Neigung zum Fremdgehen abhängig vom Beruf?

vom 05.04.2017, 08:34 Uhr

Ich habe vorhin ein Interview gesehen, in dem eine Expertin behauptet hat, dass es eben stark von der Berufsgruppe abhängig wäre, ob eine Frau zum Fremdgehen neigen würde oder nicht. So wäre auf Platz 1 der Skala mit den meisten Seitensprüngen eben Frauen aus dem Finanzbereich, sprich Bankerinnen und dergleichen. Auf Platz zwei wären Frauen, die als Pilotinnen und Stewardessen arbeiten würden und auf dem dritten Platz wären die sozialen Berufe vertreten wie Krankenschwestern.

Haltet ihr es für möglich, dass es doch eher vom Beruf abhängt, ob jemand zum Fremdgehen neigt? Oder hat das damit nichts zu tun? Ich sehe das zwiespältig und denke, dass dabei auch die Qualität der Beziehung eine Rolle spielt und natürlich auch vom Charakter selbst, wie man mit einer unglücklichen Beziehung umgeht. Auch wird vermutlich die Gewohnheit eine Rolle spielen. Jemand, der die Sexpartner wechselt wie die Unterwäsche wird sicherlich große Probleme mit einer langfristigen monogamen Beziehung haben. Wie seht ihr das? Welche Rolle spielt der Beruf beim Thema Fremdgehen und warum?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke nicht, dass Fremdgehen etwas mit dem ausgeübten Beruf zu tun hat, weil es eher vom Charakter der Person abhängt. Es muss auch nicht immer so sein, dass eine Beziehung unglücklich ist, es kann auch ohne Grund passieren, weil eine Person solch ein Verhalten eben hat.

Ich würde sagen, wer öfters Fremdgeht, kann keine Beziehung eingehen, weil es viel Unglück bringen kann. Wer sich so verhält, dem wäre besser beraten nicht so feste Beziehungen einzugehen. Die herausgesuchte Rangliste ist für mich fast wahllos zusammengestellt. Nur die Berufe Pilotinnen oder Stewardessen machen einen gewissen Sinn, weil man ja dort in Ferne Länder fliegt und der Partner einen da nicht kontrollieren kann. Generell hat das aber mit dem Beruf aus meiner Sicht nichts zu tun.

» Redfly008 » Beiträge: 208 » Talkpoints: 26,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich teile hier Redfly008's Ansicht und würde auch sagen, dass das maßgeblich vom Charakter der Person abhängt. Die jeweiligen Berufsgruppen sind vielleicht einfach stärker betroffen, weil man da sehr viel mit fremden Menschen in Kontakt kommt. Gelegenheit kann da quasi "Diebe" machen. Wenn der Mensch einen Beruf ausübt, mit dem er wenig mit anderen Menschen zu tun hat, gibt es dementsprechend auch viel weniger Möglichkeiten.

Auch würde ich davon Abstand nehmen, die Untreu immer auf eine qualitativ schlechte Beziehung zu schieben. Auch in den besten Beziehungen kann ein Partner untreu werden, weil er eben charakterlich dafür anfällig ist.

Falls es so ein Ranking auch für Männer gibt, möchte ich fast wetten, dass es sich ebenfalls um Berufe handeln wird, bei denen man viel mit anderen Personen im ausdauernden Kontakt steht, der eine Qualität hat, dass man sich auch theoretisch näher kommen könnte. Ich denke auch nicht, dass es da bei Frauen und Männern viele Unterschiede gibt.

» Mr. Law » Beiträge: 365 » Talkpoints: 25,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es gibt schon Berufsgruppen, bei denen das häufiger vor kommt, einfach da dort weniger gemeinsame Zeit miteinander verbracht wird, was dann auch Paare eher auseinander leben lässt. Schichtarbeit in einer Beziehung ist nicht unbedingt das einfachste, wenn beide arbeiten und man sich morgens oder abends die Klinke in die Hand gibt und nur einmal in der Woche gemeinsam frei hat. Das ist manchen einfach zu wenig und dann ergibt sich nicht selten auch am Arbeitsplatz die Gelegenheit, denn dort hat man Kollegen die auch gleichgesinnt sind, und die genau die gleichen Probleme in ihren Beziehungen haben.

Ich habe nun schon einige Berufe in meinem Leben durch, zwar gab es immer welche die es auch mit Schichtdienst geschafft haben wenn beide in diesem Bereich gearbeitet haben, bei vielen ging das aber auch in die Brüche mit der Beziehung weil dann auch Fremdgegangen worden ist.

Teilweise war es so, dass mit der Zeit dem anderen Partner das Verständnis gefehlt hat für die Nachtschichten, das sie dann nicht Zuhause war, oder auch das sie nach einer 12 Stunden Schicht mit 2h Fahrzeit noch dann keine Lust mehr auf irgendwas hatte und nur noch ins Bett gefallen ist. Die freien Tage wurde dann der Alltag abgewickelt streng nach Schema Z und so war dann die Luft auch raus. Sie hat sich auf der Arbeit dann mit Männern vergnügt denen es in ihren Beziehungen ebenfalls so gegangen ist bis die Trennung folgte.

Bei anderen saß die Frau frustriert Zuhause und hat sich dann wegen der Schichtarbeit des Partners neue Männer angelacht, die auch mehr Zeit Zuhause waren als ihre Rettungsassistenten und Notarztpartner, einfach aus der Langweile heraus.

Nun bin ich Soldat und meinst du hier sieht das anders aus? Diejenigen die unter der Woche in der Kaserne wohnen oder weit weg von Zuhause stationiert sind und gerade einmal im Monat Zuhause sind von Freitag Abend bis Sonntag Mittag, meinst du da sieht es anders aus? Da wird sich ebenfalls mit Kameraden vergnügt und die Partner Zuhause machen es auf die gleiche Weise. Jede Woche habe ich hier mehrere auf der Matte stehen, die mir etwas von ihren Beziehungen aufs Ohr binden, um eine Versetzung bitten oder auch Sonderurlaub damit noch etwas zu retten ist, und jedes mal ist es genau der gleiche Hintergrund. Einsatz ist es das gleiche, 6 Monate sind eine lange Zeit und bevor man mit Einheimischen durch die Betten hüpft (was auch nicht erwünscht ist) dann doch lieber in der eigenen Truppe ohne weitere Hintergedanken.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Meiner Meinung nach gibt es Berufe, bei denen man einfach zu viel Zeit nur mit arbeiten verbringt oder bei denen eine Beziehung schwierig ist. Beispielsweise ist es sicherlich schwierig mit Soldaten zusammen zu sein oder mit Montagearbeitern, weil diese einfach nicht die ganze Woche da sind. Da man seine Bedürfnisse hat, kann es von Person zu Person sehr schwer sein mit der Treue. Manche Menschen sind da einfach vom Charakter her eher offen dafür fremdzugehen.

Außerdem sind das doch alles nur Statistikern, das heißt nicht dass man dann auch einen Partner hat, der fremdgeht nur weil der in einem bestimmten Job arbeitet und es heißt auch nicht, dass der Partner eher dazu neigt, denn letztendlich ist es eine Sache der Einstellung.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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