Kritik an GameStops PS4-Tauschaktion gerechtfertigt?

Letzte Woche kündigte GameStop ein besonderes Tauschangebot an: Wer seine gebrauchte PS4 plus Controller und zwei PS4-Spiele bringt, erhält für nur 99 Euro eine neue PS4 Pro. Kein schlechtes Angebot und dementsprechend groß war die Resonanz - so groß, dass viele GameStop Läden dem Angebot nicht nachkommen konnten. Scheinbar waren viele PS4 Pros schon vor dem eigentlichen Tag der Aktion ausverkauft. Viele Leute standen dann pünktlich zur Eröffnung des Ladens vor der Türe und gingen leer aus. Nicht nur, dass die meisten sich dafür den Tag freigenommen hatten, man musste die Konsole ja auch hinschleppen und sie auf Werksversion zurücksetzen.

Am Ende gab es einen großen Skandal und hunderte wütende Kunden. Es wurde gar ermittelt, ob GameStop im Zuge eines Lockvogelangebots sich strafbar gemacht hat. Die Aktion wurde dann vorzeitig beendet und man versprach jenen, die eine Anzahlung von 30 Euro machten, dass die PS4 Pro bis Sommer nachgereicht wird. Habt ihr was von diesem Skandal mitbekommen und was waren eure Gedanken dazu? Hätte GameStop bei so einem Angebot damit rechnen müssen, dass die Leute in riesigen Scharen kommen?

Ich selbst habe von diesem Angebot nichts gehört. Es hört sich sehr verlockend an und daher ist es ja eigentlich denkbar, dass viele Personen sich davon anlocken lassen.

Krank ist meiner Meinung nach nur, wenn man sich extra frei nimmt um sich eine Spielkonsole holen zu können. Wegen so etwas würde ich nicht mal 10 Minuten früher aufstehen, weil es vollkommen unnötig ist. Aber man fragt sich bei solchen Angeboten oft, was in den Köpfen von manchen vorgeht, wenn schon Stunden vor Eröffnung des Ladens Schlange gestanden wird.

Ich habe die Aktion recht aufmerksam verfolgt, weil es ein wirklich gutes Angebot war, wofür sich ein freier Tag meiner Meinung nach gelohnt hätte. Da ich selbst aber noch eine PS3 habe, kam es für mich nicht in Frage. Die Aktion ging wohl auch nur deswegen in die Hose, weil einige Kunden schon einige Tage vor Aktionsbeginn spontan dort vorbeigekommen sind und ihre PlayStation umgetauscht haben. Einen einheitlichen Start der Aktion gab es wohl also nicht. Das hat GameStop zwar schon bei früheren Aktionen gebracht, aber da fiel es nicht so auf, weil die Aktionen nicht so begehrt waren.

Ein weiterer Kritikpunkt war ja, dass einige Verkäufer ihre Verwandten/Freunde/Bekannten im Vorfeld informiert und auch schon mit neuen Konsolen eingedeckt hatten. Wenn außerdem, wie man so gehört hat, nur ca. 10 Konsolen pro Filiale geliefert werden, die Schlange mit Leuten aber locker 100 Meter lang, braucht man sich über wütende Kunden nicht zu wundern.

Mein Fazit: Die Kritik ist definitiv berechtigt, die Aktion war dämlich geplant und noch beschissener umgesetzt. Trotzdem haben sie mit der 30 €-Regelung noch gerade so die Kurve bekommen, sodass jeder Kunde noch an der Aktion teilnehmen konnte.

Seltsam, von dieser Aktion habe ich gar nichts mitbekommen. Es scheint aber so, als habe Gamestop hier richtig gehandelt. Sie haben sich scheinbar extrem vertan. Kann vorkommen. In so einem Fall erwarte ich dann eigentlich, dass die Teilnehmer der Aktion berücksichtigen, dass so etwas eben nicht immer glatt läuft.

Jede Firma kann von einem plötzlichen Andrang bei einer Sonderaktion überrascht werden. Da helfen dann weder Gepöbel noch Wutausbrüche. Außerdem scheint Gamestop ja versucht zu haben, jedem Interessenten das Angebot wahrnehmen zu lassen, wenn auch nicht sofort. Da gab es schon schlechtere Reaktionen von überforderten Unternehmen.