Die Kartoffel auf dem Mars!

vom 04.05.2017, 15:45 Uhr

Gerade eben lese ich in der App der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Artikel über ein Forschungsprojekt, das testen möchte, ob die Kartoffel auch auf dem Mars wachsen würde. Das heißt, es werden im Labor ähnliche Bedingungen wie auf der Mars-Oberfläche hergestellt (also ähnlicher Boden, Temperatur, Salzgehalt, Feuchtigkeitsgehalt etc.) und es wird beobachtet, ob die Pflanze tatsächlich wächst.

Das Unglaubliche ist: Es scheint zu funktionieren! Allerdings müsste die Pflanze in gewisser Weise modifiziert werden, da die Kartoffel in Schwerelosigkeit sozusagen nicht "weiß", wo sie hinwachsen muss. Würde sie dann in die falsche Richtung, nämlich nach oben, wachsen, wäre die Knolle wohl ungenießbar. Um das zu bewerkstelligen, wäre allerdings genetische Modifikation notwendig, woran auch gerade gearbeitet wird.

Was haltet ihr davon? Ich will jetzt keine Grundsatzdiskussion über genetische Modifizierung von Lebensmitteln vom Zaun brechen, mich interessiert eher, was ihr von solchen Forschungsprojekten haltet. Glaubt ihr, so etwas ist sinnvoll und/oder notwendig? Meint ihr, hier wird in die Zukunft gedacht oder sind solche Wissenschaftler für euch eher "Spielkinder", die einfach nur probieren wollen, ob es funktioniert?

» Fever » Beiträge: 125 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich will jetzt auch keine Grundsatzdiskussion über physikalisches Grundverständnis, Stand fünfte Klasse, vom Zaun brechen - aber wie kommst du denn bitte auf die Idee, dass auf dem Mars Schwerelosigkeit herrscht? Der Mars ist ein Planet, er hat Masse und die übt eine Anziehungskraft auf andere Massen aus.

Diese Kräfte wirken übrigens im ganzen Weltraum, egal wo man sich befindet. Auf der ISS herrscht nicht deshalb Schwerelosigkeit weil sie sich im Weltraum befindet sondern weil sie sich im freien Fall Richtung Erde befindet. Und falls du dich jetzt fragst warum sie nicht längst sehr teurer Weltraumschrott ist - der Kurs wird natürlich regelmäßig korrigiert, genau wie bei Satelliten, die werden auch regelmäßig wieder auf eine höhere Umlaufbahn gebracht.

Und was nun die berühmten Marskartoffeln betrifft - wenn man den Planeten irgendwann mal kolonisieren will, muss man sich nicht nur über die großen Fragen Gedanken machen sondern auch über eher kleine Dinge wie Pflanzen, die dort angebaut werden und als Lebensmittel dienen könnten. Warum sollte das nicht notwendig sein? Wenn sich alle nur auf die Raketenforschung stürzen würden und niemand dafür sorgen würde, dass die Toilette funktioniert oder eben, dass das Essen schmeckt, wäre die Mission zum Scheitern verurteilt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es äußerst interessant, dass man sich bereits um derartige Aspekte kümmert bzw. sich darüber Gedanken macht. Schließlich ist es wirklich nicht vorauszuahnen, inwieweit wir in Zukunft weiterhin auf der Erde existieren können. Die Natur ist nicht auf ein derartig komplexes Wesen wie den Menschen ausgelegt, weshalb der Mensch auch undenkbare Handlungen durchführen muss, die eben auch beinhalten, dass wir uns möglicherweise einen neuen Planeten suchen müssen.

Ich halte es für sehr sinnvoll. Das Anbauen von Nahrung wird essentiell sein, wenn man sich an einem neuen Ort niederlassen will. Aber selbst wenn man die Kartoffel anbauen lassen kann, dann wird dies auch nur unter strengster Überwachung funktionieren. Auf dem Mars existieren heftige Wetterschwankungen, die in keinem Labor simuliert werden können.

Dementsprechend finde ich, dass die Motivation, die dahinter steckt, zwar gut ist, aber nicht wirklich zielführend. Man sollte zunächst einmal die größeren Hürden aus dem Weg räumen. Wir können seit Jahrzehnten nicht auf den Mond fliegen, obwohl die Technologie dafür vorhanden ist. Die Menschheit setzt leider ihre Priorität auf die falschen Aspekte.

» Dansun » Beiträge: 23 » Talkpoints: 20,42 »



Dansun hat geschrieben:Dementsprechend finde ich, dass die Motivation, die dahinter steckt, zwar gut ist, aber nicht wirklich zielführend. Man sollte zunächst einmal die größeren Hürden aus dem Weg räumen.

Du weißt doch aber gar nicht, wie lange das alles dauert, oder? Es könnte doch sein, dass die Kartoffeln nicht funktionieren, dass man es mit anderen Lebensmitteln versuchen muss oder komplett neue Sorten züchten muss. Technische Abläufe kannst du beschleunigen indem du mehr Leute an deinem Projekt arbeiten lässt aber bei biologischen Abläufen ist das nur sehr bedingt möglich.

Außerdem klingt das bei dir so, als würde es da eine einzige Abteilung "Mars Mission" geben, die dann nicht an "den größeren Hürden" arbeiten kann, weil sie Kartoffeln züchten muss. Aber das stimmt ja nicht. Die Mars-Kartoffel-Züchter würden ansonsten vielleicht Kartoffeln züchten, die gegen ein irdisches Pestizid resistent sind oder in größeren Höhen wachsen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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