What's App Kontakt von Schüler zu Lehrer normal?

vom 02.04.2017, 20:42 Uhr

Mir ist aufgefallen, dass anscheinend viele der jüngeren Lehrer, oder zumindest viele der "moderneren" Lehrer gerne What's App Gruppen für ihre Kurse in der Schule machen. In der Regel kommt das wohl nur in der Oberstufe vor, aber ich habe auch schon von Beispielen aus früheren Klassen gehört.

Der klare Vorteil ist ja, dass der Lehrer einen direkten Kontakt zur Klasse hat und ihnen quasi live mitteilen kann, wenn sich irgendetwas an dem Termin einer Klassenarbeit ändert oder wann der Lehrer mal krank ist, folglich also der Unterricht ausfällt. Das ist durchaus praktikabel, setzt aber immer voraus, dass auch tatsächlich jeder Schüler Zugriff auf diese Gruppe hat, was natürlich nicht immer gewährleistet sein kann.

Etwas anderes ist es nach meiner Meinung, wenn der Lehrer Kontakt über What's App zu einzelnen Schülern hat oder aufnimmt. Das lässt irgendwie die Autorität des Lehrers aufweichen, weil es ihn "nahbarer" für den Schüler macht und ihn in diesem Verhältnis auf die gleiche Stufe bringt. Dabei ist auch zu beachten, dass noch viel ernstere Risiken bestehen: Neulich war Fall eines Lehrers in den Medien, der über What's App anzügliche Nachrichten an seine Schülerinnen sendete. Eine unglaubliche Geschichte.

Was ist eure Meinung dazu? Wo ist die Grenze für euch? Glaubt ihr, solche allgemeinen Gruppen sind sinnvoll, aber einzelner Kontakt sollte vermieden werden? Oder findet ihr vielleicht, dass schon gar nicht solche Gruppen existieren dürfen?

» Mr. Law » Beiträge: 365 » Talkpoints: 25,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wie hatten in der Schule eine Sportgruppe mit Lehrer, das war schon immer recht praktisch. Auf den Vertretungsplan sollte man zwar immer schauen, aber erfahrungsgemäß vergisst man es eben doch mal, oder der Plan wird einfach mal später ausgehängt und so weiter. Auch konnte man, wenn man es vorher schon wusste, auch gleich seine Sportsachen zuhause lassen. Oder kurze Erinnerungen, dass ja an dem und dem Tag der Nachholtermin ist, konnten gesendet werden. Da bin ich also total dafür.

Auch bei Einzelkontakten sehe ich da eigentlich kein großes Problem drin. Wenn man in einer WhatsApp-Gruppe ist, hat man ja die Nummer ohnehin. So viel "nahbarer" als durch E-Mail wird der Lehrer dadurch meiner Meinung nach auch nicht. Ich habe durchaus schon einzelne Lehrer angeschrieben, wenn auch eher, weil eine Gruppe etwas wissen wollte und ich mein Handy gerade zur Hand hatte. Das passierte ohnehin häufig: Wir wollten etwas von einem Lehrer wissen, also hat einfach eine dem Lehrer eine Nachricht geschickt. Der Lehrer hat's schnell bekommen und konnte somit auch schnell antworten.

Ich habe übrigens generell wenig Probleme mit "nahbareren" Lehrern, weil nun weder die Schüler noch ihre Lehrer wohl ihre halbe Freizeit umplanen wollen, um einander aus dem Weg zu gehen. Ich bin mal mit einer Lehrerin am selben Stall geritten, und eine Klassenkameradin war in derselben Kirche aktiv wie eine andere Lehrerin und die Ehefrau eines weiteren Lehrers. Dazu kannte sie auch andere Familie besagten Lehrers. Sollte sie nun den Kontakt zu den Lehrerverwandten abbrechen und ein Hobby aufgeben, um ja nicht mit den Lehrern in Kontakt zu kommen? Gute Lehrer sind durchaus in der Lage, auch persönlich Bekannte noch fair zu bewerten.

Anzügliche Nachrichten an die Schüler schicken geht natürlich gar nicht. Aber das Tolle ist doch, dass man dann einen eindeutigen Beweis hat. Wenn der Lehrer nun beispielsweise diese Bemerkungen mündlich machen würde, stünde es am Ende Aussage gegen Aussage. Bei einer WhatsApp-Nachricht dagegen kann man das Handy einfach jemandem vorlegen.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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