Baby als störenden Faktor bei Treffen sehen?

vom 03.11.2014, 20:53 Uhr

Als ich Abitur gemacht habe hatten wir ein Mädel B bei uns in der Stufe, die drei Jahre älter war und ihr Abitur nachholen wollte. Sie hatte die Schule zwischenzeitlich wegen einer Schwangerschaft abgebrochen und es war dann mitunter manchmal sogar so, dass sie keine Betreuungsperson für das Kind fand und es mit in den Unterricht genommen hat. Die Lehrer fanden das gar nicht gut und irgendwann hörte das auch auf.

Auf jeden Fall haben sich viele meiner Freundinnen, mit denen ich damals so in der Schule zu tun hatte, mit B relativ gut verstanden und so kam es dann auch, dass B eingeladen wurde, wenn wir etwas zusammen unternehmen wollten. Meistens waren das unkomplizierte Sachen wie beispielsweise zusammen Eis oder Pizza essen gehen. Natürlich hat B das Kind dann auch immer mitgenommen, der Vater hatte wohl zu tun und die Großeltern des Kindes waren arbeiten.

Da wir immer mehrere Leute waren, hat das Kind an sich nicht wirklich gestört. Natürlich ist es nicht immer angenehm Eis zu essen, wenn ein Kind die ganze Zeit schreit und nach Aufmerksamkeit verlangt, aber es war noch auszuhalten. Von Zeit zu Zeit machen wir aber auch immer gerne einen DVD Abend oder haben uns zum Schwimmen bei einer Freundin verabredet, die einen Schwimmteich hatte. Das war auch immer sehr spaßig, aber mit B wurde es dann irgendwann anstrengend.

Gerade DVD schauen war eine ziemliche Zumutung mit dem Kind, diesen und jenen Film durfte man nicht schauen, der eine war zu gruselig, der andere beinhaltete Sexszenen, das könnte das Kind verstören. Ich glaube zwar nicht, dass ein Baby in diesem Alter bewusst wahrnimmt, was da im Fernsehen kommt, aber bitte. Leider wollte keiner von uns die Teletubbies gucken. Als man sich dann auf einen Film geeinigt hatte, hätten sich die meisten von uns dann auch wieder gewünscht wir hätten uns das Geld für den Film gespart, weil das Kind die ganze Zeit geschrien hat und man von dem Film gar nichts mitbekam.

Auch B hat von dem Film sicherlich kaum etwas mitbekommen, weil sie dauernd mit dem Kind zugange war. Auch beim Schwimmen war es kaum besser, immer musste einer auf das Kind aufpassen und wirklich entspannend war das nicht. Auch wenn ich mir keine eigenen Kinder wünsche habe ich grundsätzlich nichts gegen Kinder. Ich muss aber schon sagen, dass ich es sehr störend finde jemanden zu solchen Treffen einzuladen, der immer ein Kind mitbringt.

Da B zu diesem Zeitpunkt dann schon mehr oder weniger fest in der Gruppe integriert war, konnten wir sie bei solchen Treffen auch nicht ausladen und so kam es, dass ich und einige andere sich nach und nach etwas von der Gruppe gespalten haben, um wenigstens einmal alle paar Wochen mal einen sehenswerten Film in Ruhe gucken zu können oder eine Pizza zu essen ohne zusammengeschrien zu werden.

Während ich mich wenigstens ab und zu noch Treffen anschloss, wo auch B zugegen war, gab es andere in der Gruppe wie gar nicht mehr kommen wollten, wenn B kam. Ich konnte das auch gut verstehen, denn entspannend ist das einfach nicht und die Treffen waren für B eher eine Entlastung, als für jeden anderen, weil sie das Kind dann zwischenzeitig einfach an die anderen abgab, um etwas Ruhe zu haben.

