Sind Städte zunehmend auf private Investoren angewiesen?

vom 21.03.2017, 17:05 Uhr

Es wird immer wieder betont, dass die Kommunen und Städte Geldprobleme hätten. Das Geld würde vorne und hinten nicht reichen, sodass die Infrastruktur zunehmend verfällt. Ich habe heute gelesen, dass in einer Stadt in meiner Region wohl zunehmend private Investoren tätig werden würden. So würden diese nicht nur in neue Hotels und eine Verbesserung der City investieren, sondern auch in die Universität. Es würde ein neuer Campus gebaut werden sowie in Wohnraum investiert werden.

So gesehen finde ich es gut, dass wenigstens etwas Geld reinkommt und die Stadt in unserer Region eben nicht total verwahrlost. Wenn die Stadt schon kein Geld hat, finde ich es gut, wenn sich da einige Investoren engagieren. Aber ist es nicht so gesehen auch ein bisschen peinlich, dass die Städte ihr Geld nicht so gut verwalten können, dass sie unabhängig von Geldern von außerhalb sind? Oder findet ihr das gar nicht so schlimm, wenn private Investoren sich mehr beteiligen? Sollte es vielleicht sogar zur Pflicht werden, dass man Privatmenschen an der Modernisierung der Stadt stärker einbezieht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wie sollen die Städte auch unabhängig sein? Sie bekommen ihr Geld aus einem Topf gezahlt und dann sollen sie damit wirtschaften. Dabei wird dann in erster Linie darauf geachtet, wie viele Einwohner und welche Fläche. Dinge wie eine riesige Universität und solche Teile werden bei der Vergabe vom Budget nur sehr mangelnd berücksichtigt und somit ist es kein Wunder, dass es dann vielen Städten auch daran mangelt. Sicherlich kann man weitere Gelder aus anderen Töpfen erhalten, diese sind aber auch leer und aus einem leeren Topf kann man nichts zaubern zum finanzieren.

Die privaten Investoren machen das auch nicht ohne Eigennutz und reiner Menschenfreude. Gerade wenn es darum geht den Wohnraum zu fördern und zu bauen, dann steckt da mehr dahinter. Zum einen hat man dann mehr Platz für seine eigenen Angestellten, fördert man nebenbei die Universität hat man noch Facharbeiter direkt vor der Tür sitzen und muss nicht lange danach suchen. Als großzügiger Geldgeber und Spender hat man als Unternehmen dann auch die Chance, sich in der Universität zu präsentieren während da anderen Unternehmern und Institutionen untersagt wird.

Würde man nun noch den Privatmensch dazu verdonnern sich selbst noch aktiv einzubringen mit finanziellen Mitteln nur weil die Steuern dafür nicht ausreichen, dann kann ich darüber nur den Kopf schütteln. Soll ich also nur arbeiten gehen, damit der Staat Geld für Sinnlose Projekte hat und ich nebenbei selbst noch Farbe kaufen muss, damit die Uni nicht ganz so ekelhaft aussieht? Und wovon soll ich dann Leben, meine Miete zahlen und alles weitere? Wer das Ehrenamtlich machen möchte kann es gerne machen, aber als Pflichtveranstaltung sehe ich das nicht, da sind die politischen Entscheidungsträger eher der Ansprechpartner und sollten auch persönlich Verantwortlich gemacht werden können für entsprechende Gelderverschwendung die immer noch viel zu oft stattfindet.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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