Pflanzliche Milchalternativen einfach selber machen
Ich habe gehört, dass man aus Walnüssen, Mandeln, Hafer, Reis und vielen anderen Pflanzen die Milch selber herstellen kann. Aber wie macht man es? Wie gewinnt man aus den Pflanzen die Milch, dass man sie als Alternative zur Kuhmilch in der Küche verwenden kann?
Habt ihr schon pflanzliche Milch selber gewonnen und hergestellt? Wie geht das? Was muss man beachten und wie lange ist dann die Milch haltbar? Lohnt sich die Herstellung für den Hausgebrauch?
Ich habe ab und an schon selbst Sojamilch aus Sojabohnen hergestellt. Das letzte Mal ist aber schon eine ganze Weile her, weil es ein riesiger Aufwand ist. Eigentlich hatte ich das nur getan, weil ich damals in einer Region gewohnt habe, wo einfach kein frischer Tofu aufzutreiben war und ich aus der Sojamilch selbst Tofu hergestellt habe. Aber mittlerweile gibt es Tofu ja in fast jedem Supermarkt, so dass ich da nicht mehr so motiviert war. Aber wenn man nur einen Liter oder halben Liter Milch herstellen will, ist der Aufwand eigentlich nicht so riesig.
Man hatte dazu die Bohnen aufgekocht, danach irgendwie gehackt oder gewolft und aus den Bohnen mit Wasser die Milch ausgelaugt. Aus dem übrig bleibenden Schrot konnte man Soja Bratlinge machen und mit einem Sieb und einem Seihtuch konnte man die Milch abpressen. Der Aufwand war schon ziemlich groß um etwas Tofu zu erhalten.
Was meinst du genau mit der Frage, ob es sich lohnt? Finanziell lohnt es sich mittlerweile vielleicht nicht unbedingt, Sojamilch selbst herzustellen, weil man die überall günstig bekommt. Zudem ist es da eher schwierig, Sojabohnen irgendwo aufzutreiben. Bei Mandelmilch ist das ja nicht so schwer, Rohstoffe aufzutreiben. Aber da Mandeln nicht so richtig billig sind, sollte man schon einmal grob überschlagen, wie hoch der Wareneinsatz für die Mandeln ist und wie viel Milch man dadurch erhält.
Als Allergiker sehe ich aber noch den Grund, dass man so ein relativ naturbelassenes Produkt herstellen kann. Wenn man sich zum Beispiel Soja in Bioqualität kauft, kann man eine pflanzliche Milch in Bioqualität ohne unsinnige Zusatzstoffe herstellen. Denn viele der pflanzlichen Milchalternativen sind ja gezuckert oder mit Aromen versetzt der mit sonstigen Hilfsstoffen der Ernährungsindustrie. Wenn man auf solche Zusätze verzichten will oder muss, kann es durchaus lohnend sein, selbst herzustellen, wenn man die Zeit dazu hat. Außerdem fand ich die selbst hergestellte Sojamilch leckerer, als die naturell Version aus dem Tetrapack im Handel. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Manch anderer vermisst vermutlich das Vanillearoma oder die Süße vom Zucker. Aber das könnte man ja bei Bedarf nachträglich zusetzen.
Zum Thema Haltbarkeit würde ich mir nicht allzu viel erwarten. Mann kann in der heimischen Küche nur schwer so keimarm arbeiten, wie eine Fabrik. Da reich schon ein kleines Katzenhaar, das ungesehen durch die Luft wirbelt, dass man sich Keime ins Produkt einschleppt und es leicht verdirbt. Eventuell kann man solche selbst hergestellte pflanzliche Milch einfrieren, aber im Kühlschrank aufbewahrt würde ich sie möglichst zeitnah verzehren.
Ich habe das noch nicht selbst gemacht, da der Aufwand einfach groß ist und auch das finanzielle sich dabei nicht unbedingt lohnt, da ich hier alle entsprechenden Produkte auch im Reformhaus auch kaufen kann für 1-2 Euro die Packung, je nach Hersteller und Marke. Bis man einen Liter Reismilch gewonnen hat, braucht man auch einiges an Reiskörnern, die Zeit die man investiert und somit ist das um einiges teurer, als wenn man es fertig kauft.