Auch wenn es hart klingt, aber hätte ich heute die Wahl ob ich mich mit jemandem anfreunde und regelmäßig treffe, der ein Kind mitbringt, dann würde ich mich wahrscheinlich dagegen entscheiden. Der Alltag ist mir da Stress genug, ich will wenigstens in der Freizeit etwas ausspannen. Wie ist das bei euch, habt ihr Kinder mitunter auch als störenden Faktor von Treffen in der Freizeit betrachtet oder war euch das egal?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Sicherlich, wenn man einen Film schauen will kann das schon nerven, aber sonst finde ich ein Kind nicht weiter schlimm. Ab einem gewissen Alter ist es einfach so, dass auch mal Kinder dabei sind und diese möchten nun mal auch beschäftigt werden. Das finde ich dann auch nicht schlimm, jedoch sollte es auch so sein, dass man ab und an mal jemanden für das Kind findet damit man eben auch mal einen richtig lustigen Abend zusammen verbringen kann und das Elternteil auch mal wieder Erwachsener sein darf, so etwas braucht man dann ja auch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke derartige Reaktionen in Bezug auf B und das Kind sind vielerorts normal. Aber das wird sich ändern, sobald mehr als eine Person von einem Freundeskreis ein Kind hat und es ständig mitbringt. In so einem Fall arten Mädelstreffen dann schnell zu einem Treffen mit der Krabbelgruppe aus, bei der sich dann die Mamis untereinander austauschen während die Kinder zusammen spielen.

Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass ein Kind nicht unbedingt störend ist, aber dass die Nicht-Mütter da ziemlich schnell verständnislos reagieren, wenn eine plötzlich Nachwuchs hat. Früher hatte X immer Zeit und jetzt mit Baby geht auf einmal gar nichts mehr ohne Babysitter und wenn der Babysitter nicht da ist, wird das Baby eben mitgenommen. Eine Freundin von mir hat vor wenigen Wochen ihr erstes Kind bekommen, sie ist damit schon die zweite (von 8) in unserem Freundeskreis. Trotzdem haben viele Nicht-Mütter (besonders die Singles) absolut kein Verständnis dafür und denken dann automatisch, dass man mit Kind genauso spontan und flexibel sein kann wie ohne Kind.

Ich habe mich vor einigen Wochen mit einer anderen Freundin über ein Mädelstreffen unterhalten und da meinte diese Freundin sofort, man könne sich ja auf dem Weihnachtsmarkt zusammen treffen, die frisch gebackene Mama käme dann einfach mit dem Baby mit. Ich habe sie nur verständnislos angeguckt und ich dachte sie hat einen Knall, wenn ich ehrlich bin. Ich persönlich würde keinen Säugling so schnell nach der Geburt auf den Weihnachtsmarkt nehmen, besonders wenn das Wetter extrem kalt ist und der Aufenthalt draußen länger dauern soll. Das Immunsystem in dem Alter ist noch zu schwach ausgeprägt, daher würde ich bestimmt keine kalte Atmosphäre in derartigen Menschenmengen, die bakterienverseucht sind, mit einem Baby aufsuchen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Dass ein Kind nicht bei allen Treffen dazu passt, kann ich verstehen. Dass man auch teilweise genervt sein kann, verstehe ich auch. Das geht mir als Mutter selbst so, wenn Kinder in der Nähe sind, die scheinbar gar keine Erziehung haben. Und wenn man so jung ein Kind bekommt, dann muss man eben auch Prioritäten setzen. Immer nur von einer Freundin zur anderen weiterreichen, um selbst das Eis in Ruhe essen zu können, ist eben auch nicht die optimale Lösung.

Dass ein Kind dann viel weint, wenn es ständig solchem Trubel ausgesetzt wird und die anderen Teilnehmer es dann nervig finden, ist normal. Und es mag eben auch nicht jeder ein Kind auf den Schoss nehmen, um die Mutter mal zu entlasten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich kann ja nun mit Kindern rein gar nichts anfangen und wäre an deiner Stelle auch sehr genervt gewesen. Auch für B war das ja unwahrscheinlich anstrengend und schon an ihrer Stelle hätte ich mich vorrangig mit Freunden verabredet, wenn ich mein Kind anders hätte unterbringen können. So kann man wenigstens auch selbst abschalten.

