Kirche Nähe Wohnung - störendes Glockengeläut?

Ich wohne nicht in direkter Nähe einer Kirche, höre aber dennoch die Kirche aus dem Ortskern bei mir. Ich habe in meiner alten Heimat ziemlich nahe an einer großen Kirche gewohnt und die Glocken waren schon manchmal störend. Besonders, an Feiertagen haben sie ja sehr lange und laut geläutet, weil dann mehrere Glocken im Turm angestellt waren.

Findet ihr eine Kirche in der Nähe eurer Wohnung so störend, dass es ein Grund ist auszuziehen oder wäre es schon bei der Besichtigung ein Ausschlusskriterium? Oder empfindet ihr es sogar als idyllisch und fändet es schön, wenn eine Kirche in der Nähe wäre?

Wir haben jede Menge Kirchen in der Nähe. Direkt neben einer wohnen wir nun nicht, aber es reicht durchaus aus um es von allen Seiten aus zu hören. Meiner Meinung nach ist das etwas, was einen eine Zeit lang schon stört, aber irgendwann nimmt man es schlichtweg nicht mehr war. Ich höre die Kirchen mittlerweile nur noch, wenn ich mich gezielt darauf konzentriere, sonst blende ich sie im Alltag einfach aus. Besonders in der Früh war es zu Anfang aber sehr schwer nicht wach zu werden, wenn das erste Läuten kam und man erst später los musste.

Wir wohnen fast direkt neben einer Kirche. Luftlinie steht der Kirchturm vielleicht 200 m weg, allerdings stehen nur ein paar relativ niedrige Bäume und ein größeres Haus dazwischen, also nichts, was den Schall wirklich bricht oder sonstwie stört.Dafür ist die Verglasung hier allerdings relativ gut, sodass wir die Kirche bei geschlossenem Fenster nur hören, wenn wir selbst drauf achten und leise sind. Erst im Sommer bei ständig geöffnetem Fenster und/oder Balkontür hören wir das Geläut recht laut.

Vielleicht auch weil wir nur das liturgische und nicht das Zeitgeläut haben, stört uns das Geläut so gut wie gar nicht. Wir nehmen es kaum wahr. Wenn das Geläut an jedem Werktag um genau 7.02 Uhr erschallt, nehmen wir es eher als Hinweis, wie spät es ist. Gegen 17.00 Uhr ertönt es dann glaube ich noch mal. Aber in den insgesamt zweieinhalb Jahren, die ich nun hier wohne, habe ich noch nicht einmal registriert, wann es immer läutet, obwohl es ja sehr regelmäßig sein müsste.

Für uns gehört das Geläut einfach zum Dorfleben dazu. Wir sind beide keine Kirchgänger, daran liegt es also nicht, dass wir das Läuten so gelassen hinnehmen, aber für uns ist es ein Zeichen des intakten Dorflebens. Dazu gehört ebenso das Gebell auf dem Fahrradweg vor unserem Balkon und dem Schlafzimmerfenster, wenn es nicht ausufert, oder auch das seltsamerweise recht laute und penetrante Mähen der Schafe, die wir hinter einer Anhöhe noch nie sehen konnten.

Ich habe mal neben einer Kirche gewohnt und hatte mich an den Glockenschlag, der die Zeit angekündigt hat, relativ schnell gewöhnt und habe das dann auch gar nicht mehr gehört, obwohl die Kirche tagsüber jede Viertelstunde mindestens einen Glockenschlag von sich gegeben hat.

Gestört hat es mich nur, wenn die Kirchen penetrant gebimmelt hat um ihre Mitglieder an das Beten zu erinnern. So was findet ja hauptsächlich Sonntag Morgens statt, wenn der normale Mensch gerne ausschlafen würde. Ich konnte dann nie die Fenster offen lassen im Sommer. Und als ein Papst gestorben ist war wirklich die Hölle los. Wir haben uns kurz gefragt ob der dritte Weltkrieg ausgebrochen ist oder eine Alieninvasion bevorsteht.

Ich würde wenn möglich nicht mehr in die Nähe einer Kirche ziehen wollen. Die müssen sich inzwischen zwar auch an Lärmschutzbestimmungen halten, aber der Lärm am Sonntag Morgen ist schon störend. Ich schlafe zwar nicht mehr so lange wie früher, aber möchte trotzdem an meinen freien Tagen selber bestimmen wann ich aufstehe.

Ich habe auch schon gegenüber einer Kirche gewohnt und bin auch an den Wochenenden immer von dem Glockengeläut geweckt worden, wenn früh die erste Messe abgehalten wurde. Störend habe ich es eigentlich nur dann empfunden, wenn wir eben mal im Garten saßen und vielleicht auch jemand telefoniert hat. Dann war es schon ziemlich laut. Allerdings läuteten diese Glocken nicht so häufig und vor allem dann nur Sonntags oder eben wenn etwas besonderes wie ein Feiertag oder eine Taufe, Hochzeit oder ähnliches statt fand. Daher war es noch auszuhalten.

Allerdings stelle ich es mir schon nervig vor, wenn man neben einer Kirche wohnt, die vielleicht sogar stündlich mit einem Glockenschlag ankündigt, dass wieder eine volle Stunde ist. Ich habe mich auch nie wirklich an die Glocke gewöhnt, obwohl oft gesagt wird, dass man so etwas irgendwann nicht mehr hören bzw. wahrnehmen würde, wenn man dort in der Nähe wohnt.

Ich wohne immer schon etwa einhundert Meter von einer Kirche entfernt. Das registriert man irgendwann gar nicht mehr. Da werde ich auch nicht von wach, wenn sie morgens um sieben Uhr läutet. Einzig im Sommer finde ich das Abendläuten störend. Denn wenn man dann etwas im Fernsehen schauen will, muss man das Fenster schließen.

Ich wohne nicht direkt in der Nähe einer Kirche, aber wirklich weit ist sie auch nicht weg. Es kommt daher immer auf die Windrichtung an, wie gut ich das Glockengeläut hören kann. Manchmal höre ich es ziemlich laut und dann wieder nehme ich es tagelang gar nicht richtig wahr. Ich war mal im Urlaub direkt in der Nähe einer Kirche und das hat mir nichts ausgemacht. Darum vermute ich, dass man das auch einfach schnell ausblenden kann.

Die nächste Kirche von hier liegt nur 80 Meter. Hören und gehört habe ich diese dennoch nie, da andere Geräusche da ganze einfach überdecken wie die Straßenbahn, der Zubringer und auch die Autobahn die hier nebenbei knapp läuft. Früher im Dorf waren es gute 2 Kilometer bis zur Kirche und dort habe ich es auch mehr wahrgenommen, da dort weniger Umgebungsgeräusche waren, aber mit der Zeit blendet man so etwas dann auch aus, und gewöhnt sich daran.