Mehr Sicherheit, wenn Nachwuchs nach Ostern gezeugt?

vom 13.04.2017, 11:41 Uhr

Eine Hebamme behauptet, dass es viel sicherer für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett wäre, wenn man sein Wunschkind erst nach Ostern zeugen würde. Denn gerade im Dezember und Januar wäre die schlimmste Zeit des Jahres, was das Personal angeht. Viele Hebammen würden sich mehr Zeit für die Familie nehmen wollen und damit weniger Schwangere annehmen wollen.

Daher wäre es ihrer Meinung nach sicherer, wenn man die Geburt entsprechend plant und das Kind nach dieser kritischen Zeit bekommen würde. Dabei kann man Frühgeburten ja nicht wirklich beeinflussen finde ich. Ich zweifle an der Aussage ehrlich gesagt auch ein wenig, da der Beruf der Hebamme so schon immer unattraktiver wird.

Daher glaube ich nicht, dass es zu anderen Zeitpunkten so viel anders sein wird, was den Personalmangel angeht. Wie seht ihr das? Bekommt man wirklich mehr Sicherheit, wenn man das Kind nach Ostern zeugt, weil dann mehr Hebammen zur Verfügung stehen? Oder ist das nur vorläufig so, da die Zahl der Hebammen früher oder später eh abnehmen auch außerhalb der Weihnachtszeit?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Was ist das denn für eine blöde These? Hebammen die freiberuflich arbeiten werden immer weniger, dank der steigenden Versicherungsbeiträge. Daher lassen sich viele Anstellen und machen nur wenig nebenbei. Im Krankenhaus wie auch im Geburtshaus gibt es einen Belegplan und diese Hebammen müssen auch zur Verfügung stehen, so wird der Urlaub geplant und auch gelegt und darüber hinaus gibt es noch die Notdienste und Bereitschaften.

Geht es um die Versorgung im Wochenbett, dann kann man inzwischen je nach Region zu jeder Jahreszeit suchen wie eine blöde und keine Hebamme finden. Hier muss man sich mehr oder weniger direkt vor der 12. Woche anmelden, damit man noch eine Chance auf eine hat, der Rest geht leer aus oder eine Hebamme ist bereit das noch nach ihrem Dienst zu übernehmen in ihrer Freizeit.

Auch was diese Ostern Regel soll ist einfach nur albern, mal ist Ostern bereits im März, dann wieder im April. Damit fällt der Entbindungstermin dann auf Januar oder Februar, der ebenfalls nicht besser ist da auch dort noch Resturlaube abgefeiert werden müssen bei angestellten Hebammen und die freiberuflichen machen auch mal Urlaub. Wenn diese eigene Kinder haben, dann fällt das auch nicht selten auf die normalen Schulferien.

Sicherheit hast du so und so keine mehr. Ich habe mich zeitig um eine Nachsorgehebamme bemüht, bereits in der ersten Woche als ich von der Schwangerschaft wusste. Da waren bereits alle ausgebucht und überlastet. Mit Mühe und viel Not habe ich noch eine gefunden, die das neben ihrer Anstellung in der Klinik gemacht hat, vor ihrem Dienst oder nach dem Dienst.

Das ganze war weder in den Ferien, noch im Dezember noch Januar sondern ganz normaler Oktober. Dieses Jahr war aber insgesamt ein Geburtenreiches Jahr und seither nehmen die Zahlen hier auch weiter zu, bei immer weniger Hebammen da einige aus Altersgründen aufgehört haben und kaum neue mit dazu kommen die Freiberuflich arbeiten wollen oder können, wegen der weiterhin steigenden Versicherungen.

Miene Hebamme hatte mit mir darüber gesprochen, sie war früher auch alleine Freiberuflich tätig. Damit sie ihre Fixkosten für die Versicherung decken könnte, müsste sie jeden Monat 30 Schwangere mit der Nachversorgung haben. Dann hat sie ihre Versicherung gedeckt, aber noch keine Miete gezahlt, kein Essen im Kühlschrank und nichts. Sprich du bist mit 30 Frauen schon so gut eingespannt, dass du kaum noch Zeit hast für etwas anderes und am Ende hast du nur die Versicherung gedeckt.

So ist sie angestellt in der Klinik, bekommt dort ihr festes Gehalt, hat feste Schichten und wenn keine Schicht ist, dann macht sie auf Freiberuflicher Basis noch Nachsorgen als Zubrot. Versicherung entfällt damit weitestgehend, da sie über den Arbeitgeber mit abgedeckt ist und dann lohnt es sich. Aber dafür ist sie von der Zeit auch her unflexibler und kann pro Monat nur wenige annehmen, damit auch dort eine Anständige Nachsorge möglich ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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