In den Bus quetschen, obwohl dieser voll ist?

vom 15.11.2015, 23:41 Uhr

Neulich war ich mit einer Bekannten in der Stadt und sie musste sich beeilen um ihren Bus noch zu bekommen. Dieser war sehr voll und sie wurde vorwurfsvoll angeschaut, als sie sich noch dazu quetschte. Sie stand dann auch direkt vorne am Eingang.

Dennoch kam nach kurzer Zeit eine Mutter mit einem Kinderwagen und wollte sich damit in den Bus quetschen. Ich konnte kaum glauben was ich da sah. Die Leute im Bus waren auch sehr erstaunt. Es traute sich aber niemand etwas zu sagen. Die Mutter meinte, dass die Leute einfach noch etwas zusammen rücken sollten.

Sie hat dann mehrfach versucht ihren Kinderwagen in den Bus zu quetschen, es hat aber nicht funktioniert. Am Ende hat der Busfahrer sie angewiesen es sein zu lassen, da er losfahren möchte. Die Mutter war sichtlich beleidigt und meinte, dass die Leute noch hätten aufrücken können.

Ich finde so ein Verhalten aber absolut unangebracht. Wenn ein Bus so voll ist, dann braucht man sich auch als Mutter nicht da rein quetschen. Aber viele Mütter denken offenbar, sie hätten einen Sonderstatus. Selbst wenn die Leute zusammen gerückt wären, wäre kaum jemand rein oder wieder raus gekommen. Wie seht ihr das? Habt ihr sowas auch schon mal erlebt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das Problem kann ich auch immer wieder beobachten. Aber als Mutter hat man eben auch nicht immer die Wahl, weil zu bestimmten Zeiten einfach alle Busse voll sind. Irgendwann muss man ja aber fahren, weil man ja auch nicht ewig mit dem Kind in der Kälte stehen kann. Das ist für mich auch einer der Gründe, warum ich keinen Kinderwagen möchte. Abgesehen davon finde ich es aber auch blöd. wenn man es dann versucht obwohl man sieht, dass alles voll ist und so das Ganze dann auch noch aufhält.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


So etwas habe ich noch nicht beobachtet, aber ich kann es auch nicht verstehen. Natürlich ist es für eine Mutter mit Kinderwagen immer schwieriger, zur Stoßzeit einen Platz im Bus zu bekommen. Dann ist es klar, dass es schon mal enger wird und dass bestimmt auch mal andere Fahrgäste zusammen rücken müssen. Aber wenn es nicht geht, dann geht es einfach nicht und das muss man dann einfach einsehen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Gerade im Winter kann man das immer wieder beobachten. Wenn es keinen Platz hat, dann hat es auch keinen und das muss man so akzeptieren. Das ist auf jeden Fall klar. Blöd ist es dann einfach nur, wenn man zu einem fixen Zeitpunkt irgendwo sein muss, bspw. bei der Arbeit. Wenn da die Zeit wirklich brennt, würde ich es wie die Freundin von Crispin machen.

Aber auch nur, wenn da ein realistischer Platz ist, um sich noch da durchzuschlängeln, und dich der Busfahrer nicht zurückweist. Dann schauen dich die Leute halt mit den Vorwurfsblicken an und halten dich für unverschämt, deren Meinung kann dir aber in dem Moment egal sein, weil du spät dran bist. Außerdem ist es Winter, und da schadet es nie, wenn man nah aneinanderkuschelt... :wink:

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» Aincrad » Beiträge: 27 » Talkpoints: 10,49 »



Ob ich das auch so machen oder aber gut heißen würde käme letztendlich auf viele unterschiedliche Faktoren an. Wenn der nächste Bus beispielsweise erst wieder in ein oder zwei Stunden fahren würde, wäre es mir auch reichlich egal, ob die bereits im überfüllten Bus stehenden Leuten noch etwas mehr zusammenrücken müssten. Immerhin habe ich genau so ein Recht als zahlender Fahrgast auf eine Beförderung wie die Menschen, die eben einige Stationen zuvor eingestiegen sind, weil sie dort wohnen.

Dass man die Schuld dann der Person zuschiebt, die noch einstanden will oder muss, obwohl der Bus voll ist, das finde ich nicht nur unfair sonderlich auch ziemlich bescheuert. Eine solche Beschwerde wäre dann möglicherweise bei den Verkehrsbetrieben besser aufgehoben, die scheinbar etwas falsch machen, falls ein solch überfüllter Bus wirklich ständig gegeben ist.

