Durch Schlaflosigkeit eine Psychose entwickeln können?

vom 18.10.2016, 11:16 Uhr

Ich habe ja schon von einer Freundin erzählt, die zur Zeit ständig unter starker Müdigkeit leidet und dann nachts aber nicht schlafen kann. Sie hatte mir ihr Herz ausgeschüttet und ich wusste nicht so recht, was ich ihr raten sollte. Nun meinte sie, dass ihre Schwiegermutter meinte, dass sie durch Schlaflosigkeit auch eine Psychose entwickeln könnte. Wenn meine Freundin dazu noch depressiv wäre, könnte das durchaus schnell passieren, so die Aussage ihrer Schwiegermutter.

Nun ist meine Freundin total verunsichert und hat natürlich Angst, dass wirklich eine so schwerwiegende Erkrankung wie eine Psychose bekommen könnte. Ich habe versucht sie beruhigen und ihr zu sagen, dass da noch mehr Faktoren eine Rolle spielen, bevor man eben wirklich eine Psychose entwickelt. Allerdings kenne ich mich da auch wirklich nicht aus. Kann man durch Schlaflosigkeit wirklich eine Psychose entwickeln? Müssen da nicht noch andere Faktoren dazu kommen? Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Von Schlaflosigkeit bekommt man keine Psychose. Im schlimmsten Fall darf man sich, vor allem, wenn man ohnehin schon labil oder angeschlagen ist, an Pseudo-Halluzinationen erfreuen, aber auch das ist noch keine echte Psychose und verschwindet bei genügend Schlaf wieder. Ich war auch schon mal wirklich sehr lange wach und hatte dann dementsprechend auch eine solche Halluzination beim Eindösen bzw. beim Aufschrecken und kenne es auch von einem Bekannten, der ganz ohne Drogen auf einem Festival das Wochenende nicht geschlafen hatte und dann Dinge gesehen hat, die nicht da sind.

Die Befürchtung aufgrund von Schlaflosigkeit zu sterben, schwer krank zu werden oder eine Psychose zu bekommen, ist ja gerade bei Angstpatienten nicht unverbreitet, aber ich habe davon noch nie gehört. Umgekehrt kenne ich niemanden mit einer Psychose, die durch Schlafmangel ausgelöst wurde. Allenfalls leiden Psychotiker unter Schlafstörungen wie viele psychiatrische Patienten, aber eben als Begleitsymptom und nicht ursächlich.

Der beste Tipp, der mir bekannt ist, wenn man nicht schlafen kann, ist sich zu denken, dass man seinen Körper ja trotzdem ausruht und nicht zwangsläufig physisch Schlaf braucht. Wenn man dann noch in der Lage ist, Entspannungsübungen zu machen oder sich schöne Dinge imaginieren kann, dann verliert die Schlaflosigkeit so ein klein wenig ihren Schrecken und manchmal schläft man sogar doch schneller ein als man dachte.

» Verbena » Beiträge: 4943 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Man bildet sich dann schnell mal etwas ein, steigert sich auch in Dinge hinein. Erzählt bekommen habe ich das auch schon, selber erlebt zum Glück noch nicht. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es bei labilen Personen zu Psychosen und auch falschen Eindrücken kommen kann. Am besten man sucht sich daher Hilfe beim Arzt und lässt sich beraten, was man machen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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