Wegen Studium Hobby aufgeben müssen?

vom 08.05.2017, 04:22 Uhr

Ein Bekannter von mir hat die Zusage für einen Studienplatz bekommen, wobei er aus diesem Grund in eine andere Stadt ziehen muss. Aus diesem Grund muss er - aus eigenen Angaben - sein Hobby aufgeben und verkauft sein Aquarium. Er hat bei Facebook eine Anzeige ins Internet gestellt, mit allen Details, was so toll an seinem Aquarium ist, da er es eben verkaufen möchte.

So wirklich verstanden habe ich seine Argumentation nicht. Mag sein, dass ich das Hobby maßlos unterschätze, wenn es um Kosten und auch den Zeitaufwand geht, aber ich wüsste ehrlich gesagt nicht, warum ausgerechnet ein Aquarium allzu sehr vom Studium ablenken sollte. Ich kenne auch ehemalige Studenten, die zu Studienzeiten ein Terrarium unterhalten haben (also was die Kosten angeht) oder die einen Hund besessen haben, wobei ein Hund ja auch viel Zeit benötigt, was Erziehung und Zeit angeht.

Könnt ihr die Argumentation nachvollziehen? Ich habe schon immer gerne gelesen und wegen dem Studium habe ich das damals stark gedrosselt und mich eben auf Fachbücher und nicht Privatliteratur konzentriert. Da wäre das Studium sonst zu kurz gekommen. Aber bei einem Aquarium? Ward ihr schon mal in der gleichen Situation? Wann würdet ihr ein Hobby für das Studium aufgeben und warum? Spielen für euch Kosten oder der Zeitaufwand eine größere Rolle?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kenne mich mit der Unterhaltung eines Aquariums nun leider überhaupt nicht aus und kann daher keine Aussage dazu machen, ob man das realistischerweise neben einem anspruchsvollen Studium gut managen kann oder ob es zeitlich und finanziell wirklich sinniger ist, es zu verkaufen. Letztendlich glaube ich aber, dass jeder Mensch individuell für sich entscheiden muss, ob er ein Hobby während des Studiums weiterverfolgt oder pausiert. Mit der richtigen Einstellung und Strategie ist es bestimmt meistens möglich, beides parallel zu schaffen, aber wenn das in puren Stress ausartet und das Hobby somit nur zur Pflicht verkommt, ist das vielleicht nicht unbedingt langfristig hilfreich.

Ich selbst habe während des Studiums viele meiner liebsten Tätigkeiten stark zurückgeschraubt, weil ich einfach nicht die Zeit oder die innere Ruhe dazu gefunden habe. Beispielsweise habe ich früher immer extrem gerne gezeichnet und gebastelt, aber dann auch wirklich mehrere Stunden am Stück und mit voller Konzentration. Zweifellos hätte ich jeden Tag nach Uni und Hausaufgaben locker eine halbe bis ganze Stunde Zeit freischaufeln können, um noch etwas zu malen, aber meistens war ich dann einfach nur ko und hatte keine große Lust, noch viel Aufwand zu betreiben. Stattdessen habe ich mich lieber ruhigeren und weniger anspruchsvollen Dingen gewidmet und beispielsweise gelesen oder Filme geschaut.

Zum Zeichnen habe ich trotzdem immer wieder zurückgefunden - spätestens nach den Klausuren und in den Semesterferien, wo man nicht mehr den ganzen Tag lernen musste und plötzlich wieder viel Freizeit zur Verfügung hatte. In diesem Sinne habe ich mein Hobby also nie komplett aufgegeben, sondern nur immer mal wieder zwischenzeitlich reduziert. Stifte, Pinsel und Papier können ja geduldig wochen- und monatelang in der Schublade auf ihren Einsatz warten, aber mit einem Aquarium ist das schon etwas völlig anderes, denn dieses enthält Lebewesen und braucht regelmäßige Pflege, damit es nicht eingeht. Daher bleibt deinem Bekannten in diesem Fall vielleicht wirklich nur der Verkauf. Möglicherweise kann er sich dann aber nach dem Studium wieder ein neues Aquarium zulegen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich habe studiert und nebenbei voll gearbeitet. Damit ist die Zeit um einiges kürzer geworden und dabei sind auch Hobbys auf Eis gelegt worden oder wurden abgeschafft, da es zeitlich nicht mehr machbar war. Von den Kosten her war das ebenfalls eine Mehrbelastung für mich, denn die Studiengebühren waren monatlich fällig und mussten selbst getragen werden. Damit wurde auch in diesem Bereich eingespart und einiges abgeschafft.

Von daher kann ich es schon verstehen und ein Aquarium ist weder billig noch einfach nur mit hinstellen und anschauen getan. Da kann man durchaus seine 200-300 Euro im Monat hinein stecken und nochmals so viel Arbeit und Zeit. Kommt auch darauf an was man darin hält, manches ist einfacher und anderes schwieriger aber ein Salzwasseraquarium würde ich mir weder vom Zeitaufwand noch von den Kosten her neben einem Studium weiter ans Bein binden und mich ebenfalls davon trennen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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