Natürlich verstehe ich, dass jemand mit Kind nicht mehr so uneingeschränkt über seine Freizeit verfügen kann wie jemand ohne Kind, aber bei B hat es ja nun den Anschein, dass es sie ohne Kind gar nicht mehr gab. Ich finde, das muss nicht sein und ich hätte mich höchstwahrscheinlich auch von der Gruppe abgespalten.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, das Problem war nicht wirklich das Kind, sondern die gemeinsamen Interessen. Hättet ihr beispielsweise alle schon ein Kind, wäre es für euch alle eine Entlastung, würdet ihr euch regelmäßig treffen, denn die Kinder würden dann sehr wahrscheinlich miteinander spielen und es müsste nicht ständig von euch jemand hinterher springen. Und ihr wärt als Mütter ebenfalls entlastet, weil eure Kinder miteinander spielen würden. Natürlich müssten sich eure Kinder dann alle noch im selben Alter befinden, das wäre dann sozusagen der Idealfall.

Also es ist immer schwierig, wenn man Mutter wird und darum ändern sich dann auch die Freundschaften und Bekanntschaften, weil sich einfach die Interessen unterscheiden. Wie du das schon beschreibst, und ich kann dich da sehr gut verstehen, kannst du natürlich mit einem Kind nichts anfangen, wenn ihr etwas macht, was man eigentlich ohne Kinder macht- beispielsweise einen DVD- Abend.

Es ist auch so, dass werdende Mütter oder welche, die es bereits sind, sich auch bewusst Freundinnen suchen, die selber Kinder haben- genau aus diesem Grund. Man versteht einander, kann sich über Erziehungstipps und Erfahrungen miteinander austauschen und kann, wenn man ungefähr Kinder im gleichen Alter hat, auch einmal gemeinsame Familienausflüge planen, wo jeder etwas davon hat.

Wenn ihr trotzdem bemüht gewesen wärt, die Freundschaft mit B aufrechtzuerhalten, hättet ihr eben einen Weg finden müssen, ihr höflich mitzuteilen, dass ihr euch gerne mit ihr trefft, jedoch gewisse Aktivitäten leider nur gemeinsam machen könnt, wenn sie einen Babysitter findet.

Da ihr das aber offenbar nie angesprochen habt und euch einfach still und heimlich "davongestohlen" habt, hatte B auch nie eine Chance, sich mit dem Problem zu konfrontieren und eventuell eine Lösung zu finden.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde auch, dass ein Baby nicht in den Unterricht gehört. Es ist natürlich gut und meiner Meinung nach dem Mädchen auch hoch anzurechnen, wenn sie ihren Schulabschluss nachholt, da sie den Schulabschluss abbrechen musste, aufgrund der Schwangerschaft. Aber man kann das Baby trotz all dem nicht mit in den Unterricht nehmen, weil keine Betreuungsperson für das Baby vorhanden ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es störend ist, wenn das Baby mit im Unterricht sitzt.

Natürlich kann man mal als Lehrer oder desgleichen eine Ausnahme machen und erlauben, dass das Baby mit in den Unterricht darf, weil das Mädchen keine Betreuung gefunden hat, für diesen einen Tag. Aber mehrere Tage ein Baby mit in den Unterricht zu nehmen, geht natürlich nicht. Wenn das Baby noch klein ist, dann schläft es zwar viel, will zwischendurch aber auch mal gefüttert und gewickelt werden, was mitten im Unterricht natürlich auch störend ist. Wenn das Baby zu dem auch noch unruhig ist und ziemlich viel weint, dann stört es total. Kann ich mir durchaus vorstellen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass das DVD angucken ziemlich schwierig ist, wenn man ein Baby dabei hat. Beziehungsweise, wenn eine eingeladene Freundin ihr Baby mitnimmt. Aber generell ist es machbar. Aber, wenn man selber keine Kinder hat, kennt man es auch nicht, dass man keinen Film ununterbrochen gucken kann, wenn sich ein Baby mit in dem Raum befindet, was noch viel Aufmerksamkeit benötigt. Aber generell würde ich auch nur ohne Baby zu einem Filmabend gehen, wenn ich dort eingeladen wäre, um diesen Film ununterbrochen gucken zu können und, um meine Freundinnen nicht beim Filmanschauen zu stören. Wenn ich keinen Babysitter für meine Kinder hätte, würde ich der Einladung absagen.

