Wie viel Mal bezahlt Krankenkasse eine Drogentherapie?
In meinem Bekanntenkreis ist eine Frau jetzt schon das sechste oder siebente Mal zu einer Drogentherapie. Alle vorausgegangenen Therapien waren schon nach kurzer Zeit immer wieder fehlgeschlagen. Da stellt sich mir schon die Frage, wie viel Mal die Krankenkassen denn eigentlich die Kosten solch einer Drogentherapie übernehmen. Was meint ihr denn? Haben Drogenabhängige förmlich ein Daueranrecht auf Kostenübernahme bei Drogentherapien oder kann die Krankenkasse die Zahlung auch irgendwann mal auch verweigern?
Ich denke, eine Therapie - und auch sechs oder sieben - sind billiger als die Behandlungen der medizinischen Begleiterscheinungen einer solchen Drogensucht. Zudem haben die Krankenkassen doch auch die Verantwortung, nicht einfach nur die billigste Behandlung durchzuführen. Ansonsten wären Beinamputationen und ähnliches ja auch erste Wahl im Gegensatz zu aufwendigen Rekonstruktionen und Reha.
Konkret weiß ich von einem Fall. Ein Bekannter hat schon mal ambulant eine Alkoholtherapie gemacht, die er aber nach einer gewissen Zeit abbrach. Da er jetzt aber einen neuen Versuch starten wollte, musste er stationär zur Therapie. Eine weitere ambulante Therapie lehnt die Krankenkasse dann eben ab.
Aber dass man dann mehrere Mal stationär in Therapie geht, kann schon passieren. Ich finde das aber gut, dass die Krankenkassen da offensichtlich kein Limit setzen. Wenn sie es nicht täten, hätten wir mehr Drogentote, mehr Arbeitslose, mehr Obdachlose, mehr Kinderarmut und was das alles noch so an Rattenschwanz hinter sich herzieht.
Da ist es doch besser, wenn ein Alkohol- oder Drogensüchtiger immer mal wieder in Therapie geht. Dann geht es ihm wenigstens eine Zeitlang besser und er bekommt ein paar Dinge auf die Reihe. Und die achte Therapie bringt dann vielleicht die Wende.
Ich sehe das auch immer ganz egoistisch. Wenn solche Leute Hilfe von der Krankenkasse bekommen, muss ich sie mir nicht auf der Straße anschauen. Ich will nicht in einem Land leben, in dem man jedem Menschen ansieht, dass er mit seinen Problemen alleingelassen wird. An fehlenden Zähnen, amputierten Beinen oder eben Begleiterscheinungen von Drogensucht.
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