Ungerechtigkeit bei der Benotung in der Schule?

vom 06.05.2017, 01:42 Uhr

Heutzutage werden in jedem Bereich sogenannte Soft Skills verlangt. Diese beinhalten beispielsweise auch die Teamfähigkeit und insbesondere die Fähigkeit, dass man zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen kann. Ohne die Fähigkeit mit seinen Mitmenschen auszukommen, hat man es im Beruf äußerst schwer. Leider findet dieser Aspekt auch immer mehr Einfluss in der Schule und dem Studium.

Die Benotung von Schülern findet leider oftmals auf sehr subjektivem Empfinden statt. Lehrkräfte werden zwar gut ausgebildet, dennoch sind es nur Menschen, die zwar objektiv sein wollen, es aber nicht sein können. Es sind zum Teil ganz unterbewusste Entscheidungen, die dazu führen, dass manche Schüler bevorzugt werden und manche benachteiligt.

Man muss sich die Frage stellen, wieso Lehrer gewisse Schüler bevorzugen. Meiner Ansicht nach liegt dies daran, dass sich manche Schüler besser präsentieren können. Sie weisen eben diese Soft Skills auf und glänzen damit. Aber tatsächlich sind sie nicht immer leistungsstärker als ihre Mitschüler, dennoch werden sie besser benotet.

Könnt ihr dieses Phänomen bestätigen? Denkt ihr man kann tatsächlich von einer Ungerechtigkeit in der Schule sprechen und wenn ja, wie kann man diese beheben?

» Dansun » Beiträge: 23 » Talkpoints: 20,42 »



Ich denke, das der ein oder andere Schüler einem anderen vorgezogen worden ist hat es schon immer gegeben. Heute genau so wie vor 40 Jahren. Dabei handelt es sich oft glaube ich einfach um Sympathiepunkte. Manche Schüler stehen dem Lehrer besser zu Gesicht als andere. Das ist leider so, da Lehrer auch nur Menschen sind.

Das neue Benotungssystem hingegen finde ich furchtbar. Ich bin für die klassischen Schulnoten wie es sie eh und je gegeben hat. Durch diese fragwürdige Benotung werden bleiben wirklich die wichtigen Dinge, die die Schüler lernen sollten auf der Strecke.

Wie man mit seinen Mitmenschen auskommt, sollte man meiner Meinung nach im Elternhaus lernen und nicht in der Schule. Die ist dazu da, dass man sich ein umfangreiches Wissen aneignet und nicht soziale Fähigkeiten die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Leider muss die Schule immer mehr die Erziehung der Eltern übernehmen weil die mit ihrer Arbeit beschäftigt sind, um die ganze Familie über die Runden zu kriegen. Da bleibt dann nicht mehr allzu viel Zeit für wichtige Dinge wie Lesen und Schreiben.

Sobald diese Kinder einen Ausbildungsplatz suchen werden alle erstaunt sein, wie schwer sie sich tun in ihrem Job die geforderte Leistung zu bringen.

Beispiel: In der Firma meines Onkels werden Lehrlinge gesucht, er konnte bisher jedoch keinen einstellen, weil die heutigen Schulabgänger nicht richtig Kopfrechnen und lesen können. Das einzige, das super hinhaut ist mit dem Handy via What's App oder Snap Chat zu chatten.

Beispiel: Meine Schwester besucht die Oberstufe einer technischen Schule. In der ersten Klasse wurde in Deutsch lesen geübt, da mehr als die Hälfte nicht wirklich fließend lesen konnte.

Die Leistung von schwachen Schülern wird einfach hinter Soft Skills versteckt. Diese glauben dann, dass sie gute Leistungen erbringen und sind dann zutiefst erschüttert sobald sie einen Fuß in die Arbeitswelt setzen. Ich finde die alten Noten sollten wieder her. Was man gegen Ungerechtigkeiten bei der Benotung machen kann? Die wird es meiner Meinung immer geben, früher mussten die Schüler halt lernen, dass es nicht immer fair ist, aber heutzutage wird ihnen das auch schon von den Eltern abgenommen die dann dann völlig außer sich bei Elternabenden oder Sprechstunden sich bei den Lehrkräften beschweren.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Was ist daran neu? Schon damals wurde man anders bewertet wenn die Nase dem Lehrer nicht gefallen hat, man auffällig war oder auch zu aufdringlich. Das ist ganz normal und hinterher im Berufsleben wirst du auch nicht in Watte gepackt und musst dann mit Leistung und den Soft Skills glänzen und nicht nur mit einem von beidem.