Nun beim Schwimmen finde ich es nun nicht anstrengend. Immer hin kann das Baby doch mit in das Wasser und, wenn es eine Runde schwimmen war, sind die meisten Babys doch eh müde und schlafen. Weshalb es dann gar nicht so schlimm wäre, wenn eine Person beim Baby bleibt, währenddessen die anderen Personen noch einmal in das Wasser gehen. Wobei ich sagen muss, wenn das Baby nun nicht schläft, ist es doch auch nicht zu viel verlangt mal kurz auf das Baby aufzupassen, damit die Mutter eine Runde schwimmen gehen kann. Ein bisschen Verständnis sollte man schon für eine junge Mutter aufbringen müssen.

Ich persönlich betrachte Kinder nicht als Störfaktor in der Freizeit, mal ganz davon abgesehen, dass ich drei eigene kleine Kinder habe. Früher hatte ich aber noch keine Kinder, dafür aber einige Freundinnen, die ihre Babys auch immer mitgebracht haben, wenn wir uns in der Freizeit getroffen haben. Ich fand es nun nicht schlimm, wenn meine Freundinnen ihre Babys mit hatten, als wir beispielsweise in der Stadt Eisessen waren. Ich fand es auch toll, wenn mir das Baby anvertraut wurde und ich der Mutter somit ein paar Minuten lang unter die Arme greifen konnte. Für mich war es eben nicht störend, aber da wusste ich auch schon, dass ich auch mal Kinder haben möchte.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



An sich finde ich es nicht unbedingt schlimm, wenn man sein Kind zu treffen mitbringt. Bei einigen Treffen schien es ja zu funktionieren, wie du geschrieben hast. Allerdings finde ich es auch nicht so schön, wenn das Kind dann wirklich jedes Mal dabei ist, wenn man etwas mit den Freunden macht. Also ich meine damit, dass es für die Freunde dann sicherlich nicht immer so toll ist, wenn diese auch mal etwas von ihrer Freundin haben wollen, ohne dass sie ständig in Alarmbereitschaft ist.

Ich finde es ungünstig, dass die Freundin es nie geschafft hat, jemanden zu finden, der das Kind auch mal genommen hat. Das ist ja auch für die Freundin schade, die nie mal einen entspannten Nachmittag haben konnte. Denn auch wenn man sein Kind über alles liebt, ist man ja sicherlich auch mal froh, wenn man auch mal zwei Stunden ab und an nur für sich hat.

Wenn der Vater oder die Großeltern das Kind ab und an mal genommen hätten, während die Freundin sich mit euch getroffen hätte, wäre das ja alles nicht so schlimm. So kann ich es aber schon verstehen, dass du genervt warst. Es ist ja eine Sache, wenn das ab und zu mal vorkommt, aber eine andere, wenn das immer so ist.

Vor allem war es ja auch die einzige Person in eurem Freundeskreis, die zu dem Zeitpunkt ein Kind hatte, so dass es da natürlich auch schwieriger ist, gemeinsame Unternehmungen zu planen, als wenn mehrere von euch bereits Kinder hätten. Gerade in dem Alter, in dem ihr wart, ist es ja auch sicherlich schwerer, sich in die Mutter hineinzuversetzen. Da sieht man vielleicht auch alles noch kritischer, schlimmer und nerviger, als wenn man selbst in ein Alter kommt, in welchem man dann auch Kinder plant.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich habe zwar auch ein Kind, finde es aber fürchterlich wenn die Eltern meinen das Kind immer mitbringen zu müssen und sich dann um nichts anderes kümmern als das Kind und das auch an erster Stelle steht. Was ist daran so schwer, dass man mal ein paar Stunden jemanden sucht oder auch dafür bezahlt, dass er das Kind abnimmt und betreut? Damit hat man auch selbst Freizeit und eine Entlastung, anstatt immer nebenbei neben Film und Pizza und der Unterhaltung mit Freunden nach dem Nachwuchs zu sehen.