Wie das Verfahren ist, ist eigentlich einfach erklärt. Man weicht das entsprechende Produkt ein, teilt es dann in kleinere Stücke und kocht es auf. Das ganze gießt man dann ab, die Stücke werden in einem Tuch ausgedrückt und was daraus kommt ist dann die Alternative Milch aus Getreide. Maximaler Aufwand für minimales Ergebnis, da aus einer Ladung gerade mal ein halbes bis ganzes Glas heraus kommt. Die Stücke kann man dann entweder weiter verarbeiten z.B. Mandeln lassen sich für einen Kuchen verwenden, Soja kann man Tofu daraus machen usw. oder man entsorgt diese.
Wenn ich eine pflanzliche Alternative zur Kuhmilch benötige, mache ich die immer selbst. Außer Sojamilch, aber die kaufe ich auch nicht. Der Aufwand ist gar nicht so groß, wie beschrieben. Es ist die Frage, ob es kostenmäßig unbedingt günstiger ist, aber es sind dann keine unnötigen Zusatzstoffe oder Zucker enthalten. Ich habe selbst in der Hand, ob ich die Milch süße und welches Süßungsmittel ich verwenden möchte.
Meist nutze ich Mandelmilch, wenn ich eine Alternative brauche. Wenn man ganze Mandeln verwendet, werden diese am besten über Nacht in kaltem Wasser eingeweicht. Dann spült man das Einweichwasser ab. Die aufgequollenen Mandeln werden mit ca. 1 Liter Wasser püriert. Ich selbst habe einen Hochleistungsstandmixer, so dass das in einer Minute erledigt. Wenn man nur einen Stabmixer oder so zur Verfügung hat, ist das Pürieren wohl etwas aufwändiger.
Die Milch nun einfach durch ein Tuch geben und gut auspressen. Da ich so etwas öfter herstelle habe ich mir mal einen extra Nussmilchbeutel dafür besorgt. Man kann jede beliebige Nusssorte verwenden. Man kann die Milch beim Pürieren auch mit Gewürzen wie Zimt, Kardamon, Vanille, Datteln etc verfeinern. In der fertig Variante aus dem Supermarkt wird oft Zucker verwendet. Wenn ich vergessen habe die Mandeln einzuweichen, nehme ich einfach fertiges Mandelmus.
Ebenso habe ich auch Hanfsamen aus dem Bioladen bei mir im Schrank. Daraus mache ich auch schon mal Hanfmilch. Die Samen müssen ja nicht eingeweicht werden, deshalb ist das super schnell erledigt. Pro 100 Liter Wasser nehme ich 1 Esslöffel geschälte Hanfsamen mit einer Prise Salz und gebe sie so lange in meinen Hochleistungsmixer bis eine homogene Masse entsteht. Damit ein leckerer Drink entsteht einfach je nach Geschmack Datteln, Vanille oder Zimt hinzugeben.
Am günstigsten ist wohl Hafermilch selbst herzustellen. Da meine Frühstücksbrötchen in der Low Carb Variante aber aus Haferflocken bestehen, entscheide ich mich bei meinen pflanzlichen Milchalternativen doch für die Nussmilch oder Hanfmilchvariante.
Reismilch herzustellen ist wohl etwas aufwändiger. Das habe ich noch nicht probiert. Aber ich verwende Reismilch auch gar nicht in meiner Küche. Reis esse ich lieber. Ebenso verhält es ich mit Sojamilch. Zuviel Soja muss ich nicht zu mir nehmen und daher mag ich lieber andere Produkte aus Soja.
Selbst hergestellte pflanzliche Milchalternativen halten sich im Kühlschrank bis zu drei Tagen. Die Varianten aus dem Supermarkt sind einzig aufgrund ihrer Zusatzstoffe so lange haltbar. Da die Alternativen aber einfach herzustellen sind, mache ich immer nur so viel, wie ich wirklich brauche.
Ich habe mit Freunden zusammen einmal Mandelmilch zubereitet. Wir haben es so gemacht, wie schon einige geschrieben haben: Das Produkt, in diesem Fall Mandeln, mehrere Stunden lang einweichen lassen, danach mit dem Pürierstab bearbeiten und das Ergebnis dann in ein Tuch füllen. Was ausgedrückt wird, ist dann die fertige Milch. An und für sich kein so großer Aufwand, aber es dauert eben und mittlerweile finde ich es einfacher, die fertige Pflanzenmilch einfach zu kaufen. Da gibt es ja jetzt auch preiswerte Produkte. Mittlerweile konsumiere ich hauptsächlich Pflanzenmilch, diese jedes Mal selbst zu machen, wäre mir dann doch zu viel. Finanziell sehe ich da auch keinen Vorteil, da ich wenn dann Biomandeln kaufe und nicht wirklich etwas spare.
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