Tatortreiniger ein Beruf mit Zukunft?
Mein Neffe schwärmt total für Krimiserien. Nun erzählte er, er hat in einer der Krimiserien davon gehört, dass es auch Tatortreiniger gibt. Da er bevorzugt amerikanische Serien sieht, fragen wir uns, ob es den Beruf auch in Deutschland gibt. Welche Voraussetzungen muss man dafür erfüllen? Wie wird man Tatortreiniger? Kann man das so einfach werden? Hat der Beruf aber überhaupt Zukunft? Oder kann man davon ausgehen, Verbrechen wird es immer geben und deshalb wird man immer Tatortreiniger brauchen?
Ich habe mal eine Bericht über ausgefallenen Berufe gesehen. Das war vielleicht so 2010. Da wurde eine Frau vorgestellt, die ihre eigenen Putzfirma hat und sich auf Tatortreinigung spezialisiert hat. Ich kann mich nicht an die genaue Zahl erinnern, aber ich bin mir ganz sicher, dass es unter 5 Firmen waren, die es damals in Deutschland gab. Aufträge sollten einem also sicher sein.
Ich glaube aber, dass es nicht immer um Tatortreinigung geht. Oft handelt sich auch um natürlich verstorbenen Personen, die aber wochenlang nicht gefunden wurden. Dann müssen genauso wie an einem Tatort viele Maden und Gerüche entfernt werden. Das ist schon ein bisschen schwieriger und auch ekliger als normale Putzarbeiten. Deswegen wollen das normale Reinigungsfirmen oft nicht machen.
Werden kann das, denke ich, jeder. Man gründet einfach eine eigene Firma. Will man Startkapital in Form eines Kredit haben, muss man, wie bei allen Firmengründungen einen Businessplan vorlegen. Dann sollte man Erfahrungen und Kenntnisse, zumindest was die normale Putztätigkeit betrifft, vorweisen können. Ansonsten glaube ich, dass man durch Experimentieren am besten rausfindet, wie Verwesungsgerüche zu entfernen sind. Viel Spaß wünsche ich jedenfalls
Ich denke schon, dass der Beruf des Tatortreinigers eine gewisse Zukunft hat. Es ist schließlich kein Beruf, bei denen die Bewerber einen die Tür einrennen. Ich würde so einen Job nicht unbedingt machen wollen, aber da gibt es stumpfe Menschen, die damit nicht so die Probleme haben. In der Hinsicht ist es vielleicht nicht schlecht, wenn man schon ein wenig in dieser Richtung Erfahrung gesammelt hat. Als Krankenpfleger oder ähnlichen Bezeichnungen hat man zumindest schon mal etwas mit dem Tod zu tun gehabt und kann sich so grob auf diesen Beruf einstellen.
So viele Firmen wird es wohl nicht geben, die so einen Service anbieten, aber an einen Job dürfte man da doch gut kommen, weil es eben nicht jedermanns Sache ist so eine Tätigkeit auszuführen. Eine spezielle Ausbildung braucht man hier, denke ich zumindest, nicht. Tatortreiniger werden sicherlich immer wieder gebraucht. Man darf sich aber nicht vom Namen in die Irre führen lassen. Nicht jeder Ort, den man reinigt, ist ein Tatort. Es gibt auch einfach nur Orte, an denen jemand gestorben ist und erst nach Wochen entdeckt wurde. Hier ist nun alles vergammelt und verschimmelt. Hier rückt man dann auch aus und darf seiner Arbeit nachgehen, auch wenn es an dieser Stelle kein Tatort ist.
Ich habe eben einen Beitrag über den Beruf des Tatortreinigers gesehen. Diese Leute brauchen immer saugstarke Fleecetücher fürs Entfernen von Blutlachen und Desinfektionsmittel sowie Geruchsmittel oder Ozon, damit man wieder am Tatort atmen kann. Auch müssen Krankheitserreger beseitigt werden und dies ist nicht ohne für die eigene Gesundheit. Manchmal kommen auch Hammer und Meißel zum Einsatz, wenn da mal Blut aus dem Verputz ausgestemmt werden muss. Danach wird alles an Kleidung entsorgt. Ich könnte nicht als Tatortreiniger arbeiten, weil ich einfach kein Blut sehen kann. Ich hätte auch Probleme damit, an besonders verabscheuungswürdigen Tatorten zu arbeiten und könnte die Tragödien dahinter sicherlich nicht einfach ausblenden!
Natürlich gibt es diesen Beruf, aber so wirklich spannend ist das nicht. Ich denke, dass man eher körperlich und seelisch hart arbeiten muss und so toll, wie das in irgendwelchen Serien dargestellt wird ist es sicherlich nicht. Ich habe vor einigen Jahren mal einen Bericht darüber gesehen und so angenehm wirkte der Job nicht auf mich.