Mir wäre das ehrlich gesagt viel zu blöd, mich dauerhaft mit jemanden zu treffen der immer das Kind an der Hacke hat und sich keine Sekunde davon trennen kann. Selbst wenn die Großeltern arbeiten und der Vater eingespannt ist und es nicht nehmen kann, so gibt es dennoch Nachbarn, Kinderkrippen, Babysitter die man dafür bezahlt, dass sie aufpassen. Oder man sucht sich eine Leihoma, also die Möglichkeiten sind wirklich immens und wenn es um einen Tag in der Woche geht für 2-3 Stunden, die kommt ein Kind auch ohne seine Mutter klar.

Bei mir gibt es einen Kindsvater der sich nicht für sein Kind interessiert und sich auch an sein Besuchsrecht bzw. die abgesprochen Zeiten nicht hält und nicht kommt um ihn zu holen. Dennoch habe ich genug Freiraum und mein Kind ist anderweitig untergebracht, dass ich ihn nicht überall mit schleppen muss und dort noch mehr Stress habe, weil er mit dabei ist. Ich kann keinen Film in Ruhe schauen, mit Freunden sprechen oder Pizza essen wenn er mit dabei ist und dazu noch entspannen oder es als Freizeit sehen. Das ist purer Stress den ich mir so nicht geben muss.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich Kinder schon störend, wenn ich mich mit ihren Eltern treffen möchte. Ich nehme es zwar nicht persönlich - gerade Babys haben nun wirklich nicht die Impulskontrolle, still vor sich hin zu gucken, während die Erwachsenen reden, aber es nervt mich schon ganz gewaltig. Ich finde mich nur damit, ab weil es eben das naturgegebene Schicksal von Kindern ist, zu nerven.

Gerade jetzt erst an Ostern hätte ich mich zu gerne mit meiner Cousine ausführlich über Gott und die Welt unterhalten. Aber sie hat ein drei Monate altes Töchterchen. Also war es nichts mit einem netten Plauderstündchen, sondern es wurde stundenlang gewickelt, gestillt, gefurzt, "Bäuerchen gemacht", gesungen, Stofftierchen geschwenkt, Spucktücher ausgetauscht, Baby so herum und so herum gehalten, und so weiter. Das geht in dem Alter anscheinend nicht anders, und man kann von dem Baby wahrhaftig nicht erwarten, seine Bedürfnisse hinten anzustellen.

Auch bei etwas älteren Kindern finde ich es nervig, weil sie meiner Erfahrung nach immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ihrer Eltern stehen. Das ist zwar auch klar, weil sie gerade in dem Alter, wo sie schon laufen können, aber noch keinen Überlebensinstinkt haben, ständig davor bewahrt werden müssen, Batteriesäure zu trinken, sich in den Gartenteich zu stürzen, in die Steckdose zu fassen, sich etwas in die Nase zu stecken oder den Autoschlüssel ins Klo zu werfen, aber für ein geselliges Treffen sind sie dennoch in meinen Augen nicht geeignet.

Deshalb habe ich mich mittlerweile damit abgefunden, dass bei Eltern von Säuglingen, die wirklich noch pausenlos Betreuung brauchen, einfach kein Treffen unter Erwachsenen-Bedingungen möglich ist, und bespaße statt dessen tapfer das Kind, bis einer von uns Kopfweh bekommt. Bei älteren Kindern finden Treffen bei mir nur noch ohne Kinder statt, und wenn die Eltern darauf bestehen, den kleinen Nervtöter immer mit sich herum zu schleppen, dann schläft der Kontakt eben ein.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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