Zu wählerisch, wenn man viele Personen nicht mag?

vom 02.05.2017, 15:00 Uhr

Mir ist mal wieder aufgefallen, dass es eigentlich nur sehr wenige Menschen gibt, die ich wirklich unsympathisch finde oder nicht mag. Bei einer Freundin ist das aber schon ganz anders. Sie hat einige Personen, die sie nicht mag und sagt mir dann auch öfter, dass sie diesen und jeden Menschen nicht leiden könnte.

Mein erster Gedanke war dabei, dass ich ja froh sein könnte, dass sie mich immerhin zu mögen scheint. :lol: Ich denke, dass es ganz verständlich und normal ist, dass man manche Menschen nicht einfach nicht mag. Aber ich finde es schon komisch, wenn es schon bald jeden Zweiten betrifft, den man kennt. Daher frage ich mich, wie kommt, dass manche Menschen kaum jemand anderen zu mögen scheinen.

Liegt es vielleicht daran, dass diese Menschen zu wählerisch sind und an anderen immer irgendwas finden, dass sie nicht mögen oder nicht sympathisch finden? Meint ihr, dass diese Menschen so hohe Ansprüche an eine Person haben? Wovon macht ihr es abhängig, ob ihr jemanden leiden könnt oder nicht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nennt sie denn Gründe dafür, warum ihr diese Personen alle nicht zusagen? Wenn ich jemanden nicht mag, dann in der Regel aus guten Gründen - schlechte Erfahrungen mit der Person oder ein Charakterzug, der mir gar nicht zusagt, wenn zum Beispiel jemand viel lästert oder herablassend auftritt. Wenn jemand an derart vielen Menschen was auszusetzen hat, ist er vielleicht wirklich sehr wählerisch oder auch empfindlich und sieht Probleme, die für andere keine sind.

Ob ich eine Person mag oder nicht hängt ganz davon ab, ob es ein netter Mensch ist, ganz einfach. Daraus entsteht vielleicht noch keine Freundschaft, aber es gibt auch keinen Grund die Person nicht mögen. Wenn ich jemanden wirklich nicht mag, dann würde ich auch keine Zeit mit dieser Person verbringen wollen und so tun müssen, als würde ich sie mögen.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde, wenn eine einzige Person, den Großteil der Mitmenschen aus der Umgebung so gar nicht leiden kann, dann ist diese Person einfach falsch verkabelt. Das hat für mich nichts mit "wählerisch" zu tun, sondern mit eigenen Erfahrungen. So kenne ich einen Menschen, der in dieser Hinsicht genauso tickt. Gefühlt 90 Prozent seiner Mitmenschen kann er nicht leiden. So wirkliche Gründe kann er nicht dafür nennen. Aber wenn man diesen Menschen ganz genau beobachtet und anfängt ein Muster zu suchen, wird man auch eines finden.

Denn komischerweise kann dieser Mensch nur die Mitmenschen nicht leiden, die ihm nicht nach dem Mund reden, chronisch bestätigen und beweihräuchern. Sobald einer nur minimale Kritik äußert, ist er direkt unsympathisch und gestorben und damit unten durch. Da nur die wenigsten Menschen ihn wirklich chronisch bestätigen und sich nicht trauen, ihm wirklich mal die Meinung zu sagen und sogar leiseste und vorsichtige Kritik auszusprechen, erklärt das seine Verteilung von Sympathie-Punkten ungemein.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es kommt immer darauf an, wie wichtig einem Gesellschaft, Freunde und Sozialkontakte für die eigene Lebensqualität sind. Ich selber habe auch etliche Leute in meiner Umgebung, die ich zwar als KollegInnen oder entferntere Verwandte erdulden muss, aber die ich ehrlich gesagt nicht besonders gut leiden kann. Ich streite mich zwar nicht mit ihnen und bemühe mich zumindest um Höflichkeit, aber ich breche mir jetzt nichts ab, um eine gute Beziehung zu pflegen. Ob ich in den Augen meiner Umwelt "zu wählerisch" bin, ist mir eigentlich egal. Wenn man nicht gerade unentgeltliche Umzugshelfer braucht, ist ein großer Freundes- und Bekanntenkreis zwar eine schöne Dreingabe, aber nicht zwangsläufig lebensnotwendig.

