Wann Unfallopfern keine Flüssigkeiten zu trinken geben?
Ich habe heute eine Frau gefragt, ob es ihr gut geht. Sie stand sehr schief und gar nicht komplett in einer Parklücke auf dem Parkplatz. Sie meinte dann, dass es ihr soweit gut ginge, sie allerdings gerade einen kleinen Zusammenstoß mit einem anderen Auto gehabt hätte. Gegenüber stand auch eine weitere Frau neben ihrem Auto.
Die Frau beteuerte aber, dass es ihr soweit gut ginge und sie gerade auf die alarmierte Polizei warten würden. Sie bedankte sich dann auch bei mir dafür, dass ich nachgefragt hätte. Sie schien mir schon ein wenig mitgenommen zu sein. Im Nachhinein dachte ich, dass ich ihr ja auch schnell etwas zu trinken im angrenzenden Supermarkt hätte kaufen können. Aber mir fiel dann ein, dass man Unfallopfern erst mal keine Flüssigkeiten geben sollte.
Ist es generell bei Unfällen so, dass man den Betroffenen keine Flüssigkeiten geben sollte? Oder ist das nur bei Personen so, die schlimmere Unfälle hatten und offensichtlich verletzt sind? Die Frau hatte in dem Fall wohl nur einen kleinen Schreck und schien ansonsten unverletzt zu sein. Gibt man dann trotzdem nichts zu trinken?
Man sollte keine Flüssigkeiten geben bzw. auch nichts zu essen, da man nicht weiß was noch alles darauf folgen wird. Das Trinken, Essen und Lutschen regt die Speichelbildung an, dieser gelangt dann ebenfalls in den Magen zusammen mit der Flüssigkeit. Sprich wenn die Person dann Bewusstlos wird, dann versagt auch der natürliche Mechanismus der ansonsten verschließt und der Mageninhalt kann somit in die Lunge laufen, die Atmung damit beeinträchtigen und auch dort noch sekundär Schaden anrichten. Sozusagen kann man damit ein Ersticken noch weiter Provozieren, entsprechend gibt man in der Präklinik auch keine Flüssigkeiten zu trinken oder etwas zu essen.
Gleiches weißt du auch nicht, ob durch die Erkrankung oder den Unfall es nicht dazu gekommen ist, dass der Schluckmechanismus mit beeinträchtigt worden ist und somit alles auf dem direktem Wege dann in der Lunge landet. Auch darum verzichtet man darauf, in erster Linie geht es also darum, dass nichts in der Lunge landen soll, ob nun auf dem direkten Wege oder auch durch das zurück laufen aus dem Magen.
Ein paar wenige Ausnahmen gibt es, bei denen ich das auch zulassen würde wie z.B. bei jemanden der gerade einen Unterzucker bekommt, noch wach und ansprechbar ist, der bekommt von mir ebenfalls eine Limo in die Hand gedrückt zum trinken oder den Traubenzucker falls zur Hand. Der kann zwar auch im nächsten Moment umfallen, da ich als gelernte Rettungsassistentin aber daneben stehe kann ich das schlimmste direkt auch abwenden mit der richtigen Lagerung bzw. Handgriffen.
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