Versorgung in deutschen Krankenhäusern einfach nur schlecht?

vom 29.03.2017, 06:24 Uhr

Heute wird wohl ein Buch vorgestellt werden. Das Buch soll wohl über Missstände im deutschen Gesundheitssystem aufklären. Laut diesem Buch soll es durch Überforderung des Personals wohl zu insgesamt 21.000 Todesfällen jährlich kommen, da sie nicht richtig versorgt werden können.

Was haltet ihr davon? Ist da tatsächlich etwas dran? Sind Patienten nicht mehr sicher in Krankenhäusern? Oder ist das nur Panikmache, damit das Buch sich dadurch besser verkauft? Es stimmt ja schon, dass das Personal überfordert ist und überlastet ist. Aber kommt es dadurch tatsächlich deutschlandweit zu 21.000 Todesfällen? Es soll wohl immer die Menschen betreffen, die gar nicht unmittelbar im Sterbeprozess waren und die weiterleben würden, wenn man sie entsprechend versorgen würde.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Für mich klingt diese Todeszahl schon wirklich erschreckend. Allerdings wäre doch sicherlich längst in das Gesundheitssystem eingegriffen worden, wenn es durch Missstände und Mangel an Personal zu so vielen Todesfällen pro Jahr kommen würde. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass dies dann vertuscht oder verschwiegen werden würde. Allerdings gibt es sicherlich auch bald nichts, was es nicht gibt.

Ich wüsste schon gerne, welche Quellen dieses Buch angibt, woher diese Zahlen eben stammen sollen. Vielleicht kann man dadurch heraus finden, was an dieser erschreckenden Zahl wahres dran ist. Natürlich würde so eine Meldung auf den Verkauf des Buches ordentlich ankurbeln. Alleine schon, weil die Menschen wissen möchten, was denn nun an der hohen Todeszahl wirklich stimmt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Was ist daran jetzt neu? Es gibt immer knapp 20 Millionen stationäre Behandlungen pro Jahr und immer ungefähr 20.000 Tote durch Behandlungsfehler. Das ist ganz normal und man versucht seit Jahrzehnten, es zu verbessern. In anderen Ländern sieht es auch nicht anders aus. Wie soll das auch gehen? Immerhin arbeiten da Menschen und es passieren Fehler. So bitter das für den Einzelnen dann ist.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Anscheinend sterben in einem schlechten Grippejahr alleine schon 20 000 Deutsche an Influenza, und etwa 400 000 werden im Jahr im Straßenverkehr verletzt. Schreit da jemand hysterisch herum, dass die Seuchengefahr steigt und man auf deutschen Straßen nicht mehr "sicher" ist? Mich haut diese Zahl jedenfalls nicht vom Hocker, zumal da es sich in Prozent gerechnet um gerade mal 0,03(!) Prozent der Bevölkerung handelt.

Hier sieht man in meinen Augen vor allem sehr schön die Auswirkungen tendenziöser Berichterstattung. Natürlich klingt 20 000 erst einmal ganz erschreckend, aber wenn Coopers Zahl von 20 Millionen Behandlungen in deutschen Krankenhäusern pro Jahr stimmt, (wovon ich ausgehe), heißt das eben auch, dass 99,9 Behandlungen nicht zum Tode des Patienten führen.

Und eine Fehlerquote von 0,1 Prozent klingt doch wiederum echt traumhaft. Die meisten Branchen stehen verglichen mit den Krankenhäusern vermutlich sehr viel schlechter da, auch wenn ein vermeidbarer Todesfall natürlich immer tragisch ist. Aber Fehler passieren nun mal, und ich bin in meiner Meinung, dass das deutsche Gesundheitswesen zu den besten der Welt zählt, jetzt nicht gerade erschüttert.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Man muss einfach mal woanders hinschauen, dann weiß man schnell, dass es zwar nicht optimal ist, aber es läuft vergleichsweise gut. In diesem Winter haben beispielsweise über 600 Iren im Krankenhaus in Behelfsbetten auf dem Flur gelegen. Davon waren mehr als 150 Patienten der Intensivstation. Wie gut da die Versorgung war, kann man sich lebhaft vorstellen. Die Zahl muss man in Relation zur Einwohnerzahl sehen. Das sind weniger als fünf Millionen, also weniger als im Ruhrgebiet.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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