Kind stört ständig im Unterricht - Eltern oder Lehrer Schuld

Ich denke, jeder war mal in der Schule und jeder hat mal mitbekommen, wie es in einer Klasse so zugeht. Es gibt immer irgendwelche Störenfriede, die dann bewusst irgendwelchen Blödsinn machen, die Mitschüler ablenken und den Unterricht maßgeblich behindern. Ich frage mich aber, wer in so einer Situation dann eigentlich in der Verantwortung ist. Sind es die Lehrer oder die Eltern?

Einerseits sind ja die Eltern dafür verantwortlich, dass sich ihr Kind auch benimmt. Nicht nur im privaten Bereich, sondern auch in der Öffentlichkeit. Andererseits ist der Lehrer dafür verantwortlich, dass er die Schüler soweit diszipliniert, dass diese nicht den Unterricht stören. Ich sehe ehrlich gesagt beide Parteien in der Verantwortung und würde nicht sagen, dass ausschließlich einer von beiden Schuld ist. Eine Zusammenarbeit wäre sicherlich hilfreich. Wie seht ihr das? Kann man ausschließlich Eltern oder Lehrern die Schuld geben, wenn das Kind ständig im Unterricht stört? Oder ist das Thema viel komplexer und gar nicht so leicht zu beantworten?

Je nach Alter würde ich auch durchaus dem Kind die Schuld geben. Schule geht ja immerhin, je nach Schulart, teils bis das "Kind" 18 bis 19 Jahre alt ist. Und auch bei den Zwölfjährigen sind die durchaus mit Schuld, wenn die lieber den Unterricht stören als zuzuhören. Das ist alt genug, um zu begreifen, dass man im Unterricht eigentlich still zu sein hat.

Ansonsten kommt es auf die genaue Situation an. Gerade bei den untersten Klassen, wenn die Kinder erst 6, 7 Jahre alt sind, könnte da gut ein großer Schuldanteil auch bei den Eltern liegen. Wenn die dem Kind dauernd sagen, Schule sei doch eh bescheuert und brächte nichts, dann ist klar, dass das Kind sich dann auch entsprechend verhält. Da als Lehrer gegenzusteuern kann recht schwierig sein, denn natürlich kann man das Kind einfach bestrafen oder vor die Tür schicken, um den Rest zu unterrichten, aber damit ist dem Kind sicherlich nicht geholfen. Und ein Lehrer sollte zumindest versuchen, auch solche Kinder zum Lernen zu motivieren.

In höheren Klassen kann man, neben der oben erwähnten Schülerschuld, dagegen dann eher den Lehrer als die Eltern als "Schuldigen" festmachen. Sicher spielt auch das, was die Eltern dem Kind mitgegeben haben, immer noch eine Rolle, aber in der Pubertät hören viele ja doch nicht auf das, was Mama und Papa sagen, schon gar nicht, wenn die nicht da sind. Da liegt es dann am Lehrer, die Klasse trotzdem unter Kontrolle zu halten.

Und das ist selbst bei etwas lauteren Klassen durchaus möglich, wenn ich mal an die Zeit zurückdenke: Bei manchen Lehrern haben viele gestört, reingerufen oder einfach was anderes gemacht, bei mindestens einem Lehrer dagegen war es auch mal mucksmäuschenstill. Und das war nicht mal ein extrem strenger Lehrer, vor dem wir Angst gehabt hätten, der hatte uns einfach trotzdem so gut unter Kontrolle.

Ich glaube das es schwierig ist einen Schuldigen zu finden. Klar haben die Eltern den Auftrag ihren Kindern beizubringen wann diese leise zu sein haben und wann sie ruhig bleiben müssen, dennoch kommen dann ja irgendwann schwierige Phasen als Jugendlicher, wo man imponieren möchte und dann auch mal Quatsch macht, weil man Hormonchaos hat.

Aber auch die Lehrer haben eine gewisse Verantwortung. Wenn sie sich auf der Nase umher tanzen lassen, nutzen die Kinder das natürlich aus und machen dann lieber Quatsch statt zu lernen, da war man selber doch nicht anders. Ich denke also, dass es immer ein Zusammenspiel zwischen Eltern und Lehrern ist, was stimmen muss.

Die Schuld jemanden geben zu wollen, der nicht die betroffene Seite ist ist hier einfach falsch. Das "Kind" ist hier der schuldige und auch der Verursacher bei dem man die Schuld zu suchen hat und nicht in erster Linie bei den Eltern oder bei den Lehrern, denn diese baden das ganze nur für das Kind selbst aus. Was ein Kind ist, ist ebenfalls nicht klar es kann von 6 Jahre gehen wenn die Schule anfängt bis hin zu 19 Jahren wenn das Abitur im G9 belegt wird.

Ein "Kind" ist so oder so verantwortlich und muss lernen sich an die Regeln der Gesellschaft zu halten und da sind dann alle gefragt das dem Kind beizubringen. Die Eltern Zuhause aber wenn das Kind die Schule besucht, dann obliegt diese Verantwortung der Erziehung dann auch bei den Lehrern und dem restlichen Umfeld. Zu sagen, dass es von Hormonen und solchen Dingen kommt ist zu einfach gemacht, denn wenn ein Kind keine Grenzen aufgezeigt bekommt und eine klare Linie, dann wird es damit auch immer weiter machen und sich auf seine Triebe heraus reden können.

Entsprechend ist dann die Konsequenz von allen auch gefragt dem ganzen Einhalt zu gebieten und das nicht nur mit ein paar Ermahnungen oder "dudu" Fingerchen vom Lehrer, sondern auch mal in der härteren Gangart. Leider fassen manche Kinder das hinaus stellen auf den Flur oder Schulausschluss noch als Belohnung auf, dass diese Mittel weniger Wirkung zeigen als das an den Pranger stellen.

Kind muss wissen was es darf und was nicht und hat sich daran zu halten, Hormone hin oder her, aber Eltern und Lehrer sind dazu nicht alleine Schuld, auch jeder andere der Kontakt mit dem Kind hat wie Freunde, Schulkollegen und Co sind dazu gefordert an der Erziehung mitzuwirken und das eben zu unterbinden.