Warum verliert Facebook bei den Jugendlichen an Zuspruch?

vom 19.03.2017, 21:17 Uhr

Im Standard habe ich gelesen, dass Whatsapp, Youtube, Instagram und sogar Snapchat beliebter bei Jugendlichen sind als Facebook. Music.ly und Tinder wären auch auf dem Weg nach oben in der Beliebtheitsskala. Facebook scheint bei Jugendlichen schon ausgespielt zu haben, aber ich weiß nicht, warum.

Warum verliert Facebook bei den Jugendlichen an Zuspruch? Könnt Ihr dies nachvollziehen und begründen oder versteht Ihr die Welt nicht mehr? :think:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



So richtig verstehe ich es eigentlich nicht, aber es ist ja bei vielen Dingen so, dass sie am Anfang sehr interessant sind und dann über kurz oder lang das Interesse daran nachlässt. Das ist hier vielleicht auch so. Auch bekommen die Jugendlichen es ja mit, dass es in den letzten Jahren immer wieder auch negative Berichte über Facebook gab und nun möchten sie ihre Daten dem Unternehmen vielleicht einfach nicht mehr so zur Verfügung stellen. Mich würde mal interessieren, wie die Werte in dem Bereich für die deutschen Jugendlichen aussehen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Was gibt es daran nicht zu verstehen? Die Entwicklung ist doch total logisch und nachvollziehbar. Erst war Facebook total beliebt bei den Jugendlichen. Dieses Netzwerk wurde so gehyped und ständig wurde davon geredet, sodass auch die Erwachsenen neugierig geworden sind. Ist doch logisch und nachvollziehbar, dass die Jugendlichen da das Interesse verlieren, wenn plötzlich Oma, Tante und die eigene Mutter bei Facebook sind und ständig die Teenager aus der Familie beobachten und möglicherweise auch noch alles mögliche liken was der Nachwuchs macht oder sogar peinliche Fotos teilen.

Jugendliche wollen sich abgrenzen von den Erwachsenen und ihre eigene Identität finden. Sie wollen eigene Erfahrungen sammeln und sie brauchen Privatsphäre und Freiraum und der ist nicht vorhanden, wenn die Erwachsenen aus der Familie bei Facebook ständig den Nachwuchs "stalken" und jeden Schritt überwachen, den man tut. Da ist es doch klar, dass man zu neuen Ufern aufbricht und Terrain erkundet, wo noch kein Elternteil gewesen ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Insgesamt sehe ich es wie Täubchen, aber habe auch das Gefühl, dass Facebook niemals so ganz das jugendliche Medium war, was es gerne gewesen wäre. Wann fing der Hype an, vor zehn Jahren ungefähr? In digitalen Zeiträumen gemessen ist das schon ein Dinosaurier, ein absolut alter Hut. Wie hätten wir früher als junge Leute oder Jugendliche Sachen gefunden, die vor zehn Jahren mal total modern gewesen sind?

Also ist es nur logisch, dass es Konkurrenz-Kanäle geben wird, die neue User anziehen. Wer kennt wen oder Studi-VZ sind doch heute auch tot. Mittlerweile ist Facebook wohl tatsächlich eher bei den älteren bzw. den Leuten mittleren Alters noch halbwegs angesagt, aber selbst da habe ich das Gefühl, dass immer mehr Leute abspringen und keine Lust mehr auf die ganze Selbstdarstellung, das Stalken, Kommunizieren mit überlebten Kontakten und zeitfressenden Spielen haben wie früher.

» Verbena » Beiträge: 4982 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich finden die Entwicklung von Facebook und Co. im Grunde komplett logisch.

Auf der einen Seite ist es wirklich schon ein altes System und die kommen einfach irgendwann aus der Mode. So gabs früher Zeiten, da waren nur die Jungs und Mädels mit myspace Account cool, dann kamen StudiVZ und SchülerVZ, später Facebook. Die Welt dreht sich weiter und die "jungen Menschen" verändern sich.

Generell hat sich der Umgang mit Medien verändert. Früher hatte jeder mindestens einen Freund bei Facebook, der einfach alles gepostet hat. Wie er auf Arbeit oder zur Schule ging, was es zum Mittag gab, wen der am Abend getroffen hat. Das Verständnis was Socialmedia macht hat sich verändert.

Auf der einen Seite ist Facebook vielleicht im Wandel der Zeit nicht mehr "cool" aber auf den anderen Seite erlebe ich es selbst in der Familie (ich habe jüngere Cousine - geboren in den 2000ern), dass die Teenies von heute bewusster mit ihren Daten im Internet umgehen. Das Internet vergisst nie wieder, nichts. Egal was irgendwann mal irgendwo gepostet wurde, es schwer auffindbar zu machen ist schon schwierig, es komplett zu löschen unmöglich. Es wächst schlicht eine Generation heran, die sich des Problems bewusst ist und aktiv dagegen steuert und eben nicht jeden Mist bei Facebook postet.

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» epis » Beiträge: 25 » Talkpoints: 11,57 »


Ich denke auch, dass vielen Jugendlichen Facebook einfach zu altbacken wird. Da sich eben auch immer mehr Erwachsene und auch ältere Menschen dort anmelden. Jugendliche wollen da sicherlich eher unter sich sein und sich nicht überwacht fühlen, weil die Eltern oder Großeltern auch dort angemeldet sind.

Der Trend ändert sich ja auch andauernd. Ich denke, dass nun gerade wieder andere soziale Netzwerke interessant sind. Vielleicht weil man dort eben als Jugendlicher auf andere trifft und diese von Erwachsenen noch nicht so großartig genutzt werden. Ich erinnere mich auch noch, dass mal ein Netzwerk "Wer kennt wen" gab. Dies war dann auch irgendwann einfach am Ende, weil Facebook und Co viel interessanter wurden und jeder dorthin wechselte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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