Sich als Eltern uneinig darüber sein, was Kind darf?

In meinem Verwandten- und Bekanntenkreis habe ich es immer mal wieder mitbekommen, dass die Eltern sich nicht immer einig waren, was die Erziehung der Kinder angeht. Bei meiner kleinen Cousine war es beispielsweise einige Male so, dass mein Onkel ihr noch heimlich etwas Süßes zugesteckt hat oder sie hat heimlich noch einen Film schauen lassen, obwohl seine Frau das nicht wollte.

Da gab es schon öfter mal Diskussionen und sogar auch schon den einen oder anderen Streit. Als meine Cousine dann älter wurde, waren sie sich oft uneinig darüber, wie lange sie draußen bleiben und ob sie einen Freund haben durfte oder nicht. Meinungsverschiedenheiten gab es also schon immer.

Wart ihr und euer Partner oder waren eure Eltern auch schon einmal in so einer Situation? Was macht man denn, wenn man als Eltern unterschiedliche Ansichten hat und sich nicht immer einig darüber ist, was das Kind darf und was nicht? Oft bekommt das Kind diese Meinungsverschiedenheiten ja auch mit.

Ich denke es ist normal, dass man sich nicht immer einig sein kann und durchaus auch mal Dinge anders machen würde als der Partner es beschlossen hat. Als Eltern sollte man dennoch zusammenarbeiten, meiner Meinung nach und vor dem Kind immer eine Einheit bilden, also auch mal die eigene Meinung schlucken. Ich finde es echt mies, wenn man als Vater hinter dem Rücken der Mutter so agiert, denn das heißt für das Kind, dass man die Eltern gut ausspielen kann und damit hat man verloren.

Wo ist das Problem dabei? Mit ausspielen hat das noch lange nichts zu tun, nur weil der Vater mehr erlaubt als die Mutter. Das ist ganz normal das einer in der Erziehung strenger ist als der andere und man nicht immer einig ist. Dass muss man aber auch nicht an die große Glocke vor dem Kind hängen und wenn man miteinander spricht, dann fällt so etwas auch schon auf. Ausspielen kann man als Kind da nichts, jedenfalls nicht solange die Eltern noch miteinander sprechen und auch mal eingestehen, dass es dort etwas lockerer zugeht als vom anderen Teil gewünscht.

Ich habe durchaus auch andere Ansichten als der Kindsvater der vieles zu locker sieht und unseren Sohn machen lässt was er gerne möchte. Das weiß ich alles, dass er dort vor der Glotze geparkt wird, mit dem Becher Eis in der Hand oder auch alleine in den Hinterhof geschickt wird zum spielen ohne Aufsicht und ohne Interesse.

Spielplatz und solche Dinge findet der Kindsvater nicht wichtig und erst Recht nicht Interessant, bei ihm kommt immer er selbst an erster Stelle und niemand anderes. Aber muss ich mich deswegen direkt aufregen? Er hat ihn alle zwei Wochen für 4 maximal 4 Stunden, ausspielen kann man da nichts da unser Sohn ansonsten bei mir wohnt und nach meinen aufgestellten Regeln lebt und da durchaus andere Sachen darf als beim Vater. Solange der grobe Rahmen nicht überschritten wird, sehe ich keinen Grund zum eskalieren.