennt. Gerade in Foren für Haustiere habe ich schon erlebt, dass da richtig aufrichtige Gemeinschaften entstehen und da finde ich es nachvollziehbar, dass man sich dort richtig wohl und aufgehoben fühlt.

Ich habe selbst die ein oder anderen Gemeinschaften und Foren, denen ich mich sehr zugehörig fühle und mit denen ich über Sachen reden kann, zu denen ich im echten Freundes- und Bekanntenkreis keine Fans kenne. Manch einer sucht ja auch Mitstreiter für bestimmte Lebensstile und Ziele, etwa zum Thema Gewichtsverlust, Ernährung etc. Da kann ich mir gut vorstellen, dass man sich im Internet zuhause fühlt.

Als "das" Zuhause würde ich das Netz dann aber doch nicht beschreiben und das Internet als Ganzes schon gar nicht. Wie du schon sagst ist das eben leider auch ein Ort, an dem es Hetze und Gemeinheiten gibt und viele der Meinung sind, wenn man anonym ist, kann man sich mehr erlauben. So etwas brauche ich in einem Heim nicht.

Ich würde das Internet und ein Forum oder sonstige Plattform auch nicht als mein Zuhause bezeichnen. Zwar ist es nett wenn man sich mit gleichgesinnten austauschen kann und somit auch Kontakte knüpft, aber diese bleiben nicht immer nur im Internet sondern man trifft sich auch außerhalb dieser Welt.

Zwar verbringe ich sehr viel Zeit mit dem Medium Internet und recherchiere hier etwas, beteilige mich an diversen Foren, habe meinen eigenen Channel auf Youtube aber das alles ist zwar Bestandteil von meinem Leben, aber ich könnte darauf ebenfalls verzichten und es gibt andere Dinge, die mir weit aus wichtiger sind als das was im Internet gerade stattfindet.

Hater findest du überall, nicht nur im Internet nur in der realen Welt haben die Leute meistens nicht die Eier, dass sie es dir direkt ins Gesicht sagen. Im Internet ist schnell etwas geschrieben und von sich gegeben und wenn diese Menschen dann vor dir stehen und es dir direkt sagen sollen, da bekommen sie ihren Mund nicht auf. Dass können ebenfalls Bekannte sein die sich außerhalb dieser Welt nicht so verhalten würden, wie sie sich im Internet geben.

Von daher gebe ich darauf gar nichts, zudem es auch genug Mittel und Wege gibt diese Personen ausfindig zu machen und mal vor ihrer Haustür zu stehen ob sie es dann nochmals wiederholen mögen. Dieser Schock reicht für manche durchaus aus, dass sie hinterher mehr darauf achten was sie von sich geben oder auch jemand anderes einen Riegel davor schiebt, Stichwort Kinder bei denen die Eltern nicht wussten was diese im Internet alles von sich geben und hinterher das Medium erst einmal Tabu ist oder nur noch unter Aufsicht verwendet werden darf.