Welche Abstufungen kann man beim Lästern machen

vom 30.11.2015, 17:29 Uhr

Wenn meine Kollegen über andere lästern, dann rufe ich sie manchmal dazu auf, doch mit der Lästerei aufzuhören. Mitunter reagieren sie dann irritiert und meinen, sie würden nicht lästern. Ich empfinde es aber schon als Lästern, wenn man über andere meckert, was diese angeblich Schlimmes getan oder gesagt hätten, obwohl es nur um Kleinigkeiten geht. Wie sollte man das sonst nennen?

Natürlich kann man auch berechtigte Kritik anbringen und wenn sich jemand über eine andere Person geärgert hat und dann im Kollegenkreis mal sagt „Ich habe mich über XY geärgert“, dann würde ich das nicht als Lästern ansehen.

Aber ab wann ist es denn Lästern? Ist es schon lästern, wenn man sich über andere beschwert oder erst, wenn man übertreibt?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke, dass es dann lästern ist, wenn man es hinter dem Rücken der Person sagt, aber nicht der Person direkt ins Gesicht sagt, was einen stört. Dabei finde ich dann auch egal um was es geht und ob es nur eine Kleinigkeit ist oder nicht. Meiner Meinung nach sollte man einer Person Dinge, die einen stören ins Gesicht sagen und ehrlich sein. Man kann das ja auch nicht klären, wenn man das mit anderen Menschen bespricht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für mich ist lästern, wenn man hinter dem Rücken einer schlecht Person redet und es ihr nicht ins Gesicht sagt. Da gibt es aus meiner Sicht keine Abstufungen. Von so etwas halte ich eher wenig, klar lästert jeder mal aber das sollte nicht der Alltag sein.

Ich bin ein Mensch, der jemanden auch einmal etwas ins Gesicht sagt, wenn mir etwas nicht gefällt. Und so betone ich auch immer, das man es mir doch einfach sagen soll, wenn etwas nicht stimmt, ich etwas falsch gemacht habe oder ähnliches passiert ist.

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» Kayra » Beiträge: 692 » Talkpoints: 1,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für mich ist es dann Lästern, wenn man eine Person gezielt schlecht redet und möglicherweise sogar versucht, andere Menschen gegen diese Person einzustimmen, egal was sie gemacht hat. Wenn man jedoch Fakten aufzählt und das relativ neutral, ist das für mich kein Lästern, weil sich dann jeder eine eigene Meinung bilden kann.

Ich habe aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass es eben auf den Menschen ankommt, wie Kritik aufgefasst wird. So hat meine Mutter bei einigen Verwandten eine Art "Heiligen-Status" und selbst wenn man da ganz normale Kritik äußert ohne jede Form von Wertung betreibt man angeblich eine "Hetzkampagne" gegen sie, was ich total übertrieben finde. Da sieht man mal, wohin "Heiligenverehrung" so führen kann.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hier fiel jetzt ja häufiger als Kriterium für Lästern, dass es hinter dem Rücken einer Person geschieht. Dem würde ich widersprechen. Ich gebe euch Recht, dass es besser wäre, die Kritik Angesicht zu Angesicht mit der betroffenen Person zu besprechen, aus verschiedenen Gründen ist das aber nicht immer möglich oder einfach sehr unangenehm und man möchte vielleicht einfach etwas Dampf ablassen. Manchmal lässt sich die Situation auch nicht mehr ändern, selbst wenn man es der Person sagen würde, dann wäre die Kritik also auch nicht konstruktiv.

Ich denke aber, wir kennen alle das Gefühl, dass man Frust über so etwas ablassen möchte, selbst wenn es sich nicht mehr ändern lässt. Und bei solchen Dingen finde ich es dann legitim, sie mit anderen zu besprechen, WENN man dabei weder beleidigend noch ausfallend wird und bei den Fakten bleibt. Fängt man an, hinter dem Rücken der betroffenen Person Schimpfwörter auszupacken, zu lügen oder die Geschichte auszuschmücken, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, dann finde ich es eindeutig lästern.

Aber ich denke, wir müssen davon wegkommen, dass jede negative Äußerung über eine Person, solange sie faktenbasiert ist, sofort als "Lästerei" gewertet wird. Wenn jemand Mist gebaut oder einen Fehler gemacht hat, muss man auch die Möglichkeit haben, sich darüber zu ärgern und die direkte Konfrontation ist eben nur dann sinnvoll, wenn sie konstruktiv sein kann, also das Ergebnis ändern kann. Und das ist einfach nicht immer der Fall!

» Fever » Beiträge: 125 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Lästern ist für mich, wenn man über eine andere Person herzieht und sie bewusst bei anderen Leuten schlecht macht. Dabei zählt man nur die negativen Charakterzüge der Person auf und macht sich bis zu einem gewissen Grad auch über die Person lustig, da man das Verhalten als lächerlich empfindet. Abfällige Äußerungen gehören da auch dazu.

Wenn ich hinter dem Rücken von einer Person sage, dass sie sich komisch verhält, wieder zu spät gekommen ist oder mich nicht ernst nimmt, dann ist das noch lange kein Lästern. Hier muss man aber auch den richtigen Moment finden, um die Person auf ihr Fehlverhalten anzusprechen und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Man kann nicht nur hinter dem Rücken einer Person reden und hoffen, dass sich alles automatisch bessert.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Für mich ist Lästern immer dann, wenn ich das, was ich anderen über eine Person sage, nicht derjenigen Person selber sage. Also für mich ist es nicht lästern, wenn ich der betreffenden Person meine Meinung schon gesagt habe und dann mit anderen noch reflektiere.

Ich ertappe mich aber auch oft dabei, wie ich Dinge sage, die ich hinterher bereue und die ich mich wahrscheinlich auch nicht getraut hätte, denjenigen ins Gesicht zu sagen. Oft sind es aber Personen, die über mir stehen und Vorgesetzten kann man schlecht immer unverblümt die Meinung sagen, wenn einem der Beruf wichtig ist.

Es gibt aber Personen, deren Lebensinhalt nur aus Lästern besteht. Ich kenne sehr viele davon. Bei diesen denke ich mir dann, dass sie wohl nur von sich selber ablenken wollen, denn sonst hätten sie so etwas nicht nötig. Wenn man über andere redet vergisst man die eigenen Probleme. So etwas ist natürlich auch nicht der richtige Weg.

Ein gesunder Mittelweg beim Lästern muss gefunden werden. Oft tut es vor allem uns Frauen ja gut, über jemanden zu lästern, der uns nicht gut behandelt hat, um einfach einmal Dampf abzulassen und das Ganze besser zu verarbeiten. Vielleicht ist Lästern ja gut für die Psychohygiene und wir wissen es noch nicht.

Und was man nicht weiß, macht einen ja bekanntlich nicht heiß. Ich bin mir sicher, dass jeder schon einmal gelästert hat. Es ist unumgänglich, wenn man mit Leuten zu tun hat.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Lästern ist doch nicht nur das schlechte Reden hinter dem Rücken alleine. Sondern vor allem die Art und Weise wie man etwas sagt und was man auf dem direkten Weg dieser Person ins Gesicht sagt. Nicht wenige machen vorne herum auf freundlich und finden alles toll aber kaum ist diese Person dann weg, dann wird abfällig hinter dem Rücken etwas anderes gesagt. Dann ist das lästern.

Sagt man auf beiden wegen das gleiche, sprich vorne der Person direkt ins Gesicht und hinterher zu jemand anderem genau das gleiche, dann ist das nicht Lästern sondern einfach das Mitteilen seines eigenen Standpunktes bzw. das Verteilen einer Information.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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