Aus Glaubensgründen nicht gegenüber eines Friedhofs wohnen

Es gibt Menschen, die aus "Gruselsgründen" Nicht neben Friedhof wohnen wollen. Als wir aber Wohnung gesucht haben, haben wir uns auch eine Wohnung in einem Stadtteil angeschaut, die gegenüber eines Friedhofs lag. Die Immobilienmaklerin meinte, dass sie sehr viele asiatische Kunden hat, die sofort abgesprungen sind, als sie hörten, wo die Wohnung sei. Sie dürften aus Glaubensgründen nicht gegenüber einem Friedhof wohnen, wenn sie aus dem Fenster schauen und den Friedhof sehen.

Kennt ihr das, dass jemand aus Glaubensgründen nicht gegenüber eines Friedhofs wohnen darf? Was hat es damit auf sich und warum ist das so? Bringt das in den Köpfen der Asiaten denn Unglück oder warum dürfen sie das nicht?

Ich habe noch nichts davon gehört, dass es Menschen gibt, die aus Glaubensgründen nicht gegenüber eines Friedhofs wohnen dürfen. Aber vielleicht ist das in manchen Religionen so. Ich habe es bisher auch nur erlebt, dass jemand sich gruselt und deswegen nicht direkt an einem Friedhof wohnen wollte.

Mir war gar nicht bekannt, dass es überhaupt eine Religion gibt, wo die Nähe zum Friedhof bzw. der Blick darauf irgendwas Böses bedeuten würde. Zumal der Tod ja was komplett normales ist und zum Leben einfach dazu gehört. Dass man aus Aberglauben vielleicht nicht unbedingt dort in der Nähe wohnen möchte sollte klar sein, aber aus Religionsgründen? Ich weiß nicht. Würde mich auf jeden Fall interessieren, welche Religion das gewesen sein soll.

Mein Schwiegervater möchte nicht in der Nähe eines Friedhofs wohnen, weil er meint, dass er so tagtäglich an seinen baldigen Tod erinnert werden würde und das Leben so nicht mehr genießen könnte. Ist auch Ansichtssache und ich denke, er redet sich das nur ein. Ich wohne in der Nähe eines Friedhofs, man sieht ihn sogar aus dem Fenster, aber das stört mich nicht im geringsten. Man sollte es positiv betrachten, wenigstens hört man da keine schreienden Kinder, keine Kirchenglocken, keinen Flughafen, keine Autobahn oder sonstwas, was furchtbaren Krach veranstaltet.

Welchen Glauben haben Asiaten nochmals? Gute Frage, da gibt es ja Christen, Muslime und Buddhisten. Ich weiß jetzt nicht, welcher Glaube da herrscht, dass dies nicht Okay ist, aber man weiß doch im Alltag nicht einmal, auf wie vielen Toten man läuft. Überall kann jemand gestorben sein, überall kann vorher ein Friedhof gewesen sein, was weiß ich denn, was vor zig Jahren war?

Doch wenn es in diesem Fall eben mit dem Glauben zu tun hat, dann ist das natürlich deren Angelegenheit. Ich würde da im Allgemeinen nicht wohnen wollen, weil ich den Anblick einfach nicht als schön betrachte. Natürlich ist da jeder anders, aber ich finde Friedhöfe als Ausblick einfach nicht genial und würde es ohnehin ohne Glauben schon vermeiden, dort zu wohnen.

Warum ist das so befremdlich? Wir haben auch unsere Macken und auch viele Deutsche wollen nicht neben einem Friedhof wohnen, egal ob das nun aus dem Glauben heraus ist, der Angst das die Toten auferstehen und sie nachts plündern kommen oder auch sonstigen Gründen. Dürfen die Asiaten das nicht auch haben?

Diese haben einen anderen Glauben und da wird mit dem Thema Tod auch anders umgegangen als hier. Je nach dem welchem Vertreter der Mitbürger angehört, ist es für ihn schon Befremdlich das man die Überreste begräbt und dann noch ein Grabstein darauf setzt. Andere glauben daran, dass zu viele Tote auf einem Fleck schlechtes und böses erzeugen und wollen daher keine geballte Ladung die ein Friedhof darstellt. Manche glauben auch, dass wenn man sich in der nähe von Toten aufhält eher in das Geisterreich übergehen kann oder auch Kontakt damit hat oder auch früher stirbt, sozusagen ein schlechtes Omen.

Ist doch reichlich egal warum man dort nicht wohnen möchte, dieses Recht hat jeder solch eine Wohnung zu nehmen oder auch abzulehnen und die Gründe sind dann seine persönlichen, die auch niemand anderen etwas angehen.