Nutzung von Logbüchern im Studium sinnvoll?
Zu meiner Studienzeit war das so, dass man sich online eben für die Veranstaltungen und auch später für die Prüfungen anmelden musste. Wenn man bestanden hatte, wurden die Leistungen eben online registriert, sodass man immer nachvollziehen konnte, was gemacht worden ist und was nicht. Hinterher stand das auch genauso auf dem Zeugnis drauf und ich kenne das auch gar nicht anders.
Ein Bekannter von mir studiert jetzt im zweiten Semester Medizin und dieser meinte, dass es dort eben Logbücher gäbe. Dort müsste man dann immer abzeichnen lassen, wie oft man zum Beispiel geimpft hat oder Blut abgenommen hat und der jeweilige Dozent müsste das dann immer absegnen und so würde alles eben dokumentiert werden. Angeblich soll so das Medizin-Studium nachvollziehbarer sein von den Inhalten her.
Ich verstehe den Sinn solcher Logbücher nicht so ganz. Bei uns in der Prüfungsordnung stand zum Beispiel auch drin, dass man Veranstaltung X nur bestanden hat, wenn man bestimmte Prüfungsleistungen erfüllt hat, sonst wurde die Note auch nicht online eingetragen. Warum macht man das in der Medizin nicht genauso? Wie verbreitet sind diese Logbücher und wäre es eurer Meinung nach sinnvoll, wenn man diese in jedem Studienfach einführt?
Ich kenne das beides nicht. Zu meiner Studienzeit musste man sich online zwar für Prüfungen eintragen, also seinen Termin der mündlichen Prüfung registrieren, aber mehr war online nicht zu tun. Man konnte sich die Noten nicht online anschauen, das wurde nicht registriert, sondern das wurde nur beim Prüfungsamt alles gespeichert. Und wenn man für eine Prüfung bestimmte Vorleistungen brauchte, dann wurden diese über einen Schein belegt und den musste man dann beim Prüfungsamt vorlegen.
Im medizinischen Bereich wird man die Logbücher nicht los, die begleiten einen auch durch die Ausbildung zum Facharzt. Das ist auch ganz logisch, dass bestimmte Untersuchungen oder Behandlungen und die Weiterbildungsgespräche dokumentiert werden.
Wie möchte man denn sonst seine Leistungen nachweisen? Das Logbuch stellt den Ausbildungsplan. Ansonsten könnte man den angehenden Mediziner auch einfach immer bei der Visite mitlaufen und ansonsten zusehen lassen. Das ist schön stressfrei und spart Zeit, allerdings kann der frisch gebackene Assistentsarzt dann weder Blut abzapfen noch einen Laborzettel ausfüllen oder ein Gespräch zur Aufnahme führen.
cooper75 hat geschrieben:Im medizinischen Bereich wird man die Logbücher nicht los, die begleiten einen auch durch die Ausbildung zum Facharzt. Das ist auch ganz logisch, dass bestimmte Untersuchungen oder Behandlungen und die Weiterbildungsgespräche dokumentiert werden.
Nicht nur im Arztbereich auch im Rettungsdienst begleiten diese dich ein ganzes Leben lang. Selbst nach der Ausbildung musst du dort Jahr für Jahr deine bestimmte Anzahl an Zugängen und Intubationen nachweisen damit du weiterhin mit den erweiterten Versorgungsmaßnahmen "spielen" darfst. Kannst du das nicht nachweisen, dann wirst du nicht zur jährlichen Zertifizierung zugelassen und hast somit das nachsehen, da teilweise darauf auch ein finanzieller Bonus steht wenn man diese jährlich besteht. Bekam man das Präklinisch nicht zusammen, dann ging man in seinem Urlaub oder seiner Freizeit in die Klinik oder in eine Praxis und bekam sie dort nach und nach unterschrieben.
Innerhalb der Ausbildung musste ich noch 50 erfolgreiche Intubationen nachweisen, sowie 250 Zugänge innerhalb von 2 Jahren. Hört sich erst einmal nach nicht viel an aber ist gar nicht so einfach darauf auch zu kommen und wird auch immer schwerer. Die weitere jährliche Zertifizierung brauchte 10 Intubationen sowie 50 Zugänge damit man daran teilnehmen durfte, diese Zettel hattest du immer in der Jacke mit dabei und deinem Notarzt hingehalten nachdem du das gemacht hattest. Damit möchte man auch sicher stellen, dass eine Maßnahme beherrscht wird und nicht aus einer Laune heraus am Patienten angewendet wird ohne die korrekte Anwendung zu wissen. Sozusagen ist das vor das Qualitätsprotokoll wichtig und für den einzelnen nur, wenn man die 60 Euro Brutto im Monat mitnehmen will und man bei dem Zirkus mitmacht.
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