Wie sieht die Zukunft von Geert Wilders aus?

Die Wahlen in den Niederlanden sind gelaufen. Die dortigen Sozialdemokraten sind abgestürzt. Rutte hat einiges an Boden verloren, doch konnte er seine Stellung insgesamt halten. Geert Wilders hat respektabel an Boden gewonnen, aber der erwartete politische Erdrutsch blieb aus.

Die politische Parteilandschaft in den Niederlanden ist dabei noch weitaus zerklüfteter als bei uns. Es wird wohl zu einer großen Koalition unter der Führung von Rutte's VVD kommen. Wilders' PVV wird selbstverständlich nicht beteiligt sein.

Wilders gab sich nach der Wahl gewohnt optimistisch. Die mediale Kritik hingegen war hart. Vielleicht härter als angebracht. Schließlich hatte Wilders keines Falls verloren, sondern nur nicht so starke prozentuale Zugewinne erreicht, wie vorher von seinen Gegner befürchtet wurde.

Nun ist die Frage: Werden wir nochmal von ihm hören? Wie wird es bei der nächsten Wahl für ihn aussehen? Lebt seine Partei vielleicht nur davon, dass seine Unterstützer auf einen plötzlichen starken Wahlsieg hinarbeiten und dann zu enttäuscht für eine weitere Runde sind, wenn es nicht klappt?

Wieso hat Wilders nicht verloren? Rutte hat knapp fünf Prozent verloren, die Arbeiterpartei rund 20 Prozent. Und in dieser Situation hat Wilders gerade einmal drei Prozent "gewinnen" können. Das ist ein herber Verlust, insbesondere wenn man sieht, wer die Stimmen stattdessen bekommen hat. Das sind Parteien, die sind offen für Europa und vergleichsweise offen für Fremde.

Damit hat Wilders klar verloren. Dass Rutte und die Sozialdemokraten nach den Einschnitten zum Sparen Stimmen verlieren, das war klar. Schließlich haben die Niederländer durch die Reformen ein ziemliches Päckchen zu tragen. Außerdem merkt das Volk wenig davon, dass die Reformen greifen. Es ist ähnlich wie hier: Die Wirtschaft hat es gut überstanden, für die Bevölkerung fühlt es sich schlecht an.

Aber was soll deshalb mit Wilders passieren? Er ist der einzige Mandatsträger der Partei. Er trifft sämtliche Entscheidungen allein. Demokratische Abstimmungen gehören nicht zum Konzept der PVV. Also kann er einfach weitermachen. Er wird wohl kaum wieder für eine Versicherung arbeiten wollen, schließlich ist er schon lange ausschließlich Politiker und an ein Leben unter Polizeischutz hat er sich nach über zehn Jahren wohl auch gewöhnt.

Warten wir ab, ob dieser Gegenwind auch noch in Zukunft anhält. Inzwischen wird immer klarer, dass Zuwanderung nicht automatisch auch Integration bedeutet und dass wir uns auch die Konflikte aus anderen Ländern hierher holen. Der aktuelle Vorfall in Brüssel wegen der Abstimmung in der Türkei zeigt doch,wie unsere Zukunft aussieht.

Bisher herrscht noch das Vertrauen, dass man diese Krise irgendwie aussitzen kann, aber dies lässt der Gegenseite nur mehr Zeit, um sich weiter in Stellung zu bringen. Von Seiten der Muslime kommen immer weniger Signale der Integrationsbereitschaft und was wir jetzt mit den Türken, Kurden und Erdogan erleben, ist doch erst der Anfang.