Bessere Note durch das Spielen eines Instruments?

Vor den Ferien hat mir mein Neffe eine interessante Geschichte aus seiner Schule erzählt. Am Anfang des Musikunterrichts hat die Lehrerin gefragt, wer von den Schülern ein Instrument spielen würde. Einige haben sich dann gemeldet und sie habe das wohl mit einem kleinen Häkchen auf der Liste mit den Namen der Kindern vermerkt, die ihr vorliegt.

Danach hat mein Neffe beobachtet, dass diese Kindern immer mindestens eine Zwei bekommen, egal wie gut ihre Leistungen tatsächlich sind. Er sagt, es gebe auch einige, die sich gemeldet hätten um eingetragen zu werden, aber dann nie mitgemacht hätten. Und diese Schüler hätten trotzdem eine Zwei. Sie könnten machen, was sie wollen.

Die Geschichte konnte ich erst gar nicht glauben. Ich fragte also die Tochter eines Freundes, die zufällig auch in der Klasse meines Neffen ist. Und die bestätigte mir die Geschichte. Sie spielt ein Instrument, gab aber zu, sich nie wirklich zu beteiligen und ihre Tests waren wohl auch nicht so toll. Dennoch hat sie eine Zwei als Note.

Habt ihr sowas auch schon mal gehört? Kann es wirklich sein, dass die Lehrerin sich die Benotung so einfach macht? Sollte man sich über solches Verhalten beschweren? Das Problem ist ja dabei, dass es nicht einwandfrei beweisbar ist. Was würdet ihr tun?

Ich habe erst gedacht, du meinst das anders, als ich die Überschrift gelesen habe. So hatte ich in der Schulklasse damals auch eine Mitschülerin, die Akkordeon und Blockflöte spielen konnte und ihr fiel es sehr leicht, Noten zu lesen. Gerade bei Tests, wo dann eben die verschiedenen Noten abgefragt worden sind, hat sie sehr gut abgeschnitten, weil sie das eben schon alles wusste und einen gewissen Vorteil gegenüber den Mitschülern hatte, die so gar kein Instrument spielen konnten.

Dass ein Schüler bevorzugt behandelt wurde, nur weil er generell ein Instrument spielen konnte, kenne ich so gar nicht. Zu meiner Schulzeit hat es die Lehrer auch nicht wirklich interessiert, wer welches Instrument spielen konnte und warum.

So wie du es schreibst kenne ich es nicht. Allerdings wurde in meiner Schulzeit ebenfalls abgefragt wer ein Instrument spielt. Diese hatten dann die Wahl, ob sie für ihre praktische Zensur eben etwas vor spielen oder Singen und die meisten haben sich gegen das Singen entschieden. Besser oder schlechter wurde daher niemand bewertet nur weil er ein Instrument gespielt hat, diese taten sich aber einfacher in mancher Hinsicht und legten auch bessere Noten an den Tag, wenn es darum ging etwas schriftliches zu bearbeiten, da sie mit dem Noten lesen einfach vertrauter waren als jemand der kein Instrument gespielt hat.

Wer bei uns in der fünften Klasse keine Noten lesen konnte und nicht zumindest Blockflöte spielen konnte, war verloren. Denn er konnte weder dem Unterricht folgen, noch die Tests bestehen. Das ist jetzt bei meinen Jungs auch nicht anders.

Ich kenne das so gar nicht, finde es aber auch wirklich mies, wenn man auf dieser Grundlage bewertet. Ich habe das so nie erlebt. Bei uns wurde nicht mal gefragt, ob jemand ein Instrument spielt und ob jemand Noten lesen kann war auch egal. Dazu gab es irgendwann mal eine Klassenarbeit, aber das war es dann auch schon. Generell würde ich so eine Benotung, wie sie hier beschrieben wird aber auch unfair finden und das auch melden.

Diese Bewertungsmethode klingt ja wirklich mies. Wenn die Lehrerin das nie überprüft, kann sich ja auch jeder melden um eine gute Zensur abzugreifen. Bei uns wurde das damals so explizit nicht gefragt. Da ich später auf ein Musikgymnasium gegangen bin, hatte ich aber dennoch einen Vorteil aufgenommen zu werden, weil ich ein Instrument konnte.