Vorteil durch Anwesenheitsüberprüfung im Studium?
Vor allen in den ersten Semestern war es an meiner Universität so, dass wir eine Anwesenheitsliste bei den Tutorien bekommen haben. Das hatte den Zweck, dass die Professoren später ausgewertet haben, wer bestanden hat und wer nicht und in welchem Zusammenhang dies zum Besuch des Tutoriums stand. In der Regel kann man eine deutliche Tendenz erkennen, Studenten die das Tutorium besuchen bestehen in der Regel die Klausur auch mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit und haben auch eine bessere Note, als die anderen.
In einem Modul konnten wir aus dieser Anwesenheitsüberprüfung sogar Vorteile erzielen. Bei einem besonders schweren Modul wies der Professor darauf hin, dass er Studenten einige Extrapunkte gewähren würden, wenn diese regelmäßig am Tutorium teilgenommen hätten und ihnen nur wenige Punkte zum Bestehen der Klausur fehlen würden. Kennt ihr das aus schweren Modulen an eurer Universität auch? Wie findet ihr diese Vorgehensweise? Fühlt ihr euch benachteiligt, wenn ihr mit wenigen Punkten durch die Klausur fallt und wegen mangelnder Anwesenheit keine Extrapunkte bekommt?
Bei uns gibt es nur sehr wenige Tutorien und eigentlich nur in den ersten Semestern, die zusätzlich zu den Grundvorlesungen angeboten werden. Dort werden auch keine Anwesenheitslisten rausgelegt, weil es einfach keinen interessiert ob man immer hingeht. Weder den Tutor noch den Dozenten, der hinterher die Klausur stellt interessiert das. Daher hat das auch keine Auswirkungen auf die Endnote und nur weil man das Tutorium nicht besucht hat, muss man nicht zwangsläufig durchgefallen sein.
So bin ich bei einem Tutorium nur die ersten beiden Male hingegangen und habe die Klausur am Ende des Semesters trotzdem bestanden.
Ich habe in allen meinen Veranstaltungen Anwesenheitspflicht. Bei mir war es schon immer so, dass man nur in den Vorlesungen keine Anwesenheitspflicht hatte, in allen Seminaren aber schon. Das war auch an meiner alten Uni so. Da ich bisher aber meine Vorlesungen an einer Hand abzählen kann, kann man also schon sagen, dass ich eigentlich schon immer Anwesenheitspflicht hatte, auch wenn es manche Dozenten mit der Überprüfung nicht so ernst nehmen und keine Liste rumgehen lassen.
Dass die Dozenten den Stunden einen Vorteil gewähren, welche öfter da sind, kenne ich nicht, wobei ich das auch nicht so sinnvoll fände. Man muss schon selbst entscheiden, ob man in die Uni geht oder nicht und ich finde es merkwürdig, erwachsene Menschen mit solchen Methoden zu locken.
Ich finde aber auch nicht, dass man darauf schließen kann, dass jemand ein Seminar nicht besteht, nur weil er nicht hingeht. Ich merke da gar keinen Zusammenhang, wenn ich ehrlich bin. Man kann auch jedes Mal hingehen, geistig abwesend sein und trotzdem durchfallen. Ich finde, dass das eine mit dem anderen nicht unbedingt etwas zu tun hat, zumal man sich den Stoff ja auch gut selbst beibringen kann.
@Prinzessin: Ich befürchte, du hast nicht so wirklich verstanden, worum es hier geht. Vermutlich liegt das einfach daran, weil du nie mit Tutorien und dem Sinn und Zweck konfrontiert worden ist. Das macht nichts, ich werde es dir erklären.
Ein Tutorium ist eine Veranstaltung, die zusätzlich zu einer Veranstaltung belegt werden kann. In der Regel ist ein Tutorium an den Inhalt einer Vorlesung gekoppelt. So hatte ich zum Beispiel damals im ersten Semester eine Vorlesung in Statistik und eine in Wirtschaftswissenschaften, wobei beide Dozenten auch Tutorien angeboten haben. Soll heißen, dass in den jeweiligen Tutorien derselbe Stoff noch einmal erklärt und diskutiert worden ist.
Bei uns war das so, dass der Dozent in der Vorlesung im Prinzip sein Programm abgespult hat und nicht viel Zeit für Fragen geblieben ist. Gerade der Statistik-Professor hat teilweise 8 Tafeln oder mehr vollgeschrieben und sich wirklich bemüht, alles ausführlich zu erklären, aber es kommt eben nicht bei jedem an. Das Tutorium war dann dazu da, dass ein Student des älteren Semesters den Stoff aus derselben Woche aus der Vorlesung für die anderen Studenten eben aufbereitet. In den Tutorien werden dann manchmal auch Aufgaben durchgerechnet und dann eben besprochen.
Gerade in Wirtschaftswissenschaften hat mir das sehr geholfen, weil der Dozent nur irgendwas kryptisches von sich gegeben hat und ich nicht wirklich da durchgestiegen bin. Da war es sehr nützlich, dass da ein Tutor noch einmal alles in einfacheren Worten erklärt hat. Den Tutor darf man dann auch unterbrechen und Fragen stellen, beim Dozenten kommt das je nach Charakter nicht immer gut an.
Daher solltest du Tutorien nicht als separate Veranstaltungen wie zum Beispiel Seminare betrachten. Tutorien haben auch gar keine eigene Prüfungsleistung und man kann sie nicht bestehen oder nicht bestehen. Tutorien dienen nur zur Vertiefung, dass man da besser lernen kann und damit die Klausur der Vorlesung selbst besteht. Gerade bei mathematischen Vorlesungen ist das schon ziemlich praktisch finde ich, da man nicht wirklich was kapiert, wenn man den Dozenten nur einmal beim Vorrechnen beobachtet und das wars im Prinzip.
Tutorien sind in der Regel auch freiwillig. Man kann natürlich auch zu Hause für die Klausur lernen und in der Regel sind sie nicht verpflichtend. Nur merkt man halt, wer regelmäßig da gewesen ist, weil die Noten da normalerweise auch besser werden. Ich bin jedenfalls immer gerne zu den Tutorien hingegangen, weil die Tutoren in der Regel auch wussten, welche Schwerpunkte der Dozent in der Klausur legen würde und man so auch herausfinden konnte, was man besonders lernen und was man eher vernachlässigen sollte. Diese Informationen bekommt man zu Hause nicht, wenn man immer nur alleine lernt.
Täubchen hat das ganze schon sehr ausführlich beschrieben was der Unterschied ist. Es handelt sich um extra und freiwillige Besuche und warum sollte man dann beleidigt sein und sich benachteiligt fühlen, wenn man weniger Punkte bekommt als wenn man diese besucht hätte? Jeder hatte die Möglichkeit das Angebot wahr zu nehmen und manche haben es gemacht, andere nicht. Wer es dann aber nicht gemacht hat, der muss dann nicht weinen sondern hätte sich mehr auf seinen Hintern setzen müssen oder auch man in die Stunden bewegen, dann wäre es auch besser geworden.
So etwas gab es bei uns gar nicht in der Form, dass etwas extra angeboten worden ist. Für manche wäre das sicherlich Hilfreich gewesen aber man hat sich damit beholfen, dass die Mitstudenten die den Stoff besser Verstanden haben dann die Stunden gegeben haben und Nachhilfe angeboten haben. Damit konnten doch einige am Ende eine höhere Punktezahl vorweisen als diejenigen, die nur Zuhause für sich gelernt haben und das Angebot nicht wahrgenommen haben mit der Gruppe zu lernen.
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