Öffentlich machen, dass man Lieblingskind hat?

Ein direktes wortwörtliches Zitat habe ich dazu nicht gefunden, allerdings soll ja Ivanka Trump das Lieblingskind von US-Präsident Donald Trump sein. Daher wird ihr auch ein nicht unerheblicher Einfluss auf ihren Vater unterstellt. Klick.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll. Denn soweit mir bekannt ist, hat er nie direkt gesagt, dass sie eben sein Lieblingskind ist. Da weiß man dann auch nicht, wie viel die Medien eben dazu dichten und wo da überhaupt die Wahrheit ist. Was haltet ihr davon, wenn man öffentlich macht, dass man eben ein Lieblingskind hat? Würdet ihr das vielleicht genauso machen? Ist da überhaupt etwas Wahres dran oder wird die Presse alles verdreht haben um mehr Schlagzeilen zu produzieren?

Vielleicht hat er das auch nur öffentlich gesagt, seinen Kindern aber privat erklärt, dass es eine reine PR-Aktion ist und er sie natürlich alle gleich gern hat.

Grundsätzlich halte ich es für falsch, seine Kinder spüren zu lassen, dass man einen mehr liebt. Dass das vorkommt, kann schon sein. Vor allem kann man seine Kinder unterschiedlich lieben oder unterschiedlich gut mit ihnen auskommen. Aber dennoch ist es wichtig, sie alle gleich spüren zu lassen, dass man sie liebt.

Eine ständige Bevorzugung eines von mehreren Kindern kann doch nur Missmut hervorrufen. Bei kleinen Kindern wäre das fatal. Sie würden sich immer fragen, ob es an ihnen liegt und den Fehler bei sich selbst suchen. Erwachsene Kinder kommen damit hoffentlich besser klar, aber fair ist es dennoch nicht. Das dann auch noch öffentlich vor der ganzen Welt auszutragen, würde dem noch eins draufsetzen. Das ist extrem demütigend.

Ich finde, dass es nicht in Ordnung ist eines seiner Kinder den anderen vorzuziehen. Man sollte alle Kinder gleich gern haben und auch gleich behandeln. Wird immer nur das Königskind bevorzugt, dann wird sich das mit Sicherheit negativ auf das Verhältnis zwischen den Geschwistern auswirken.

Irgendwann, wenn die Kinder erwachsen sind, kann ich mir sogar vorstellen, dass diese den Kontakt zueinander abbrechen weil der Hass aufeinander so groß ist. Wenn Kinder von den eigenen Eltern keine Liebe erfahren oder ständig am Abstellgleis stehen, von wem sollen sie diese dann bekommen? So ein Verhalten ist einfach traurig.

Man sollte alle Kinder gleich behandeln. Öffentlich zu sagen, dass man einen Liebling hat finde ich deswegen sehr unangebracht, auch wenn man das Kind "nur" spüren lässt dass das andere Kind bevorzugt wird ist das etwas, was auf lange Sicht nicht gut ist und auch massive Schäden anrichten kann. Deswegen würde ich immer versuchen bei 2 oder mehr Kindern alle gleich zu behandeln.

Ich finde das nicht schön und es öffentlich zu machen ist dabei nicht einmal das Problem. Was andere davon denken, ist dann auch schon wieder egal, viel schlimmer ist es, dass ein Kind überhaupt davon weiß, ob es mit dem Wissen nun alleine ist oder nicht. Das kann sich doch auf Dauer nur schlecht auf die Entwicklung auswirken - zu wissen, dass die Menschen, die einen am meisten lieben sollen, nicht ganz so sehr lieben wie Bruder oder Schwester. Allein der Gedanke muss schmerzhaft sein und ich weiß nicht, wie man so als Eltern überhaupt durchziehen kann. Selbst wenn ein Kind vielleicht mehr Probleme macht, man hat sie doch trotzdem alle gleich lieb.

Ich finde auch, dass man keines seiner Kinder bevorzugen sollte und dies erst recht nicht öffentlich gemacht werden sollte. Das ist sicherlich sehr verletzend für die anderen Kinder und ich möchte nicht wissen, wie diese sich nach solch einem bekannt werden fühlen müssen.

Selbst habe ich schon in einem privaten Rahmen mitbekommen, dass es Streit zwischen Mutter und Tochter gab und die Tochter ihrer Mutter an den Kopf geworfen hat, dass sie nie wieder zu sagen braucht, dass die das angebliche Lieblingskind sei, denn so würde sich die Mutter ja gerade gar nicht verhalten. Die Mutter dementierte dies auch nicht und stritt nichts ab. Ich fand das schon erschreckend, da die Frau eben zwei Kinder hatte. So etwas gehört sich einfach nicht, egal ob öffentlich oder nicht.

Vielleicht hat Trump das ja wirklich so nie gesagt und die Medien haben sich dies ausgedacht und ihm angedichtet. Das wird man wohl nur erfahren, wenn er nochmal in einem Interview irgendwann darauf angesprochen wird. Vielleicht gefällt ihm der Wirbel darum ja auch und es bringt nochmal mehr Aufmerksamkeit für ihn.

Ob man damit hausieren gehen muss oder nicht, dass liegt doch an jedem selbst. Aber jedes Kind wird auf unterschiedliche Weise geliebt, das eine mehr, das andere weniger und mit gleich behandeln sind es nur leere Worte, dass man als Elternteil ein Kind dann lieber hat als das andere kommt von ganz alleine.

Schäden die man damit anrichtet sollen welche sein? Das ein Kind mehr in den Hintern gesteckt bekommt als andere, lässt die anderen zu neuen Dingen reifen um Konkurrenz zu zeigen und gerade die Kinder die "unbeliebter" waren, sind deutlich anders vom Verhalten und ihrer Art her, als wenn ein Kind alles in den Hintern gesteckt bekommen hat. Sei es nun materielle Sachen oder auch Dinge wie Aufmerksamkeit, diese haben einen wesentlich größeren Schaden als wenn man als Kind um Aufmerksamkeit noch buhlen musste.

Ich habe kein Problem mich in die Öffentlichkeit zu stellen und zu sagen, dass ich ein Lieblingskind habe. Liegt aber eher daran, dass ich nur eines habe und niemand ihm den Rang ablaufen könnte. Gleichermaßen kann ich mich hinstellen und auch verbreiten, dass er mein ungeliebtestes Kind ist, da er eben der einzige ist. Das Geschrei wäre beim zweiten um einiges größer als wenn ich öffentlich bekunde, dass ich ein Lieblingskind habe.