Ein Mythos, dass Spinnen ein gutes Raumklima zeigen?

Ich höre immer wieder, dass in einer Wohnung, wo viele Spinnen sind ein angenehmes und gutes Raumklima herrscht. Auch ein Vermieter wollte mir das mal bei einer Wohnungsbesichtigung weis machen. Denn in der Wohnung waren so viele Spinnen, dass ich schon deswegen diese Wohnung nicht haben wollte.

Ich habe selber die Erfahrung gemacht, dass ich in einer Schimmelwohnung gewohnt habe und dort sehr viele Spinnen waren. Das hat mir gezeigt, dass es wohl ein Mythos sein soll. Neulich habe ich aber mit einem Schädlingsbekämpfer, einem Bekannten, gesprochen, der meint, dass da wirklich was dran ist. Aber ich kann es einfach nicht glauben.

Welche Erfahrung habt ihr machen können? Denkt ihr, dass sich Spinnen wirklich nur in einem guten Raumklima aufhalten oder ist das eher ein Mythos und vielleicht sogar genau umgekehrt, dass sich Spinnen lieber da aufhalten, wo es feucht ist. Denn im Keller sind ja auch immer einige Spinnen.

Mir wurde das auch gesagt, als wir ungesehen unser Haus gekauft haben und es voll mit Spinnen war. Die Spinnweben hingen hier wie Vorhänge in den Türen, an den Wänden und in den Ecken. Ich bin mit einem Besenstiel durch´s Haus gegangen und hatte am Ende eine riesige Spinnweben-"Zuckerwatte". Bis heute haben wir viele Spinnen, auch wenn wir natürlich sehr viel sauberer sind als der alkoholsüchtige Vorbesitzer.

Ich würde auch gar nicht sagen, dass unser Raumklima schlecht ist. Überhaupt nicht. Allerdings sind die Spinnen überall. Also auch im Keller, der ein klein wenig zu feucht ist. Ebenso in der Dusche und nun ja, die ist feucht. Und, so verwunderlich das ist, wir hatten sogar schon mal zwei Spinnen im Kühlschrank. Die müssen echt in dem kurzen Augenblick, als wir was rausgenommen haben, reingelaufen sein. Angezogen von Kälte und Feuchtigkeit.

Ich kann auch nicht behaupten, dass es von der Spinnenart abhängen würde. Man könnte ja annehmen, dass normale Hausspinnen trockene Räume bevorzugen und in der Dusche dann eine andere Art sitzt. Aber es sind immer die in meinen Augen gleichen, langbeinigen Spinnen.

Von den Hauswinkelspinnen könnte man das eventuell behaupten. Die kommen im Herbst ins Haus gelaufen. Das hab ich auch schon beobachten können, als ich zur Haustür reinging. Die lief mir nach wie ein kleiner Hund. Aber die machen nur einen sehr kleinen Prozentsatz unserer Spinnenarmee hier aus.

Wir hatten auch schon mal in einer Wohnung gelebt, wo eine Ecke auf dem Flur dank weiter Entfernung von der Heizung und Außenwand klamm und feucht war. Die Spinnen, zum Glück nur die Vertreter der Zitter-Spinne, haben sich daran nun aber gar nicht gestört und mich munter mit ihrer Anwesenheit geärgert.

Eine kurze Google-Recherche erbrachte übrigens, dass das tatsächlich ein Mythos oder auch mit anderen Worten ziemlicher Quatsch ist. Manche Spinnen-Forscher behaupten sogar, dass die Tierchen es eher gerne besonders feucht mögen, weil sie sich von diesen winzig kleinen Wassertröpfchen ernähren. Wenn man diesen Gedanken zugrunde legt, wären Spinnen ja sogar eher ein Indikator für eine besonders feuchte Wohnung.

Wenn es tatsächlich so wäre, dann müsste mein Haus nur so von Spinnen bevölkert sein. Wenn mir einmal im Monat eine über den Weg rennt, dann ist das schon wirklich viel und auch im Keller sitzen nur wenige Spinnen und wenn, dann sind diese von draußen mit hinein gegangen als die Türe offen stand. Aber sie flüchten auch wieder nach draußen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt. Feucht ist der Keller nicht, nass ebenfalls nicht sondern sehr trocken und damit ein idealer Raum für manche Spinnenarten.

Für mich ist das ganze ein Mythos der sich ebenfalls hartnäckig hält, wie auch die Geschichte mit dem Spinat, dass dieser massig Eisen enthält auch wenn es sich dabei um einen Kommafehler handelte. Dennoch hält sich das auch weiterhin in den Köpfen und wird auch weitergegeben. Somit würde ich dem Makler noch nicht einmal eine böse Absicht unterstellen, wenn er solch etwas dann auch weiter verbreitet, da es an vielen Orten wirklich so in den Köpfen steckt.