Depressionen vor Chef lieber geheim halten?

vom 27.03.2015, 14:10 Uhr

Auf gar keinen Fall sollte man seinem Chef oder seinen Kollegen davon erzählen. Heutzutage werden Arbeitsstellen auf Lebenszeit immer seltener und wer nicht mitkommt, landet in Hartz IV und wird dort noch weiter fertiggemacht. Auch wenn die Situation im Betrieb aktuell rosig aussieht, kann sich dies ändern und dann ist man auf einmal der Klotz am Bein und wird abgeschoben.

Ich würde mir lieber den richtigen Freundeskreis suchen und dies mit Leuten diskutieren, die einen auch wirklich verstehen und wissen, dass man manchmal seinen Durchhänger hat und dann jemanden braucht. Gerade bei Depressionen sind feste Rituale und Haustiere auch nicht so schlecht.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde das nicht sagen und verschweigen, ich würde generell nicht am Arbeitsplatz über private Probleme reden oder von Krankheiten erzählen, weil einem das ja auch negativ angerechnet werden kann. Bei psychischen Störungen ist es ja nochmal eine Nummer schlimmer als bei physischen Leiden.

Mit Depressiven habe ich auch einige Erfahrungen gemacht. Es gibt ja Depressive, die entweder eher frustriert sind oder zumindest nicht so schlimm depressiv sind, sie sind meistens ganz normal im Alltag funktionsfähig und fallen nicht auf.

Aber es gibt eben auch Depressive, die richtige Ausfälle haben, die einfach so im Gespräch wegen ihrer Medikamente einschlafen, die plötzliche Stimmungswechsel haben, sich unvorhersehbar aggressiv verhalten, plötzliche Wutanfälle bekommen, sich sehr feindselig verhalten usw.

Das fand ich immer schlimm. Man versucht, nett zu sein, und wird dann angemault oder es werden einem völlig aus der Luft gegriffene Dinge vorgeworfen, weil der Depressive alles falsch versteht. Da ist es auch egal, ob derjenige etwas dafür kann oder nicht, das geht einfach beim Zusammenarbeiten nicht, so kann man nicht arbeiten.

Wenn also zu erwarten ist, dass jemand dann tatsächlich den Arbeitsablauf auf diese Weise stört, dann finde ich es auch richtig, dass man da als Arbeitgeber von einer Einstellung eher absieht. Ich finde, so jemand ist halt einfach nicht arbeitsfähig.

Wenn eine Depression nur gering ausgeprägt ist und man damit normal arbeiten kann ohne aufzufallen, dann sollte man es wohl für sich behalten und sich bemühen, dass man nicht auffällt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich glaube, dass ich auch versuchen würde eine Erkrankung wie Depressionen zu verschweigen. Oftmals ist dies ja doch noch eher etwas, über das nicht gerne gesprochen wird oder bei dem man komisch angesehen wird, wenn man offen darüber spricht.

Ich denke, dass die Kollegen und der Chef sicher irgendwann mitbekommen, dass etwas nicht stimmt, wenn man vielleicht öfter mal einen Krankenschein abgibt. Aber sagen muss man ja nicht warum. Ich stelle es mir nicht auch irgendwie schwierig vor, dies zu verheimlichen. Sicherlich wird dann auch Gerede aufkommen und vielleicht könnte man dies eher vermeiden, wenn man eben sagt, dass man unter Depressionen leidet und da immer mal Schübe kommen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde das geheim halten. Allein schon, weil ich selber nicht an Depressionen glaube. Aber egal ob man nun Depressionen hat oder ein Magengeschwür: Es geht den Chef absolut nichts an.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron