Nimmt die Qualität staatlicher Schulen ab?

Eine Bekannte von mir ist der Auffassung, dass die allgemeine Schulpflicht total überholt und nicht mehr zeitgemäß wäre. Auch ist sie der Ansicht, dass die Qualität der staatlichen Schulen rapide abnehmen würde und dass diese "Bildung" einfach unterirdisch wäre. Daher findet sie auch, dass Homeschooling die höchste Qualität der Bildung darstellt und hätte deswegen auch gerne, dass sich dieses Konzept flächendeckend in Deutschland durchsetzt und die allgemeine Schulpflicht entsprechend abgeschafft wird.

Ich sehe da sein wenig zwiegespalten. Denn wenn die Eltern beim Homeschooling entsprechend ungebildet und "dumm" sind, dann kann die Qualität da ja wohl kaum besser sein als in der Schule, wo voll ausgebildete Lehrkräfte stehen und unterrichten. Wie seht ihr das? Nimmt die Qualität staatlicher Bildungseinrichtungen tatsächlich immer mehr ab? Kann man das nur auf die Schule beziehen oder auch auf die Universitäten?

Das kann man überhaupt nicht pauschalisieren. Wie gut der Unterricht ist hängt auch immer mit dem Lehrer zusammen und wie dieser den Lehrplan umsetzt. Klar ändert sich der Lehrplan auch häufig und mal ist eher qualitativ etwas schlechter oder eben besser. Aber eine so schreckliche Veränderung, dass man staatliche Schulen nicht mehr in Erwägungen ziehen kann, konnte ich in der letzten Zeit nicht feststellen.

Allerdings ist es natürlich so, dass manche Schulen in Verruf geraten, weil nicht genug Kontrollen stattfinden, was den Unterricht der einzelnen Lehrer angeht. Man könnte also bestimmt eine qualitative Verbesserung erreichen, wenn die Lehrer regelmäßig unangekündigt kontrolliert werden. Das verhindert, dass sie ihren Job "schleifen lassen" können oder anfangen, so unsinnigen Lehrmethoden zu greifen. Solche Spezialisten soll es ja geben...

Homeschooling kommt natürlich immer nur in Betracht, wenn die Eltern entsprechende Bildung und Qualitäten aufweisen, um dieses große Projekt umzusetzen. Generell sollte aber die Chance dazu bestehen.

Ich sage es mal so, für mich kommt es hier nicht in Frage mein Kind auf eine staatliche Schule zu schicken. Denn was hier dabei heraus kommt und wie deren Quote ist bei den Abschlüssen, kann man jedes Jahr sehen wenn die Zahlen veröffentlicht werden. Auch die Zwischenfälle die sich hier an den Schulen ereignen kann man täglich in der Zeitung lesen und auch live mitbekommen, wenn man an der Schule häufiger ist oder daneben wohnt.

Dennoch werde ich mein Kind nicht im Heimunterricht den Stoff beibringen sondern informiere mich über die Privaten Angebot die hier angeboten werden. Diese kosten mich dann monatlich zwar etwas, aber wenn ich es unter dem Strich rechne und mir dafür dann Vereine sparen kann da dort so gut wie alles mit angeboten wird, dann komme ich sogar günstiger unter dem Strich. Dafür habe ich dann hinterher auch eine Schule, bei der mein Kind als Kunde gesehen wird und nicht nur als ein Kind welches man durch schleifen muss. Entsprechend wird damit auch anders umgegangen als an einer staatlichen Schule und anders eingegriffen bei Missverhalten von anderen und das nicht mehrere Jahre lang angesehen.

Ich kann mich noch an meine Schulzeit erinnern. Dort hat sich ein Schüler aufgeführt wie unter aller Sau. Mit 19 Jahren saß er in der 7. Klasse und kam nicht voran und hat keine weitere Stufe geschafft, damit er in die 7. kam wurde er schon geschoben. Er schlug regelmäßig andere auf dem Schulhof, im Bus, klaute, rauchte, trank Alkohol und alles weitere. Das Jugendamt betreute die Familie und es passierte nichts, kein Schulverweis und nichts. Andere Kinder hatten Angst vor dem das nächste Opfer zu werden oder waren bereits das Opfer von seinen Prügelattacken. Das brauche ich nun wirklich nicht aber hier zieht sich das gleiche Spiel ebenfalls ab, dazu muss ich nur aus dem Fenster schauen da habe ich direkt einen Ausblick auf den Schulhof einer staatlichen Schule.