Wenn ich auf der anderen Seite wüsste, dass in wenigen Minuten schon der nächste Bus kommen würde und ich dadurch nicht irgendeinen möglichen Anschluss verpassen würde, dann würde ich selbstverständlich auch warten und den nächsten Bus nehmen. Alleine schon aus dem Grund dass ich es nicht mag, mit fremden Menschen auf so einem engen Platz zu stehen und dann teilweise noch starken Körperkontakt mit ihnen zu haben.

Solche Informationen hat man aber über einen Fahrgast nicht, der gerade in den überfüllten Bus einsteigt. Es kann ja sein, dass er wirklich ein wichtigen Termin hat oder einen Anschlusszug bekommen muss, den er mit dem nächsten Bus aber verpassen würde oder dieser Bus eben erst eine Stunde später fährt. Dann sollte sich jeder Fahrgast, der sich bereits im Bus befindet mal überlegen, ob er das nicht auch genau so machen würde. Gleiches gilt natürlich auch im Fall der Mutter.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Vollkommen wurscht, ob Mutter oder nicht, als Benutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln muss man das abkönnen. :D Ich fahre sehr viel Bus, Bahn und U-Bahn und habe hier schon bürgerkriegsähnliche Szenen erlebt. Natürlich bin ich nicht begeistert, wenn Mütter mit Kinderwagen ausgerechnet in der Pendler-Stoßzeit zwischen 7 und 9 Uhr unbedingt U-Bahn fahren müssen und nicht bis halb zehn warten können, wenn wieder alles leer ist, aber manchmal bleibt einem nichts anderes übrig.

Besonders nervt es mich auch, wenn die ganz wichtigtuerischen Zeitgenossen auch noch Befehle bellen zu müssen meinen, weil sie glauben, die anderen Fahrgäste stehen nur im Weg rum, um sie zu ärgern. Oft sind ja auch Kinder oder Hunde oder kleiner gewachsene Leute dabei, die man vielleicht von außen gar nicht sieht, aber die man dennoch nicht zerquetschen möchte.

Aber generell bleibe ich dabei, dass es manchmal einfach nicht anders geht. Ich mache es wahrhaftig nicht gern, aber ich quetsche mich auch regelmäßig in öffentliche Verkehrsmittel, die nach menschlichem Ermessen schon voll sind. Schließlich bin ich Pendler und muss einen Zug erreichen, der eben nicht alle fünf Minuten fährt. Und wenn der Fahrplan mal wieder durcheinander ist, kann es in einer Großstadt schon vorkommen, dass nicht nur eine U-Bahn völlig überfüllt ist, sondern gleich ein halbes Dutzend.

Und ich kann ja schlecht aus humanitären Gründen eine dreiviertel Stunde meiner knapp bemessenen Freizeit auf dem Bahnsteig verbringen, nur damit ich niemandem auf die Füße trete. Mit schlauen Bemerkungen halte ich mich dennoch eher zurück, da in einem derart vollen Verkehrsmittel schließlich alle Leute genervt und gestresst sind, nicht nur ich.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich quetsche mich ehrlich gesagt regelmäßig in vollen Bahnen oder Busse. Wenn es eine Möglichkeit für mich gibt, noch mitfahren zu können, dann mache ich das auch. Denn nicht immer hat man das Glück und die nächste Bahn oder der nächste Bus kommt in fünf Minuten. Oft muss man wesentlich länger warten, was natürlich nervig ist. Außerdem gibt es da natürlich auch keine Garantie, dass die nachfolgende Bahn oder der nachfolgende Bus leerer sein wird. Wenn niemand aussteigt und nur Leute dazukommen, hat man vielleicht schon wieder Pech. Von daher versuche ich es eigentlich immer gleich.

Man hat ja auch nicht immer die Zeit, einfach auf den nächsten Bus zu warten. Wenn man es eilig hat und dringend irgendwohin muss, dann ist es nur verständlich, dass man eben sein Glück probiert. Gerade dann, wenn man auch nicht weit fahren muss, sondern wenige Stationen, ist es ja auch nicht so schlimm, wenn man etwas eingequetscht ist und nicht sitzen kann. Bei weiteren Strecken sieht es natürlich aber auch wieder anders aus.

Ich hatte aber schon ganz oft das Pech, dass Busse und Bahnen so voll waren, dass ich mich gar nicht mehr reinquetschen konnte, da einfach kein Platz mehr da war. Oftmals durfte ich aber auch nicht mitfahren, weil es der Busfahrer dann nicht erlaubt hat. Dennoch versuche ich es eigentlich immer und finde das auch nicht so schlimm, wobei es aber natürlich auch wieder etwas völlig anderes ist, wenn man einen Kinderwagen oder ein Fahrrad dabei hat. Da würde ich so etwas nämlich nicht machen, allein aus Rücksicht auf die anderen Leute, die da schon alle eingequetscht stehen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Du hast dir nun wieder eine Gruppe ausgesucht auf der du Hacken kannst oder? Schau dir mal die Busse an, dort stehen die Leute mit ihrem Rucksack auf dem Rücken. Alleine wenn man diese Taschen alle absetzt, dann gehen schon mal mehr in den Bus hinein und ohne das man gestapelt wird wie in einer Sardinendose.

