Habt ihr vor Selbstständigkeit Marktforschung betrieben?

vom 23.11.2013, 18:13 Uhr

Wie ich so mitbekomme, sind ja einige von euch auch freiberuflich oder gewerblich tätig. Ich bin freiberuflich nebenher als Nachhilfelehrerin unterwegs. Der Anfang war hart, da ich keine Bedarfsanalyse gemacht habe und gar nicht wusste, zu welchen Bedingungen ich überhaupt Schüler bekommen würde und wie ich die Werbung gestalte. Zur Zeit läuft es ganz gut, aber nicht durch eine Art Marktforschung, die ich betrieben habe und nach der ich meine Werbung und meine Rahmenbedingungen ausrichte, sondern eigentlich nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda.

Habt ihr vor eurer Selbstständigkeit eine Art Marktforschung betrieben, also geschaut oder sogar Umfragen gemacht, was die Bedürfnisse der Menschen sind, wie eure Zielgruppe aussieht und wie ihr an sie herankommt? Habt ihr also vor der Aufnahme eurer Tätigkeit den Markt untersucht und euer Angebot unter Umständen angepasst?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ob und in wie fern eine Marktforschung Sinn macht, ist ja sehr stark von der Branche abhängig wo man selbständig oder auch freiberuflich tätig sein möchte. Ideal wäre es natürlich schon wenn man mit seiner Tätigkeit möglichst eine Nische besetzen könnte. Meine Frau ist auch seit einigen Jahren selbständig, aber eine regelrechte Marktforschung hat sie vorher nicht betrieben. Man sollte einfach das machen was man auch wirklich gut kann und mit der notwendigen Ausdauer klappt das dann auch in den meisten Fällen.

» Porterville » Beiträge: 46 » Talkpoints: 3,84 »


Ich glaube auch nicht, dass das immer Sinn macht. Manchmal hat man einfach eine gute Idee und da gibt es sicherlich immer einen Markt dafür. Zudem muss man seine Sache gut machen und es einfach an die Leute bringen. Mit einer guten Idee wird man sicherlich immer Geld machen. Außerdem sagen selbst solche Befragungen nicht immer alles gut aus.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Marktforschung macht immer Sinn. Allerdings gibt es unterschiedliche Methoden wie man seinen Markt erkennen kann und muss nicht immer eine Befragung durchführen. Es reicht teilweise auch schon aus, wenn man schaut wie viele andere gibt es, welcher Bedarf besteht (in deinem Fall wie viele Schüler auf wie viele andere Einrichtungen schon kommen), wie die Lage ist, welchen Preis man im Durchschnitt nimmt und solche Dinge. Dazu muss ich keine Bögen erstellen und diese von Passanten ausfüllen lassen, sondern recherchieren und mich informieren.

Jemand der das nicht macht und sich vorher nicht informiert über seinen Markt, der macht in der Regel auch eine komplette Bauchlandung. Denn das ganze gehört schlichtweg zur Vorbereitung bevor man so etwas angeht und ganz ohne würde man noch nicht einmal einen größeren Kredit von einer Bank bekommen, wenn man sein Konzept hinterher nicht mit Zahlen belegen könnte sondern einfach sich etwas ausdenkt und das blaue in den Himmel lügt. Denn es wird auf Plausibilität geprüft werden sollte man das brauchen und ohne braucht man da erst gar nicht antanzen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich habe keine Marktforschung betrieben, weil ich meinen Markt schon kannte. Ich habe schon immer geschrieben. In der Schule und im Studium hatte ich immer einen schwunghaften Handel. In der Schule habe ich Aufsätze aller Art mit einer sicheren 2 oder besser diktiert und gegen Hausaufgaben in Mathe, Physik, Chemie oder Latein ertauscht.

In der Uni habe ich über Korrekturen und Lektorate von Hausarbeiten und Diplomarbeiten Geld dazu verdient. Das ging im Job irgendwie immer so weiter. Flyer, Vorträge, Rundmails und später dann Newsletter und die Texte für die Homepage landeten irgendwie immer bei mir, auch wenn ich eigentlich etwas ganz anderes gemacht habe, Dafür gab es dann eben zusätzliches Geld.

Also habe ich irgendwann neben dem Job angefangen für alte "Kunden" freiberuflich zu schreiben. Da wusste ich, was ich nehmen kann und wie hoch der Bedarf ist. Der komplette Umstieg auf eine selbstständige Tätigkeit war deshalb sehr einfach. Marktforschung hätte mich eher verunsichert.

Wenn ich mir einen Kopf gemacht hätte, wie groß die Konkurrenz ist und wie viel Menschen bereit sind, für 0,9 Cent inklusive Mehrwertsteuer zu schreiben, dann hätte mich das ziemlich irritiert. So war mit klar, es gibt einen Markt und ein Stundensatz, von dem man gut Leben kann, ist realisierbar. Weniger verdienen als als Angestellte wollte ich ganz sicher nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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