Beim Radfahren mit einem Ohr Musik hören?

vom 01.09.2015, 23:44 Uhr

Jogger die Musik hören, werden immer wieder in Unfälle verwickelt, die sich mitunter auch tödlich auswirken. Deswegen ist beim Radfahren das Musikhören verboten, sofern man In-Ears in beiden Ohren nutzt. Erlaubt ist es jedoch, wenn man auf nur einem Ohr Musik hört. Man geht offenbar davon aus, dass die Radfahrer auf dem anderen Ohr immer noch genug hören können und es so zu keinen größeren Unfällen kommen kann.

Ich selbst verstehe diese Regelung nicht ganz und finde das nicht besonders sinnvoll. Ich bin an einer Ampel auch schon mal fast von einem Radfahrer umgenietet worden, der In-Ears im Ohr hatte und gehe davon aus, dass dieser sich möglicherweise auch mehr auf seine Musik, als auf den Verkehr konzentriert hat. Hört ihr Musik beim Fahrradfahren und findet ihr es sinnvoll, dass dies auf einem Ohr erlaubt ist?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich fahre selbst viel Fahrrad, habe es für mich selbst in einer ruhigen Seitenstraße ausprobiert und für mich festgestellt: Das mache ich nicht. Ich bekomme einfach viele Dinge in meiner Umgebung nicht mehr rechtzeitig mit und kann so nur verzögert reagieren. Da ich kein zweites Leben in der Hosentasche habe, höre ich im Straßenverkehr nichts über Kopfhörer.

Ein ganz anderes Argument spricht für mich ebenfalls gegen die Regelung, das einseitige Musikhören über Kopfhörer im Straßenverkehr zuzulassen. Das Richtungshören ist eine im Straßenverkehr besonders wichtige Fähigkeit. Richtungshören funktioniert aus organischen Gründen aber nur dann einwandfrei, wenn beide Ohren vollständig arbeiten und die gleichen Signale mit dem gleichen Hörhindernis wahrnehmen.

Hat man also den Windzug beim Radfahren an beiden Ohren, dann kann ein normal Hörender trotzdem problemlos am Geräusch feststellen, woher ein anderes Fahrzeug kommt. Hat man aber auf einem Ohr einen Kopfhörer, dann ist diese Funktion gestört. Damit ist die Unfallgefahr deutlich erhöht. In meinen Augen stellt das ein unnötiges Risiko im Straßenverkehr dar.

Vielleicht möchte man jetzt argumentieren, dass Schwerhörige doch auch Fahrrad fahren dürfen. Das würde ich auch nie bestreiten. Aber ein Schwerhöriger kann an seinem erhöhten Risiko nichts ändern. Ein normal Hörender, der sein Hörhindernis per Ohrstöpsel künstlich herstellt, kann das durchaus.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also wenn man zu Hause auf einem Hometrainer Fahrrad fährt, dann macht das ja überhaupt nichts, wenn man dabei Musik hört, gerne auch über Kopfhörer. Aber ich finde, dass im Straßenverkehr Kopfhörer und Musik einfach nichts zu suchen haben. Denn auf diese Weise bekommt man zu wenig mit und es kann leichter zu Unfällen kommen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, verzichte ich immer ganz auf Musik. Auch wenn ich ziemlich gut im Multitasking bin, bringt mir das beim Radfahren nichts. Ich kann mich zwar auf Verkehr und Musik gleichzeitig konzentrieren, aber das bringt mir ja rein gar nichts, wenn ich nicht höre, was im Verkehr und um mich herum passiert. Von daher finde ich es unsinnig, dann Musik zu hören.

Ich halte auch nichts davon, nur auf einem Ohr Musik zu hören. Man ist ja dennoch abgelenkt und bekommt dennoch nicht viel mit. Gerade leise Geräusche werden so gar nicht mehr wahrgenommen, wobei man noch dazu eben auch abgelenkt ist.

Für mich persönlich wäre das nun nichts und ich kann auch nicht verstehen, warum man denn nicht wenigstens für die Zeit, in der man auf dem Fahrrad sitzt, auf Musik verzichten kann. Sobald man das Fahrrad abgestellt hat, kann man ja auch wieder Musik hören und die paar Minuten ohne Musik werden einem ja auch nicht schaden. Im Gegenteil - sie können einem stattdessen das Leben rettten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Sinnvoll finde ich das nicht, ist sogar sehr gefährlich. Es ist doch nun egal ob man auf einem Ohr Musik hört oder auf zwei - Sinnlos. Es passieren dadurch Unfälle die vermieden werden könnten. Bei Joggern finde ich das ok, wenn man z.B. auf einem Feld bzw. auf dem Weg joggt. Da passiert auf jeden Fall weniger als auf der Strasse. Da sollte es aber Regeln geben welche das verbietet.

» Melli0880 » Beiträge: 104 » Talkpoints: 23,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin recht viel mit dem Rad unterwegs und ja ich höre dabei auch Musik, aber die kommt erst auf die Ohren, wenn ich aus dem Straßenverkehr raus bin und nur noch auf Strecken unterwegs bin, wo mir keine Autos, Motorräder oder auch Roller mehr entgegenkommen. Da sind dann höchstens noch andere Radfahrer, Jogger oder Spaziergänger unterwegs und da höre ich gerne Musik.

Im Straßenverkehr finde ich das ebenfalls auch nur mit einem Ohr sehr gefährlich, denn auch so werden genügend Straßen- und Verkehrsgeräusche geschluckt, entweder vom Kopfhörer selber oder auch von der Musik die läuft. Das selbst der In-Ear Kopfhörer Geräusche schluckt, kann man alleine schon damit testen, das man diese mal in die Ohren macht und keinerlei Musik hört. Da wird man schnell feststellen, das egal ob mit oder ohne Musik das alles keine gute Idee ist und man sich auf das eigene Gehör nicht mehr so verlassen kann, wie ohne Kopfhörer egal ob mit oder ohne Musik.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn ich Rad fahre, dann fahre ich Rad und höre keine Musik. Ich finde es fürchterlich, wenn Leute nicht einmal im Straßenverkehr auf ihre blöden Stöpsel im Ohr verzichten können mitsamt ihrer Musik. Das es nicht nur als Radfahrer gefährlich ist, sondern auch als Fußgänger wird dann gerne verdrängt.

Heute habe ich gesehen wie ein Fußgänger an einer Ampel fast überfahren wurde von einem Löschzug der Feuerwehr, weil dieser nur auf das Lichtsignal und seine Musik geachtet hatte anstatt auch mal einen Blick zur Seite zu werfen. Ohne diese Stöpsel im Ohr, hätte er das ganze bemerkt und wäre nicht Hirnlos auf die Straße gerannt.

Radfahrer sind da kein Stück besser, nächste Kreuzung gleicher Löschzug auch da meinte ein netter Radfahrer mit seinen Stöpseln im Ohr auf der Fahrbahn stehen bleiben zu müssen und den Löschzug nicht zu bemerken. Erst weil andere ihn mit Gesten darauf aufmerksam gemacht haben, hat der das überhaupt begriffen das er gerade alles blockiert. Wie laut man seine beschissene Musik haben muss, damit man ein laufendes Presslufthorn nicht hört, ist schon armselig. Jedenfalls hat die ganze Umgebung mithören können von seiner Musik.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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