Man macht eben hinter Leichen sauber und diese werden auch nicht immer gleich gefunden. Jemanden die Wohnung zu reinigen, der vielleicht 2 Wochen oder mehr tot drinnen gelegen hat, ist sicher nicht so angenehm, allein schon vom Geruch her. Wenn man dann noch darüber nachdenkt, ist auch die Seele belastet, ein einfacher Job ist es also nicht.
Es werden immer wieder Morde begangen oder es passieren schwere Unfälle und dann braucht es solche Tatortreiniger. Aber ob man in diesem Beruf wirklich sein ganzes Leben bleiben kann wage ich zu bezweifeln, da die psychische Belastung bei einem Mordfall doch sicher riesig ist.
Bascolo hat geschrieben:Es werden immer wieder Morde begangen oder es passieren schwere Unfälle und dann braucht es solche Tatortreiniger. Aber ob man in diesem Beruf wirklich sein ganzes Leben bleiben kann wage ich zu bezweifeln, da die psychische Belastung bei einem Mordfall doch sicher riesig ist.
Tatorreiniger kommen nicht nur zum Einsatz wenn ein Mord passiert ist oder jemand vor den Zug gehüpft ist. Diese sind auch ganz normal ansonsten im Einsatz und reinigen dann ganz normale Gebäude. Es ist nichts weiter als ein normales Fachgebiet, weitere Kenntnisse wie man bestimmte Dinge aufarbeitet usw.
Diese werden übrigens auch in Messiwohnungen gerufen wenn die Bewohner sich rar gemacht haben um diese hinterher so zu bearbeiten, dass es wieder bewohnbar ist. Auch Insektenbefall, Schimmelbefall, Schädlinge gehören zum Einsatzgebiet die dann gereinigt werden und nicht immer die Blutlache am Teppich oder das Gehirn welches sich im Treppenhaus verteilt hat.
Somit kommt es auch lange vor, dass du nur normale Fenster putzt, Insekten aufsaugst und solche lustigen Dinge machst. Du hast nicht jeden Tag einen Mordfall mit Blut und Hirn welcher am Wischen ist, und auch an Unfällen stehen diese nicht immer zum putzen. Wird jemand vom Zug überfahren, dann steht am Ende die Feuerwehr da und reinigt den Zug mit einem Wasserschlauch, sammelt die Überreste ein oder auch die normale Putzkolonne der Deutschen Bahn.
Für mich wäre das nichts, Rahmenbedingungen sind einfach nicht das wahre. Man bekommt nicht sonderlich viel gezahlt, hat die Bereitschaft noch dazu und ansonsten ist man auch nur einfaches Reinigungspersonal welches nun nicht sonderlich große Zugangsvoraussetzungen hat. Da gibt es lukrativere Jobs als diesen, auch wenn man sich was ganz anderes Vorstellung unter dem Alltag mit Action, Blut und Hirn, wie es am Ende in Wahrheit aussieht.
Ich glaube nicht, dass da einfach jeder seine Firma aufmachen kann. Vermutlich gibt es da ähnliche Zugangsvoraussetzungen wie für sonstige Reinigungsfachleute, die den alltäglichen Dreck entfernen. Und auskennen sollte man sich auch. Schließlich hat man es hier ja auch mit sehr hartnäckigen Verschmutzungen zu tun, die teils nicht mal frisch sind. Da muss man schon wissen, welche Chemikalien man mischen darf, welche nicht. Oder welche Chemikalie sich mit welchem verunreinigten Untergrund verträgt und dabei noch die Verschmutzung entfernt. Das ist ja nicht, was man zu Hause bei Mutti in der Küche einfach so nebenbei lernt.
Auf Amazon Prime gab es eine Weile mehrere Folgen einer Serie zu sehen, in denen ein Tatortreiniger in der Hauptrolle mitspielt. Die Serie fand ich sogar recht unterhaltsam. Nicht, weil er Tatortreiniger ist, sondern wegen seiner Art mit recht schwarzem Humor mit den Hinterlassenschaften des Todes umzugehen.
Allerdings würde ich nicht davon ausgehen, dass die Serie den Alltag in so einem Beruf repräsentiert, weil eben die Charaktere im Mittelpunkt standen. Und die Tatorte waren all frisch. Zumindest in den paar Folgen, die ich gesehen habe. Von daher ist das schon auf Publikum und Unterhaltung und nicht auf realitätsnahe Dokumentation zugeschnitten.
Für mich wäre der Beruf nichts. Frisches Blut und frische Leichen könnte ich verkraften. Aber ich bin sehr empfindlich gegenüber Gerüchen. Einen Ort zu reinigen, wo die Verwesung längere Zeit getobt hat, das würde mein Magen nicht lustig finden und hinterher wäre der zu reinigende Ort schmutziger als vorher. Ich denke, dass da viele Menschen das gleiche Problem haben. Daher ist das sicher ein Beruf mit Zukunft, denn gestorben und gemordet wird immer.
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