Wann versucht ihr, anderen Personen eine Falle zu stellen?

vom 13.06.2016, 20:24 Uhr

Wenn man einer anderen Person eine Falle stellen möchte, muss das natürlich nicht bildlich gemeint sein, so dass die andere Person dann körperlich irgendwo gefangen ist. Man kann einer Person auch mit Worten eine Falle stellen, so dass man sie austrickst, um etwas herauszubekommen. Frauen machen das angeblich gerne bei ihren Partnern, indem sie dem Partner Fangfragen stellen, so dass sie ihn letztendlich hinters Licht führen können.

Stellt ihr anderen Personen Fallen? Wenn ja, in welchem Bezug? Findet ihr es richtig, auf diese Weise etwas aus jemandem herauszubekommen oder fragt ihr lieber ehrlich und direkt nach, anstatt euch solche Tricks zu überlegen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde es kindisch und bescheuert, anderen "Fallen" zu stellen. Wenn ich nicht in der Lage bin, jemanden offen um eine Auskunft zu bitten, sollte ich wohl besser gar nichts sagen. Auch um an eine Information zu gelangen, die derjenige geheim halten möchte, würde ich das nicht tun.

Er wird schon seine Gründe haben, warum er mir etwas nicht erzählen möchte und ich denke, das sollte man dann auch respektieren und nicht versuchen, irgendwie doch noch etwas aus der Person herauszuquetschen. Es ist einfach total unreif, wenn man nicht in der Lage ist, sich zu gedulden, bis man die Information von der Person freiwillig erhält, nur weil man selbst so neugierig ist.

» Wasteoftime1398 » Beiträge: 158 » Talkpoints: 10,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich muss doch als erwachsener Frau niemanden eine Falle stellen um das herauszubekommen was ich wissen möchte. Wenn ich etwas erfahren möchte, dann frage ich nach und wenn man mir nicht antworten möchte muss ich damit leben, aber ich fange dann keine kindlichen Spielchen an, dass man dann am Ende Fallen stellt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Kindisch und bescheuert ist daran rein gar nichts und auch die Annahme, dass man auch so immer alles in Erfahrung bringt ist eher naiv und das ist dann als bescheuert zu sehen bzw. sehr Blauäugig.

Durchaus findet das in mehreren Bereichen Anwendung im täglichen Leben und es geht nicht darum, dass man heraus findet ob einem der Partner belügt indem man mit solchen Fragen ihn aus der Reserve lockt. Auch wenn jemand nichts dazu sagen möchte, dann kann man auch fragen wie man möchte und wird nichts in Erfahrung bringen, es sei denn mal hat eine Falle gestellt und der andere verplappert sich ganz unbewusst.

Bei mir war es erst so, dass interne Firmendokumente nach Außen gelangt sind und ich eine Person dazu im Verdacht hatte. Da ein Verdacht alleine nicht ausreicht um als Beweis zu gelten, habe ich dort auch unangenehme Fragen gestellt bis diese Person sich dann verplappert hatte und etwas von den Internen Informationen preis gegeben hatte, die diese Person gar nicht hätte haben dürfen. Somit war es dann ganz eindeutig klar, dass diese Person daran beteiligt war oder auch der alleinige Verursacher war, dass klären gerade andere und nicht ich.

Ich habe dennoch meine Konsequenz gezogen und dieser Person den Arbeitsplatz fristlos gekündigt und behalte mir auch Schadensersatzforderungen gegen den Ex Mitarbeiter nach wie vor vor. Mit einem einfachen direkten Fragen "haben Sie die Internen Dokumente weiter gegeben" hätte ich nur ein "Nein" bekommen und wäre damit auch nicht weiter gewesen als vorher.

Ohne diese verbale Falle mit einem einfachen und unverfänglichen Gespräch wäre das nicht so schnell heraus gekommen und ggf. wären dann noch weitere Dokumente und Interne Informationen nach draußen gelangt, was dem Unternehmen auch einen erheblichen Schaden bedeutet wie einen Imageverlust. Das ist absolut nicht kindisch und albern oder gar ein Spiel, dass auf dem schnellsten Wege unterbinden zu wollen und dazu auch dieses Mittel zu verwenden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ganz manipulationsfrei gehe ich natürlich auch nicht durchs Leben. Manchmal ist es einfach nötig, zu Tricks zu greifen, wenn man mit treudoofer Ehrlichkeit (also meiner Werkseinstellung) nicht mehr weiter kommt. Um Geld und Betriebsgeheimnisse geht es zwar bei mir auch nicht, dafür bin ich wohl nicht wichtig genug. Aber von Fallen Stellen würde ich in diesem Zusammenhang auch nicht sprechen.