Noch dazu gibt es immer solche Leute die meinen einen Sonderstatus zu haben, dazu müssen sie keine Mutter mit Kinderwagen sein. Schau mal die Straßenbahnen mit Niederlfurabteil an. Dort steht ausdrücklich, dass diese nur für Kinderwägen und Rollstühle mitsamt Begleitperson gedacht ist. Aber wer steht und sitzt da? Jugendliche mit ihrer Tasche, weil es zu anstrengend ist den drei Treppenstufen nach oben zu folgen und dort zu stehen. Oder auch alte Leute die sich damit heraus reden, dass sie keine Treppen laufen könnten. Dann muss man halt warten, jede 2. Straßenbahn ist für behinderte und damit ebenerdig mit einer Kante von 2cm. Dann muss man nicht die nicht behindertengerechten Straßenbahnen nehmen. Gleiches ist es auch bei den Bussen.

Das Argument mit Kälte und kein Kinderwagen kann ich auch nicht nachvollziehen. Denn es gibt durchaus Menschen die nett sind und auch mal ihren Hintern nach draußen bewegen und warten, damit das halb erfrorene Kind mitfahren kann und es gibt auch Kleidung und Decken die man drauf packen kann, dass auch in der kalten Jahreszeit bei -20 Grad kein Kind im Kinderwagen vor dem Erfrieren ist wenn man 10-20 Minuten auf die nächste Bahn wartet. Das ist einfach nur an den Haaren herbeigezogen.

Aber ich bin selbst Mutter und war oft in den öffentlichen Verkehrsmitteln mit Kinderwagen unterwegs. Dank Leute mit Sonderstatus, die ihre dicken Schultaschen, Rucksäcke und sonstiges Zeug auf dem Buckel behalten haben, lieber die Plätze für Kinderwägen und Rollstuhlfahrer mit ihrem dicken Hintern zugeparkt haben, stand ich teilweise bis zu 50 Minuten an der Haltestelle, obwohl im 7 Minuten Takt hier eine Straßenbahn kommt. Irgendwann hat man dann auch keinen Bock mehr und "drängelt" sich mit dazu, sehr zum missfallen der Leute die das falsche Verhalten an den Tag legen und es überhaupt erst einmal soweit kommen lassen haben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich habe das auch regelmäßig erlebt, als ich zur Berufsschule mit dem Bus fahren musste. Dieser war immer sehr überfüllt und man hatte Glück, wenn man noch einen Stehplatz bekommen hat. Allerdings musste man diesen Bus nehmen, da dieser nur Stündlich fuhr und viele ansonsten zu spät zur Schule gekommen wären.

Ich kann schon verstehen, dass man manchmal auch noch versuchen möchte, mit einem vollen Bus zu fahren. Gerade wenn man sonst lange auf den nächsten warten muss oder vielleicht Termine hat. Aber ich denke, dass es schon einen Unterschied macht, ob sich eine einzelner Fahrgast noch dazu quetscht oder eine Mutter mit Kinderwagen. Manchmal verstehe ich auch nicht, wieso die Busunternehmen dann keinen größeren Bus schicken oder eben doch öfter fahren.

Natürlich muss man sich nicht auf Teufel kommt raus mit einem Kinderwagen, Fahrrad oder sonstigem noch in einen bereits überfüllten Bus quetschen, wenn doch offensichtlich ist, dass es nicht passen wird. Da kann ich den Ärger der anderen Fahrgäste auch durchaus nachvollziehen. Ich denke, dass es dabei immer zwei Seiten gibt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Als einzelne Person finde ich es schon ok, wenn man sich in einen Bus quetschen möchte, der eigentlich schon voll zu sein scheint. Ich selbst hab früher in einer Großstadt gewohnt und musste mich öfter in öffentliche Verkehrsmittel reinquetschen, um noch pünktlich zu Terminen zu erscheinen.

Die Situation allerdings, die du beschreibst, kann ich kaum nachvollziehen. Eine Mutter hat in diesem Fall keinen Sonderstatus und wenn der Bus voll ist, ist er eben voll und das sollte man auch akzeptieren und den nächsten nehmen. Dann noch patzig zu reagieren, weil die Leute angeblich nur hätten Platz machen müssen finde ich schon ziemlich frech.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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