Bei mir ist es so, dass ich es bei aller Freundschaft recht anstrengend finde, Sozialkontakte zu pflegen. Deswegen habe ich nur einen kleinen, handverlesenen Freundeskreis, weil ich es schlicht nicht einsehe, meine begrenzte Zeit und Energie in Leute zu investieren, die zwar ziemliche Flachpfeifen sind, aber zufällig neben mir wohnen, oder arbeiten oder was auch immer. Bei anderen Leuten habe ich dagegen beobachtet, dass sie Sozialkontakte mit Freude und Befriedigung erfüllen, und sie deswegen auch besagte Flachpfeifen in Kauf nehmen, weil jede Form von Gespräch und Austausch besser ist als gar keine. So gibt es eben unterschiedliche Typen.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



@Gerbera: Mir erschließt sich nicht so ganz, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Man muss doch nicht mit jedem Menschen eine Freundschaft oder einen intensiven Sozialkontakt aufbauen, den man nur ansatzweise nett oder sympathisch findet. Ich finde, man kann auch Menschen sympathisch finden, mit denen man nicht unbedingt seine Freizeit verbringen möchte. So kenne ich auch Menschen, die ich zwar nett finde und auch mag, aber ich habe kein Interesse an näherem Kontakt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Nun ja, bei mir gibt es hier kaum eine Grauzone. Entweder ich mag jemanden, oder nicht. Die überwältigende Mehrheit der Leute, die mir jeden Tag so über den Weg läuft, ist mir weder sympathisch noch unsympathisch, sondern schlicht egal. Deswegen sind bei mir schon etwas intensivere Emotionen im Spiel, wenn ich über die Frage nachdenke, warum ich jemanden mag oder nicht, und was das für mich und meine Umwelt bedeutet.

Beispielsweise käme ich nie auf die Idee, zu behaupten, etwa meinen Briefträger oder die Bäckerin am Eck zu "mögen", obwohl es sich zweifelsohne um sympathische Menschen handelt, und ich mich auch freue, sie zu sehen, weil sie nett und kompetent sind und mir Briefe und Backwaren zur Verfügung stellen. Aber wirklich emotional involviert bin ich hier nicht, weswegen ich die Frage gleich so aufgefasst habe, als ginge es hier direkt um Freundschaften und weniger um Gesichter, die man hin und wieder mal sieht und nicht aktiv hasst. Ich habe nie behauptet, ein normales Sozialverhalten zu besitzen! :wink:

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Nun ja, bei mir gibt es hier kaum eine Grauzone. Entweder ich mag jemanden, oder nicht. Die überwältigende Mehrheit der Leute, die mir jeden Tag so über den Weg läuft, ist mir weder sympathisch noch unsympathisch, sondern schlicht egal. Deswegen sind bei mir schon etwas intensivere Emotionen im Spiel, wenn ich über die Frage nachdenke, warum ich jemanden mag oder nicht, und was das für mich und meine Umwelt bedeutet.

So ist es bei mir ebenfalls und ich Unterscheide auch nicht in Sympathisch und Unsympathisch bei jedem Menschen, es gibt auch genug die mir einfach egal sind. Darunter fällt ebenfalls der Postbote und auch die Verkäuferin die meine Einkäufe über die Kasse zieht. Man sieht sich hin und wieder mal, sagt ein Hallo und ein Danke Tschüss, mehr aber auch nicht.

Eine nähere Unterteilung kommt erst dann in Frage, wenn ich mich auch mehr mit den Menschen befasse oder mehr Kontakt mit ihnen habe. Durchaus bilden sich Freundschaften erst später und nicht von Anfang an, dazu lernt man sich näher kennen und kann dann auch besser einsortieren was einem zusagt und was nicht. Es muss nicht der komplette Mensch sympathisch sein, manchmal reichen auch ein paar Punkte dafür aus damit er positiv wahrgenommen wird, bei negativen ebenfalls auch.

Sicherlich bin ich Wählerisch was meine Kontakte betrifft und ist im Endeffekt auch jeder. Denn niemand hat unbegrenzt Zeit zu verschenken damit er sich mit jedem versteht oder auch nicht versteht und man sucht sich immer die Schnittmenge heraus, die einem sympathisch ist und umgibt sich auch mit diesen und meidet dann diejenigen die einem unsympathisch sind und versucht möglichst wenig Zeit mit diesen zu verbringen. Ganz normal und menschlich und nichts besonders, wenn man in diesem Bereich wählerisch ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich schließe mich auch der "Mag-nicht-Gruppe" an. Die meisten Menschen finde ich nicht sympathisch und ich mag sie nicht. Wobei sie nicht zu mögen nun nicht bedeutet, dass die Menschen unsympathisch wären. Sie sind eben einfach nicht wichtig und nicht interessant.

Nett und freundlich zu sein, wenn man sich nicht näher kennt und nur kurz miteinander zu tun hat, das halte ich für normal. So funktioniert das soziale Leben eben. Aber deshalb muss ich die Leute nicht mögen und die mich auch nicht. Die wenigsten Menschen möchte ich näher kennen. Denn die ich mag, die sind eben etwas Besonderes für mich.

Und was dieses Mögen dann ausmacht, das ist eigentlich nicht zu erklären. Ich mag beispielsweise die Filialleiterin von meinem Discounter nebenan, die, wie ich erst seit man sich unterhält weiß, drei Häuser weiter wohnt. Aber die ist nicht nett. Gegen die anderen Kassiererinnen hat sie Haare auf den Zähnen. Trotzdem hat es gefunkt, warum auch immer. Jetzt sittet man mal Hund und Kind und trinkt Kaffee zusammen.

» cooper75 » Beiträge: 13375 » Talkpoints: 509,11 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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