Beispielsweise habe ich schon ein paar Mal absichtlich nicht eingegriffen, als meine ungeliebte Kollegin munter ihr eigenes berufliches Grab geschaufelt hat, und sie dann bei der Besprechung durch scheinbar unschuldig-doofes Nachfragen vor dem Chef bloßgestellt. Auch achte ich, wenn möglich, immer auf den Kontext und die Umstände, wenn ich von jemand Fremden einen Gefallen möchte oder eine Leistung beziehe, sodass ich sie für mich einnehmen und positiv stimmen kann. Und wenn mir jemand blöd kommt, greife ich auch in der Diskussion gerne zu besonders streng ausgelegter Logik und sehe dabei zu, wie sich die Person selber ins Abseits manövriert. Ob das schon als "Fallen stellen" zählt, weiß ich nicht.

Aber ich weiß, dass ich Leute umso weniger manipuliere, je näher sie mir stehen. Dem Chef um den Bart gehen, damit ich mal früher heimgehen kann, ist das eine, aber ich würde nie versuchen, meinen Partner hereinzulegen, um ihn bei einer vermeintlichen Untat zu ertappen. Dafür habe ich andere Methoden. Ich glaube auch nicht, dass nur Frauen das gerne mit ihren Partnern machen - ein paar von ihnen werden schon keine manipulativen Biester sein!

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich gebe zu, dass mir schon die Überschrift nicht sonderlich sympathisch ist, weil ich es einfach hasse, manipuliert zu werden und denkbar schlecht darin bin, jemanden anderen zu meinen Zwecken zu manipulieren. Die Lebensrealität sieht dann aber leider zugegebenermaßen doch manchmal anders aus und ich habe mich auch schon in einigen ausweglosen Lagen dieser Taktik bedienen müssen, weil ich nicht mehr weiterkam.

Wie schon geschrieben wurde, ist es eher eine idealisierte Wunschvorstellung, dass man auf ehrliche und direkte Nachfragen auch immer ehrliche Rückmeldungen bekommt, so funktioniert die Welt ja nun mal leider nicht. Und wenn man es mit unehrlichen Menschen zu tun hat, muss man sich manchmal auf diese Stufe begeben, um für sich Klarheit zu haben. So war mein erster Freund so ein untreuer und ständig unehrlicher Schuft, was ich ihm aber nie wirklich final beweisen konnte. Das hat mich schon sehr umgetrieben, auch Jahre später noch waren es vor allem die vielen offenen Fragen, die ich gerne beantwortet gehabt hätte.

Als ich ihn anderthalb Jahrzehnte später wieder getroffen hatte, haben wir lange gequatscht und dabei kam die Sprache auch auf viele gemeinsame Bekannte. Als eine Frau Thema war, die ich im Verdacht hatte, eine Nebenbuhlerin zu sein, habe ich nur ganz arglos und leichthin gemeint, dass er ja mit der auch mal zusammen gewesen sei. Da ich sein schlechtes Gedächtnis hinsichtlich Daten und Jahreszahlen kannte, wusste ich, dass er in dem Moment nie auf die Idee gekommen wäre, zu kombinieren, dass das noch zu unserer Zeit gewesen ist. Ergo ist er auch prompt in die Falle getappt und hat bereitwillig von seiner Beziehung zu der Frau erzählt.

Ich habe das unkommentiert so stehengelassen, denn mir war es nur wichtig, für mich die Gewissheit zu haben, dass mein eigenes Gefühl mich da nicht getrogen hatte. Das war aber auch die einzige große Situation in meinem Leben, in der ich zu diesem Mittel gegriffen habe, denn ansonsten versuche ich so etwas zu meiden und vor allem jene Leute, die ständig in diesem für mich doch etwas hinterhältigen Modus sind. Früher war ich arglos und naiv genug, mich von solchen Leuten auf die Art ausfragen zu lassen, damit sie ihren Klatsch befriedigt wissen, aber heute falle ich nicht mehr so schnell auf vermeintlich harmlose Fragen oder Bemerkungen herein.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich selbst habe noch nie versucht einer anderen Person verbal eine Falle zu stellen. Ich finde dies in gewisser Weise ziemlich dämlich und vor allem auch ziemlich kindisch. Wenn man einen gewissen Verdacht hat beziehungsweise ein paar gewisse Fragen hat, auf die man eine ehrliche Antwort möchte, dann sollte man dies der anderen Person auch so vermitteln. Wenn man dazu nicht in der Lage ist, dann sollte man sich vielleicht noch einmal Gedanken darüber machen, wie alt man wirklich ist und ob man nicht doch noch einmal an seiner Reife und an seiner allgemein Einstellung zur Kommunikation arbeiten sollte.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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