Fleißiger sein, wenn man Büro mit Chef teilen muss?

In einigen anderen Beiträgen erwähnte ich ja schon, dass ich mein Büro mit meiner Chefin teilen muss, weil wir einfach Platzmangel bei uns haben. Mir macht das aber überhaupt nichts aus, zumal die Chefin sowieso häufiger mal weg ist auf Besprechungen und dergleichen. Da sie eine sehr angenehme, menschliche Person ist, finde ich das Klima auch sehr angenehm und mich stört ihre Anwesenheit nicht, auch dann nicht, wenn sie telefonieren muss und dabei eben "Krach" macht.

Eine Freundin meinte schon scherzhaft, dass ich bestimmt immer voll fleißig wäre, gerade weil die Chefin eben hautnah dabei ist und alles mitbekommen würde, was ich sage oder tue. Ich finde diese Einstellung seltsam und mein Verhalten ist nicht von der Anwesenheit der Chefin abhängig. So gesehen wird sie doch eh an den fertigen Aufgaben und Resultaten merken, ob ich fleißig war oder nicht.

Da muss sie ja nicht die ganze Zeit daneben sitzen und mich quasi gezielt "überwachen". Wie seht ihr das? Könnt ihr verstehen, dass man fleißiger ist, wenn man das Büro mit dem Chef teilen muss oder haltet ihr das für albern? Wärt ihr vielleicht selbst in so einer Situation viel fleißiger oder würdet ihr euch verhalten wie sonst auch?

Ich glaube auch nicht, dass es unbedingt eine Sache des Fleißes ist, ob man mit de Chef ein Büro teilt. Ich denke eher, dass man dann vielleicht angespannter arbeitet und es dann auch anstrengender ist. Man möchte sicherlich nichts falsch machen und arbeitet dann vielleicht auch konzentrierter. Vielleicht ist das auch nur zu Anfang so, bis man sich eben daran gewöhnt hat, mit dem Chef zusammen in einem Raum zu sitzen.

Ich könnte mir auch schon vorstellen, dass man dann vielleicht auch eher einmal weniger einen Blick auf das Smartphone wirft oder ähnliches. Eben weil man dann befürchtet, dass der Chef meint, man würde seine Arbeit vernachlässigen oder ähnliches.

Als ich noch angestellt gearbeitet habe, hat die räumlich enge Zusammenarbeit mit dem Chef eigentlich immer die Arbeitsleistung ziemlich vermindert. Statt sich gestresst den wartenden Aufgaben zu widmen, gab es viel mehr Entspannung mit guten Rauchwaren und edlem Hochprozentigen.

Ich denke, dass es sicher auch einfach auf den Chef selber und eben das Verhältnis ankommt, das man zu diesem hat. Es kann schon sein, dass man dann fleißiger ist und eben, wie hier schon geschrieben wurde, keinen Blick zwischendurch auf das Smartphone riskiert, wie man es sonst vielleicht mal machen würde. Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass man gerade am Anfang auch nervös ist, wenn man mit dem Chef im Büro sitzt.

Wenn ich nun einen Bürojob hätte und mit meinem derzeitigen Chef ein Büro teilen müsste, dann würde ich an meiner Arbeit nichts ändern. Ich kenne den Chef nun auch schon länger und wäre darum auch nicht nervös oder übermäßig fleißig. Allgemein stimmt es natürlich, dass man es anhand der Ergebnisse sowieso sehen kann, wie fleißig man war.

Also ich denke, dass es viele so handhaben würden. Ich selber befinde mich in derselben Situation und muss sagen, dass ich meine Arbeit immer gewissenhaft erledige, egal ob die Chefität jetzt anwesend ist oder nicht. Wie schon erwähnt wurde, sieht ja die Chefin dann am Resultat der Arbeit, ob und was ich geleistet habe oder eben nicht.

Allerdings habe ich auch schon als Reinigungskraft bei einer Firma ausgeholfen, die die Büros macht und habe dann auch entdeckt, dass da schon sehr viel privat herum gesurft und Blödsinn getrieben wird, wenn der Chef nicht da ist. Also es gibt sicher auch Leute, die das ausnutzen.

Wobei sich ja in einer aktuellen Studie heraus gestellt hat, dass privat im Internet zu surfen ja zur Leistungssteigerung am Arbeitsplatz beitragen soll. Allerdings denke ich, dass auch solche Dinge maßlos übertrieben werden können.

Alles in allem kann ich sagen, dass es einfach eine Sache des Charakters ist, ob ich meine Arbeit gewissenhaft erledige, oder eben nicht. Und das hat dann wirklich nichts mit der Anwesenheit vom Chef zu tun.

Ich glaube schon, dass viele Menschen sich da mehr Mühe geben als normal. Vielleicht lässt man sich dann auch weniger ablenken, macht weniger nebenbei, überzieht die Pausen nicht und so weiter. Prinzipiell sehe ich es auch so, dass man immer gut arbeiten sollte, aber letztendlich ist es schon etwas anderes, wenn man den Chef vor sich sitzen hat, je nach Verhältnis kann da auch ein dauerhafter Druck entstehen, den man als Angestellter eigentlich nicht brauchen kann.

Ich habe meinen Chef direkt nebenan sitzen und dort ist ebenfalls keine Tür vorhanden, dass man es als einen Raum sehen kann. Dadurch bin ich aber nicht fleißiger und nicht fauler, überziehe meine Pausen nicht aber lasse mich auch nicht davon abhalten meine Pause zu machen wenn ich eine brauche. Gleiches gilt auch für die restlichen Kameraden, die dennoch ihre Zigarette pro Stunde rauchen gehen und solche Dinge.

Entweder man hat diese Charakterzüge oder man hat sie nicht. Es kommt auch auf den Chef selbst drauf an, manche überwachen dann tatsächlich alles und sitzen mit der Stoppuhr da, wie lange man auf der Toilette gebraucht hat. Das sind aber alles Fälle, bei denen es ohnehin nicht ganz rechtens ist was da abgezogen wird und da entsteht dann auch ein Druck der dazu anleiten könnte. Aber ergiebig ist so etwa dann dennoch nicht.

Mein Chef kann eine richtige Kratzbürste sein, dann wieder komplett entspannt und sogar mal nett. Eigentlich kann sich das innerhalb weniger Minuten ändern aber ich ändere an meinem Verhaltensmuster nichts und auch nicht an meiner Arbeitsweise. Wenn ihm daran etwas nicht passt und er das sachlich kritisieren kann, dann bin ich dafür offen aber indem er meint mich zu überwachen oder sonstiges, erreicht er damit bei mir gar nichts. Aber ich überziehe auch so nicht meine Pausen und solche Dinge, wer dazu neigt, dem könnte das vielleicht schon helfen in der Hinsicht zuverlässiger zu werden.