Welche Daten gehen den Wohnungsmakler etwas an?

Immer mehr Datenschutzbeauftragte würden wohl Alarm schlagen, weil Wohnungsmakler weit mehr Daten von ihren Klienten einfordern, als was ihnen überhaupt zustehen würde. So würden wohl Personalausweise kopiert oder private Verhältnisse abgefragt, was datenschutzrechtlich wohl sehr bedenklich wäre.

Hattet ihr schon mal mit Wohnungsmaklern zu tun und wie auskunftsfreudig wart ihr denn bei diesen? Welche Daten gehen denn Wohnungsmakler überhaupt etwas an und bei welchem Auskunftsbegehren würden bei euch denn die Alarmglocken schrillen?

Was man an Daten heraus gibt, entscheidet der Kunde immer noch ganz alleine. Weigert sich ein Kunde, dann kann der Makler sich auch weigern dessen Anfrage weiter zu bearbeiten, da auch dieser Vorgaben von seinen Kunden hat was diese sich als Mieter wünschen. Wird man dann auch merken, wenn man nicht mitspielt was man davon dann hat und eben nur unvollständige Angaben macht.

Das was du hier angesprochen hast ist nichts weiter als der Standard. Makler suchen im Auftrag für ihre Kunden die Wohnungen oder vermitteln diese von Vermietern aus. Ein Vermieter hat natürlich das Interesse einige persönliche Daten in Erfahrung zu bringen, wie der Familienstand ist, was für Hobbys nachgegangen wird und ob Haustiere mit einziehen. Das ich mir den ärmsten Schlucker nicht ins Haus hole der nicht einmal genug Einkommen hat die Miete zu decken, sollte ebenfalls klar sein, denn ich verschenke keine Wohnung ich vermiete diese. Der Makler handelt im Auftrag und somit trifft dieser eine Vorauswahl anhand der gleichen Daten, die ein Vermieter selbst auch abfragen würde.

Personalausweis kopieren ist so und so nicht zulässig, genauso wenig wie das dieser gerne hinterlegt wird als Pfand. Das ist rechtlich schon gar nicht zulässig und wenn man davon etwas haben möchte, dann müsste es sich um eine amtliche Beglaubigung handeln. Da aber auch kein Mieter los rennt und seinen Ausweis beglaubigen lässt und das mit weiteren Kosten verbunden ist, "behilft" man sich soweit und kommt den Interessenten damit noch entgegen. Anhand der Nummer vom Personalausweis die einzigartig ist, lässt sich auch vieles machen. Namen können mehrmals vorhanden sein, sogar mit gleichem Geburtsdatum, da den richtigen zu finden ist schwer, mit der Personalausweisnummer wesentlich leichter.

Ich hatte schon mit Maklern zu tun und entsprechend durfte ich das Spiel ebenfalls spielen, da ich eine Wohnung haben wollte. Es gibt allerdings auch Dinge, bei denen man lügen darf oder die den Makler nichts angehen. So wie das Thema Kinderplanung, kann zwar auf einer Selbstauskunft stehen aber ist nicht verbindlich wenn man darauf angibt steht nicht an und dann kommt doch ein Kind.

Verschweigt man allerdings, dass man professioneller Schlagzeuger ist und in der Wohnung täglich übt, dann kann das schnell zu Krach führen. Rauchen kann man ebenfalls lügen oder muss keine Angabe machen. Haustiere müssen auch nicht alle angegeben werden, Kleintiere in Käfighaltung in Haushaltsüblicher Anzahl sind zu tolerieren, wenn aber jemand mit 200 Kaninchen einziehen will, dann darf er dabei auch nicht Lügen oder es verschweigen, da das keine Haushaltsübliche Menge mehr ist.

Hier macht man dann also herum mit seinen Daten die so wertvoll sind. Auf Facebook und Co werfen die Leute mit den identischen Informationen nur so um sich, dass es die ganze Welt sehen kann. Ein Makler muss diese Daten streng gesichert und verschlossen aufbewahren. Da sollte man sich dann auch mal Gedanken dazu machen, was man für Informationen von sich so schon verbreitet bevor man da ein Fass aufmacht. Angaben über Alter, Geburtstag, Name und Wohnort teilweise mit Anschrift, finde ich zu tausenden auf den Sozialen Netzwerken, zusammen mit Bildern vom Haustier, Hobbys und Familienstand. Noch tiefere Einblicke als in den sozialen Medien bekommt man aus einer Selbstauskunft und einer Kopie vom Personalausweis nicht.