Bei Kindererziehung mit Erpressung arbeiten?

vom 05.04.2017, 09:31 Uhr

Gestern habe ich eine Mutter mit zwei Kindern erlebt, bei dem das größere Mädchen wohl nicht auf die Mutter hören wollte. Das Mädchen sollte nicht zu nahe ans Wasser heran gehen und ging dennoch auf den vorhandenen Steg. Daraufhin meinte die Mutter dann, dass sie gleich die Freundin des Mädchens anrufen würde, um ihr zu sagen, dass sie morgen nicht kommen dürfte, weil das Mädchen unartig war und nicht hören wollte.

Ich habe schon häufiger mitbekommen, dass viele Eltern anscheinend mit einer Art Erpressung arbeiten, um ihr Kind zu erziehen und es zum gehorchen zu bewegen. Ich kann schon nachvollziehen, dass es anstrengend ist, wenn man einem Kind etwas zig mal sagt und es sich trotzdem nicht daran hält und macht was es möchte. Aber ob Erpressung da wirklich der richtige Weg ist? Sollte man sich da nicht eher auf andere Weise durchsetzen?

Haltet ihr es für sinnvoll ein Kind dort Erpressung oder ein Verbot, wie dass es die Freundin dann nicht sehen darf, zu mehr Gehorsam zu erziehen? Meint ihr, dass dies auf die Dauer wirklich wirkungsvoll ist? Gibt es nicht andere Möglichkeiten, um sich da durchzusetzen? Wie handhabt ihr das bei euren Kindern?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das machen doch die meisten Eltern, wo ist da die Überraschung? Ich habe schon sehr oft mitbekommen, wie Eltern dann auch mal damit drohen, dass der Weihnachtsmann keine Geschenke bringen würden, eben weil das Kind unartig gewesen ist und der Weihnachtsmann alles sieht. Ob das richtig ist, bezweifle ich, aber da ich keine eigene Erfahrung in der Kindererziehung habe, kann ich nur schwer die Eltern dafür verurteilen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wo unterscheidest du dann mit Erpressung und Verbot? Wenn die Abmachung ganz klar ist, dass das Kind nicht am Wasser turnt und es ansonsten wenn es sich nicht daran hält seine Freundin nicht sehen kann, dann ist das keine Erpressung. Die Spielregeln waren für beide Seiten klar, es ist dann nur Konsequent wenn man das ganze auch hinterher umsetzt mitsamt dem Verbot die Freundin zu sehen.

Erziehung läuft immer so, nicht nur im Kindesalter auch im späteren Alter. Du machst etwas nicht wie z.B. nicht aufstehen und zur Arbeit gehen, dann wirst du gekündigt. Weil es deine Schuld war das du gekündigt worden bist, weil du ja hättest aufstehen können, gibt es keine Leistungen vom Arbeitsamt für eine bestimmte Zeit. Das ganze Leben besteht aus Konsequenzen, Verboten und wird sich auch nicht ändern.

Ein Gesetz funktioniert nicht anders, da wird der Fall der Fälle beschrieben was passiert wenn man diese und jenes macht oder nicht macht und auch dahinter direkt die Konsequenz die dafür blüht wenn man sich nicht daran hält. Es weiß nun auch nicht jeder im Detail Bescheid was man darf und was man nicht darf, aber nachlesen kann es jeder oder sich darüber informieren lassen von einer anderen Person.

Das Kind hatte hier also die Wahl. Entweder es hört auf mit dem Käse oder es muss die Konsequenzen für sein Handeln dann tragen. Das ist normale Erziehung, keine Erpressung. Denn was hat die Mutter davon für einen Vorteil? Das Kind auf der Backe am Nachmittag, weil es nicht zur Freundin darf und somit keine Ruhe und auch keine Ruhe, weil das Kind am zappeln und turnen ist. Somit nur Nachteile, eine Erpressung ist allerdings anders definiert, die zu einem persönlichen Vorteil geschehen muss.

Du hast keine Kinder und weißt nicht wie das ist. Da kannst du dich hinsetzen und beten, erklären wie gefährlich das ist. Sie lachen dich an und machen weiter weil ihnen das Verständnis und die Weitsicht dafür fehlt, wie auch die Lebenserfahrung. Entsprechend muss man dann an Punkten ansetzen die die Kinder verstehen und ein Verbot die Freundin nicht zu sehen wird eher erfasst und begriffen als "Bedrohung" als wenn man zum hundertsten mal hinter dem Kind hinterher rennt und ihm erklären will, dass man im Wasser auch ertrinken kann. Davon hat ein Kind keine Vorstellung und keinen Kontakt, sieht die Gefahr aber auch nicht selbst und muss das erst im weiteren Verlauf lernen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Als Erpressung finde ich das eigentlich auch nicht, sondern als konsequent. Wenn das Kind nicht hört, dann muss es auch eine Strafe erfahren und daher sollte man eine Strafe finden, die das Kind auch stört, also in dem Fall nicht zur Freundin gehen zu können. Dann lernt das Kind die Grenzen kennen und man selber hat auch einen Ansatzpunkt. Man kann ja nicht damit argumentieren, dass es nicht gut ist und das Kind es bitte lassen soll und wenn es dann trotzdem macht folgen keine Konsequenzen, dann wird das Kind es immer wieder falsch machen.

Der Besuch der Freundin kann ja für einen selber auch mit Stress verbunden sein, beispielsweise wenn man das Kind fährt. Da würde ich mir auch nicht gefallen lassen, dass das Kind nicht hört, eventuell noch frech ist und ich es am nächsten Tag noch brav durch die Gegend fahre. Da muss man schon Grenzen setzten und das Kind konsequent erziehen, auch wenn wir noch einen kleinen Jungen haben ist uns klar, dass das wichtig ist und man ihn nicht einfach gewähren lassen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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