Es unbefriedigend finden, wenn Hände nichts erschaffen?

Facebook arbeitet zur Zeit ja an einer Technik, die Gedanken in Text umwandeln soll. Sprich, dann müsste man nicht mehr Texte mit den Händen schreiben, sondern bräuchte sie nur noch zu denken und die Technik erledigt dann den Rest. Ein Bekannter von mir geht sogar so weit, dass die Technik irgendwann dazu in der Lage ist, alles drumherum zu machen und der Mensch dann im Prinzip nur noch bestimmte Sachen denken muss und die Technik erledigt das dann für ihn. Er übertreibt aber in der Hinsicht und meint, der Mensch würde dann nur noch an einem Draht hängen und gar nichts mehr selbstständig tun müssen.

Mein Bekannter fürchtet sich vor dieser Vorstellung und empfindet es als extrem unbefriedigend, wenn man Sachen geschafft hat ohne etwas dafür leisten zu müssen. Er nutzt gerne seine Hände, um etwas neues zu schaffen, also auch wenn er beispielsweise einen Text schreiben möchte. Er sagt selbst, dass er es als extrem unbefriedigend empfinden würde, wenn er Texte nur noch denken bräuchte und die Nutzung seiner Hände komplett überflüssig sei. Wie seht ihr das? Empfindet ihr es als unbefriedigend, wenn ihr eure Hände gar nicht verwenden müsstet und im Prinzip nur durch Gedanken Prozesse initiieren könntet ohne etwas dafür tun zu müssen?

Wenn man da weiter denkt, kann ich schon verstehen, dass deinem Bekannten da etwas mulmig zu Mute wird. Ich finde das auch Gefühl auch schön, wenn man etwas in der Hand hat, dass man selbst damit geschaffen hat. Das ist schon irgendwie schön und macht sicherlich auch etwas stolz. Ich würde auch nicht darauf verzichten wollen, meine Hände zu benutzen.

Ich brauche meine Hände sehr viel und mag es auch, wenn sie sozusagen beschäftigt sind. Ich könnte mir daher auch nicht vorstellen, dass eine Maschine meine Gedanken liest und die Texte dann schreibt oder eben andere Dinge ausführt. Das würde ich lieber selbst machen wollen.

Natürlich ist es ein anderes Gefühl, wenn man Dinge selber herstellt und alles von Hand macht. Wenn man aber einen Text verfasst kommt es nicht auf die Handfertigkeiten an, sondern auf das, was man schreibt, die Gedanken und die Worte, die man benutzt. Wenn man etwas selber baut kann ich verstehen, dass man Freude empfindet und stolz ist, wenn man das selber gemacht hat, aber bei einem Text sollte es einem egal sein, ob man es mit der Hand oder per Steuerung eingibt.

Ich empfinde das Schreiben eines Textes nicht als Handarbeit. Das Gefühl, etwas mit den Händen zu erschaffen, habe nur bei optisch schöner Gestaltung des Textes beispielsweise bei Kalligraphie. Das Schreiben des Inhalts ist für mich ein geistiger Job, der nur irgendwie zu Papier gebracht werden muss. Ob ich nun schreibe oder dem Computer diktiere, das ist mir egal. Denken würde also auch nichts verändern.