Durch vererbte Kleidung glücklicheres Leben haben?
Ich habe in der Zeitung von einem Brautmodengeschäft gelesen, das angeblich ein neues Konzept haben soll. Dort werden wohl nur Brautkleider aus glücklichen und langfristigen Ehen vermittelt an junge Bräute. Angeblich soll so das Glück von früheren Ehepaaren auf die neuen Brautpaare übergehen. Das Geschäft soll nicht besonders groß sein und die Inhaberin soll wohl in Stichworten auf Zetteln notiert haben, wem die jeweiligen Brautkleider mal gehört haben.
Jedes Kleid soll seine eigene Geschichte haben und teilweise sollen die Kleider 30 oder 40 Jahre alt sein, teilweise sogar noch älter. So viele Frauen wollen ihre Kleider angeblich dorthin abgeben, dass die Inhaberin des Geschäfts erst einmal keinen Bedarf mehr hat und keine weiteren Kleider mehr annehmen möchte. Bei den Kundinnen soll das Konzept wohl sehr beliebt sein und die Kleider werden da wohl als eine Art "Glücksbringer" für ein glücklicheres Leben betrachtet.
Wie man vielleicht schon an meiner Ausdrucksweise merkt, bin ich da eher skeptisch und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das eher eine Masche ist. Als Käuferin und neue Braut kann man das ja wohl schlecht überprüfen, wem das Kleid wirklich gehört hat. Da kann man sich ja zu jedem Kleid irgendetwas ausdenken. Daher würde ich mir so ein Kleid auch nicht kaufen. Was haltet ihr von diesem Konzept und wäre das etwas für euch?
Selbst wenn sie sich das alles nur ausdenkt ist das ja nicht schlimm. Immerhin vermittelt sie den Käuferinnen das Gefühl Glück zu bekommen und das kann man ja generell nicht garantieren. Wenn man sich also für jedes Modell eine nette Geschichte einfallen lässt würde ich das nicht schlimm finden. Ich glaube aber auch nicht an solche Sachen und würde daher immer einen richtigen Brautmodeladen bevorzugen.
Sollte ich jemals ein Brautkleid brauchen, wäre der Laden unter mehreren Aspekten nicht meine Wahl. Der Hauptgrund wäre, dass ich kein gebrauchtes Kleid für meine eigene Hochzeit haben möchte. Ich habe nichts gegen schon ein oder einige Male getragene Kleidung für den Alltag, aber bei einem Hochzeitskleid würde ich das nicht wollen.
Ehrlich gesagt würde mich so ein Zettel mit der Aufschrift "Monika & Dieter, August 1986, Hintertupfingen" ziemlich abschrecken. Dann könnte ich mich ja nicht mal mehr der Illusion hingeben, dass das "mein" Kleid ist. Und vielleicht würde ich besagtes Brautpaar ja sogar irgendwie doof finden? Oder in meinem Kopf würden aufgrund der Geschichten die Bilder Samba tanzen, dann hätte ich ja am Ende sogar noch ein schlechtes Omen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht an ererbbares Glück glaube.
Dann kommt ja noch das Alter der Kleider hinzu, denn diese werden irgendwann aus den Jahren 1970 bis zur Jahrtausendwende stammen und ob dieser Stil mir dann wirklich gefallen würde, stünde auf einem anderen Blatt. Ein Hochzeitskleid, indem ich hinterher wie Cindy Lauper aussehe, wäre auch nicht so mein Geschmack. Außerdem würde ich damit irgendwie verbinden, dass das Stück 30 Jahre irgendwo in einer Ecke hing, das macht das ganze auch nicht wirklich attraktiver.
Und zu guter Letzt: Die Zynikerin in mir würde sich am Ende auch immer fragen, ob diese Geschichten über die glücklichen Ehen überhaupt so stimmen, denn erzählen kann man viel. Abgesehen von meinen eigenen Gedanken in der Sache halte ich die Idee aber trotzdem für ein gutes Geschäftsmodell, es gibt sicherlich einige Frauen, denen so etwas gefällt.
Ich würde um dieses Geschäft wohl eher einen Bogen machen weil ich annehmen würde, dass ich dort mehr bezahlen muss. Ich will ja eigentlich einfach nur ein schönes Kleid, bekomme dann aber noch diese esoterische Komponente dazu und wahrscheinlich wird es die nicht gratis geben.
Außerdem muss es ja irgendein Kriterium für eine glückliche Ehe geben und in dem Fall wird das Glück wohl einfach daran gemessen, wie lange die Ehe schon hält. Das bedeutet aber, dass du eben nicht das einmal getragene Kleid aus einer aktuellen Kollektion bekommst, das die Braut direkt nach der Hochzeit wieder verkauft hat, sondern das Sahne-Baiser Monster aus den 80er, das jahrzehntelang mit Mottenpapier in einem Kleiderschrank Staub sammeln durfte.
Gerade bei Brautkleidern gibt es ja wirklich total viele hässliche Modelle und die schönen Vintage Modelle, die nicht so aufgedonnert sind, werden in dem Geschäft wahrscheinlich eher nicht verkauft werden. Entweder sie wurden schon entsorgt oder sie gehören Leuten, die nicht auf die Idee kommen würden ihre Sachen an einen second Hand Laden zu verkaufen.
Die Kleider werden ja nun nicht vererbt, sondern sie sind einfach gebraucht. Weil gebrauchte Brautkleider nicht unbedingt der letzte Schrei sind, muss eben eine gute Geschichte her. So fällt es eben leichter, sich zu diesem Tag auf ein schon getragenes Kleid einzulassen.
Wir haben auch einen Laden für gebrauchte Brautkleider in der Stadt. Allerdings haben die Inhaberinnen die Idee zum Geschäft nur deshalb gehabt, weil sie mit einem Budget von 600 oder 800 Euro in einem normalen Brautmodengeschäft noch nicht einmal über die Schwelle gekommen sind.
Wir haben zwar die türkische Hochzeitsmeile vor der Tür, aber günstig ist da auch nicht so viel. Und man muss den Stil mögen. Wer auf unglaublich füllige Röcke und schmale Corsagen mit viel Flitzer steht, also so richtig Prinzessin sein möchte, der wird da fündig. Ansonsten wird es eng.
Ich habe so ein Konzept noch nicht gehört, aber für mich wäre ein solches Geschäft auch nichts. Ich möchte nicht unbedingt ein gebrauchtes Kleid und ich muss sagen, dass ich auch einfach nicht daran glaube, dass ich dann automatisch auch Glück habe, wenn in dem Kleid schon eine Braut geheiratet hat und diese eben eine lange und glückliche Ehe hat. Auch wenn man daran glaubt, weiß man es wirklich auch nicht, ob die Geschichten wirklich stimmen.
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