Wie vor mir schon genannt worden ist, klappt doch vieles im Bildungssystem nicht mehr. Erziehung wird abgeschoben, Eltern ziehen sich aus der Verantwortung und nehmen ihren Kindern vieles oder gar alles ab. Fängt doch schon am Schulweg an, wenn man 10 Jahre lang von Mutti mit dem Auto gefahren wurde und geholt, wie soll man dann alleine einen Bus besteigen können? Gelernt hat man es nicht und damit auch nicht Selbstständig, aber genau das braucht es damit man bestehen kann im Leben. Dass nicht andere alles einem abnehmen und für einen klären.

Auch das mit dem ungerecht benoten, wenn es ungerecht ist, dann sucht man das Gespräch. Und zwar direkt und nicht mit Whats App oder die Eltern vor schicken und hinter dem Rücken lästern. Aber genau das wird gemacht und wen wundert es dann, wenn man damit noch negativer auffällt und direkt noch eine rein gedrückt bekommt wenn man das nicht einmal kann. Von den Ausdrucksweisen gegen Lehrer mal abgesehen, diese werden schon lange nicht mehr als Respektsperson wahrgenommen sondern von den unverschämten Blagen geduzt, beleidigt und teilweise sogar körperlich angegriffen. Gab es früher in diesem Umfang sicherlich nicht!

Somit trägt auch das allgemeine Verhalten der Gesellschaft und jedes einzelnen dazu bei, dass sich an der Benotung in diesen Soft Skills dann etwas ändert. Schulnoten sind unerwünscht, verursachen angeblich zu viel Druck und seither werden Geschichten aufgeschrieben wie diese Person doch ist. Es sind alles nur Momentaufnahmen und Bilder und man muss sich als Lehrer aus wenigen Stunden in der Woche ein Urteil bilden und das formulieren, dass man dort nicht alles Berücksichtigt und sieht was den Menschen ausmacht und was er kann, ist klar. Da ist es einfacher wenn man eine Klausur hat, diese rot anstreicht was falsch ist und hinterher die Fehler addiert aus der sich dann die Note ergibt die im Zeugnis steht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Im Grunde wird und wurde man immer nach der Nase des Lehrers bewertet und da stimme ich Sorae zu. Kein einziger Lehrer bewertet rein objektiv nur nach Leistung, Meldungen im Unterricht, Wissensstand, Arbeiten, Tests & Co. Keiner und wer das Gegenteil behauptet, der hat das Lehrerprinzip leider nicht verstanden und ich bin wirklich nicht zimperlich in der Schule gewesen.

Wenn man mit einem Lehrer nicht klar kommt, dann gibt es oftmals eine Note schlechter, als ein anderer Lehrer die Leistung beurteilt hätte. Wer mit einem Lehrer gut klar kommt, der wird auch mal locker durchgeboxt. Bei mir in der Klasse wären 3 Schüler sonst sitzen geblieben. Da unsere Klassenlehrerin aber Englisch, Deutsch und Sport hatte, passte sie die Noten direkt mal an und schon klappte es mit dem Weiterzug. Nur aus Sympathie.

Das geht heute auch so. Das habe ich an meinem Bruder gesehen und an meiner Schwester. Das war aber auch schon immer so. Ich finde das auch sicherlich nicht Okay, aber gebe zu, dass wir das damals allesamt, als wir das bei vielen Lehrern mitbekommen haben, ausgenutzt haben. Bis heute wäre ich Physik eine Niete und wenn ich sage, ich weiß nicht ein Unterrichtsthema, dann ist das so. Trotzdem stehe ich 2, weil wir einfach nur 3 mal im Unterricht uns melden mussten, ob wir dran kamen oder nicht, dem Lehrer das dann gesagt haben und er uns ein Plus aufgeschrieben hat.

Wir Mädels mussten zudem nur etwas lieb gucken. Das wussten wir auch ganz flink und schnell. Schon standen wir dummen Hupfdohlen zwischen 2 und 3 und die Kerle auch. Das dem Direktor das nicht suspekt vorkam, denn ein anderer Physiklehrer hat uns teilweise mit 4 bis 6 benotet. Lehrer benoten nie wirklich richtig. Es ist immer auch eine Sympathieentscheidung. So ist es leider und daher würde ich als Arbeitgeber auch nie etwas um die Noten geben, weil ich da weiß!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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