Erfahrungen mit Betreuung Schwerkranker?

vom 04.04.2017, 11:02 Uhr

An mir ging dieser Kelch bisher vorüber. Ich habe zwar einige ältere Personen in meiner Bekanntschaft, die etwas Hilfe brauchen, aber immer noch recht rüstig sind und bei denen, die verstorben sind, war es eine Angelegenheit von einigen Tagen oder Wochen, wo sich ihr Gesundheitszustand rapide verschlechtert hat. Nun wird allerdings einer dieser Fälle wohl doch bettlägerig. Er bekommt zwar auch Unterstützung durch eine Pflegehilfe, aber ich würde doch gerne mal wissen, welche Erfahrungen ihr vielleicht mit solchen Fällen gemacht habt? Was hat diesen Menschen am meisten geholfen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke hier pauschal etwas zu sagen was am meisten geholfen hat ist doch etwas weit hergeholt. Es kommt doch auf mehrere Dinge drauf an. Bettlägrig kann alles heißen von kann sich gar nicht mehr bewegen über, kann sich mit Hilfe bewegen, ist geistig Fit oder eine Kartoffel, spielen Schmerzen eine Rolle, sind die Schmerzen permanent vorhanden oder nur in bestimmten Lagen.

Entsprechend ist es schwer etwas pauschales zu sagen, außer, dass man sich der Probleme annimmt und auch zuhört. Zuhören muss aber nicht von Worten verstanden werden, wenn jemand nicht mehr verbal kommunizieren kann, dann sind das bereits kleine Gesten oder Blicke die man als Zuhören deuten kann. Jedenfalls ist es nett, wenn man sich über diesen Menschen und seinen Willen nicht hinweg setzt sondern diese auch nach wie vor Respektiert und so behandelt.

Gepflegt habe ich so einiges, meine eigene Großmutter die am Ende nicht mehr viel mitbekommen hat und nur noch eine tote Kartoffel dargestellt hat. Da ging auch nichts mehr außerhalb vom Bett, sprich nur noch im Bett liegen und alles in diesem abwickeln was geht. Vom waschen über anziehen bis hin zu Windeln wechseln war alles mit dabei, eben wie man sich die Pflege so vorstellt.

Bei der Großmutter meines Ex Partners war das ein wenig anders, diese Frau war im Kopf noch Fit aber der Körper wollte nach drei Schlaganfällen und mehreren Hirnblutungen nicht mehr. Entsprechend war eine Seite gelähmt, die andere immer mal wieder für eine kurze Zeit. Da konnte es passieren, dass sie am Waschtisch einfach umgefallen ist weil die Lähmung auf einmal eingesetzt hat, die eben nur temporär war. Dann ist sie umgefallen wie ein Sack, war geistig aber noch da nur komplett ohne Muskeltonus. Damit geht man dann auch anders um, als wenn wirklich nur noch eine Kartoffel vor einem liegt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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