Altes Tier noch mit Artgenossen vergesellschaften?
Aktuell ist ein Affe in den Medien, dieser ist nun 43 Jahre alt und hat bisher immer nur mit Menschen zusammengelebt. Er ist die Attraktion in einem Zirkus, was natürlich vielen ein Dorn im Auge ist und so ging der Fall jetzt auch vor Gericht. Dieses hat beschlossen, dass der Affe aus dem Zirkus geholt werden soll, um dann in ein Programm in Holland aufgenommen zu werden. Dort werden Affen resozialisiert und mit Artgenossen langsam zusammen geführt.
Tierschützer begrüßen dies sehr und freuen sich über das Urteil. Der Besitzer des Affen meint aber, dass der Affe gar keine Artgenossen kennt und sich auch nicht wie diese verhält, weil er eben Zeit seines Lebens nur das Verhalten von Menschen kennen würde. Außerdem wäre der Affe wie ein Kind für ihn und er möchte nun gegen das Urteil vorgehen.
Ist es wirklich sinnvoll ein altes Tier, dass bisher keine Artgenossen kennt, noch mit diesen zu vergesellschaften? Kann das bei Affen nicht durchaus funktionieren, wenn es dazu eine spezielle Station in Holland gibt? Oder tut man dem Affen damit gar keinen Gefallen und wäre er bei seinen Menschen besser aufgehoben?
Ich bin immer für Gruppenhaltung bei Gruppentieren. Aber in diesem Fall sehe ich das etwas anders. Der Affe ist, wenn man das in den Medien hört, schon ein "alter Mann". Er kann zwar noch ein paar Jahre leben, aber dieses Leben sollte meines Erachtens nicht mit Rangkämpfen und lernen, wie Artgenossen Mimik und Gestik verstehen verbracht werden. Der Affe kennt seit mehr als 40 Jahren keinen Artgenossen. Er kennt es nicht, wenn die Affen ihm was mitteilen wollen. Er kennt und versteht die Menschensprache, auch wenn er sie nicht sprechen kann.
Ich muss auch zugeben, dass ich meine sehr alten Tiere nicht mehr vergesellschaftet habe. Ich habe zwar versucht sie zu vermitteln an Tierbesitzer, die eventuell einen Partner für den Rest des Lebens haben, aber meist haben sie es gar nicht erreicht, dass ich einen Partner finden konnte. Denn sie waren schon sehr alt. Aber selbst da wäre es was anderes gewesen, weil die Tiere Artgenossen gewohnt waren.
Bei dem Affen ist es einfach so, dass er keinen Affenpartner kennt und es einfach unvorhersehbar ist, wie er und wie die anderen auf ihn reagieren. Er war in seinem Leben nie aggressiv und hat nie aggressive Menschenpartner erlebt. Wie wird es sein, wenn ein Artgenosse ihm Paroli bietet und wenn er sich beweisen muss? Kann man das wirklich einem Lebewesen zumuten, der keinen Artgenossen kennt? Wie gesagt, ich bin immer dafür, dass man es doch versuchen sollte, wenn die Umstände eben anders sind.
Wenn das Tier bis zum hohen Alter keinen Kontakt mit Artgenossen kannte, dann tut man ihm wohl auch nichts Gutes mit einer Vergesellschaftung, falls es sich nicht um ein überaus soziales Tier handelt. Wenn man das versucht, dann sollte das andere Tier auch im ähnlichen Alter sein und zum Charakter des anderen passen, andernfalls bedeutet es für das alte Tier bestimmt nur Stress. In dem genannten Beispiel klingt eine Vergesellschaftung schon riskant. Ob man dem Tier damit eine Freude macht? Gerade nach 40 Jahren ohne Kontakt zu Artgenossen würde es dem Affen bestimmt schwer fallen, mit anderen zu kommunizieren.
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