Was haltet ihr vom Konzept des "Walking Bus"?

Ich habe kürzlich in der Zeitung gelesen, dass es in einem anderen Stadtteil wohl das Konzept des "Walking Bus" geben soll. Das ist genau genommen ein "Bus auf Beinen" und betrifft Grundschulkinder. Dort geht ein Elternteil eine fest gelegte Strecke entlang und an so genannten "Haltestellen" werden dann die Schulkinder nach und nach alle eingesammelt. Man geht so gemeinsam eben zur Schule. Die Haltestellen sind vorher festgelegt worden.

Man möchte mit dieser Aktion zwei Ziele verfolgen. Zum einen möchte man eben das Verkehrsaufkommen vor der Schule minimieren und verhindern, dass zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren und dort eben Chaos ausbricht. Aber andererseits möchte man den Kindern durch einen Spaziergang frische Luft und Bewegung zukommen lassen.

Es wird noch genau überlegt, wo die Strecke entlang laufen soll und wo die Haltestellen aufgebaut werden sollen. Man überlegt sogar, Sponsoren zu fragen, spezielle Haltestellen-Schilder zur Verfügung zu stellen. Das Projekt soll nach den Osterferien zum ersten Mal getestet werden und ich bin gespannt, wie das so ankommen wird. Was haltet ihr von diesem Konzept? Seht ihr da möglicherweise auch Nachteile und Gefahren? Sollte es diesen "Walking Bus" auch in eurer Region geben oder seht ihr da keinen Sinn drin?

Ich finde die Idee eigentlich ganz gut, wobei dann aber auch genug Eltern mitgehen müssen. Immerhin ist es schwer eine große Gruppe unter Kontrolle zu haben und auch Verkehrserziehung zu betreiben. Wenn man aber sieht, was tagtäglich vor den Schulen los ist, macht es schon Sinn da nach Lösungskonzepten zu suchen. Diese Variante ist sicherlich eine sehr gute Lösung, zumal dann einige Eltern auch eher zur Arbeit fahren können.

Was ist daran neu, außer dass man das nun unbedingt mit englischen Begriffen titulieren muss? Das gab es in meiner Region schon, als ich zur Grundschule gegangen bin und das ist gut 35 Jahre her. Da nannte sich das dann allerdings Elternbus oder Bus mit Füßen.

Viele Eltern benötigt man gar nicht. Man greift einfach zu einem langen Band mit in festen Abständen eingeknoteten Ringen und jedes Kind bekommt einen Ring in die Hand. So können Freunde nebeneinander gehen und Feinde müssen sich nicht an die Hand nehmen. Ein Elternteil vorne und eines hinten und die Gruppe funktioniert bestens. Aufgesammelt werden die Kinder an den Einmündungen zur Hauptstraße oder an Ampeln und Übergängen.

An meiner Schule gab es das nicht, weil an den gefährlichen Stellen genügend Ampeln und Überwege vorhanden waren. Eine Grundschule weiter sah das ganz anders aus. Die liegt am alten Hellweg, der verbindet Essen über Wattenscheid mit Bochum. Dank Dauerstau auf der Autobahn ist der Verkehr da mörderisch und dazu fährt auch noch eine Straßenbahn. Da gab es das schon, als ich ganz klein war, mein Sandkastenfreund kam so zu seiner Schule.

Ich finde die Idee als solche schon sehr gut, aber natürlich muss die Umsetzung auch gewährleistet sein, indem eben genug Elterndabei mitmachen, damit dann nicht ein Elternteil alleine dafür zuständig ist, die Kinder zur Schule zu begleiten. Aber wenn es sichergestellt ist, dass die Kinder so sicher zur Schule begleitet werden können, dann finde ich das Konzept schon richtig gut.

Ich finde es immer sinnvoll, wenn die Kinder den Schulweg zu Fuß machen können und nicht alle mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Das macht den Kindern in der Regel doch auch mehr Spaß, mit den Freunden den Schulweg zurückzulegen und die frische Luft ist doch auch nicht unwichtig. Wenn es gut organisiert ist, dann finde ich das Konzept eines "Walking Bus" also sehr gut.