Sich als Einwohner einer Stadt treffen um Stadt zu reinigen
Von der Stadt Wurzen, der Heimatstadt meines Mannes, habe ich gelesen, dass sich die Einwohner der Stadt treffen um die Stadt zu reinigen und "frühlingsfrisch" zu machen.
Ich habe das noch nie gehört, dass die Bürger einer Stadt per Bürgerinitiative eine Stadt reinigen. Wie findet ihr es? Würdet ihr da mitmachen? Gibt es das vielleicht bei euch auch? Habt ihr bei so einem Städteputz bereits mitgemacht? Denkt ihr, dass es überall klappen würde so was zu machen?
Ich finde das eigentlich eine nette Idee. Allerdings denke ich, ist so eine Bürgerinitiative eher für kleinere Städte/ Dörfer und Gemeinden geeignet. In Großstädten wie Berlin beispielsweise ist sowas wohl eher nicht realisierbar, da spielt auch die Mentalität der Leute eine wichtige Rolle. In den ländlichen Bereichen sind die Menschen doch noch etwas anders eingestellt und eher bereit etwas für das Erscheinungsbild ihrer Heimat zu tun. Diese Erfahrung habe ich zumindest gemacht.
Bei uns im Dorf gibt es einige ältere Damen die zum Beispiel zum Frühlingsanfang einige Blumen überall im Dorf pflanzen. Das tun sie mit sehr viel Hingabe und es sieht auch immer sehr hübsch aus.
Ich habe das durchaus auch schon gemacht. Damals hat unsere Schule so etwas gemacht und wir haben dann den Ort komplett gereinigt. Für Schüler ist das durchaus eine Aufgabe mit Sinn, weil diese ja auch oft Müll verursachen und das völlig bedenkenlos machen. Auch für Erwachsene finde ich so etwas durchaus sinnvoll, wobei das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, da man selber das Problem ja erkannt hat und es sicherlich auch anders macht.
In unserer Stadt gibt es schon seit einigen Jahren die Aktion "... putzt sich". Da treffen sich dann Freiwillige an einem bestimmten Samstag in ihrer Gegend und sammeln los. Müllsäcke und Handschuhe werden von der Stadt gestellt und an vorher festgelegten Orten dann wieder abgeholt. Am Nachmittag gibt es auf dem Betriebshof dann Grillwürstchen und Getränke für alle Sammler.
In der Woche vor diesem Termin gehen verschiedene Schulen und Kindergärten rund um ihre Einrichtung durch die Gegend und sammeln fleißig Müll. In der Zeitung sieht man dann immer, was manche Mitbürger so nebenbei in der Natur entsorgen. Fahrräder, Autoreifen, Mopeds, Elektrogeräte usw. werden genauso gefunden wie z.B. auch schon mal ein verwesender Rinderkopf.
Ich selber habe noch nie dabei mitgemacht und werde es auch nicht tun. Ich entsorge meine Abfälle lieber ordnungsgemäß, auch wenn es etwas kostet.
Wir haben einen See in der Ortschaft und leider wird jedes Jahr extrem viel Müll darin entsorgt. Zusätzlich ist der See noch durch die Landwirtschaft verseucht mit Düngemitteln und daher treffen sich jährlich eine große Gruppe Einwohner, welche das Seeufer reinigen. Und da findet man sehr viel Müll, sogar ganze Heizkörper werden herausgefischt. Selber teilgenommen habe ich aber noch nicht. Ich finde ein solches Engagement super.
Es gibt in manchen Großstädten ein Projekt, welches "Picobello Sauberzauber" heißt. Dort sind meist Grundschüler involviert, die einen ganzen Tag lang kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren dürfen. Dafür machen sie im Gegenzug bestimmte Gebiete sauber und die Kids machen das meist eigentlich sehr gerne, wie ich das sehe.
Jedenfalls hab ich schon als Jugendliche immer mal wieder Kids in der Bahn getroffen, die stolz wie Bolle waren. Fand ich immer süß und bis heute auch. Wenn ich mal welche sehe und ich habe etwas Leckeres für die Kids dabei, dann gib ich ihnen auch etwas davon ab, weil sie so schön sauber machen und erkenne das an! Manchmal hab ich auch jedem 0,50 Cent gegeben oder 1 Euro, weil ich fand, dass sie ruhig wissen sollen, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist.
Ansonsten gibt es sowas glaube ich aber bei uns nicht. Ich würde für mich auch eher alleine aufräumen und nicht mit anderen zusammen. Ich möchte keine besonderen Menschen kennenlernen und solche Aktionen haben das für sich meist inbegriffen. Auch diese Nachbarschaftsdinge jucken mich nicht. Deswegen entziehe ich mich so etwas und mache das mit meinen Leuten, Freunden, Arbeitskollegen usw. alles aus, wenn wir etwas haben.
Doch direkt mit anderen Einwohnern sich treffen und die Stadt säubern, das kommt für mich nicht in Frage. Einmal wegen Menschen, auf die ich kein Bock habe und darüber hinaus auch weil wir eine Großstadt sind. Ich räume nicht den bewussten Müll in gewissen Vierteln weg, um die Leute für ihre Asozialität noch zu belohnen.
Auf Dörfern oder dem Land sowie in Städte, wo sich ohnehin jeder kennt - da sieht die Geschichte jedoch deutlich anders aus. Da kann man wirklich mal entsprechend hilfreich zur Seite stehen und finde ich auch nicht Dramatisch. Doch in einer Großstadt muss ich das nicht haben.
Ich kenne das auch nur aus kleinen Städten bzw. Dörfern, finde es an sich aber eine tolle Idee, da die Gegend, die aufgeräumt wird ja normalerweise nicht so groß ist und wenn alle mit anpacken, es auch schnell geht. Und hinterher ist alles schön sauber! In meiner Heimatstadt ist es sogar so, dass ortsansässige Firmen Gutscheine spenden für Menschen, die sich freiwillig dem Müllsammeln anschließen. Das finde ich ist ein guter Anreiz!
Für mich ist das Bürgerpflicht, die Stadt sauber zu halten. Wenn ich irgendwo im Straßengraben Plastikflaschen sehe, dann sammel ich die schon auf. Ich habe mich aber noch nie mit einer Gruppe von Stadtbewohnern getroffen um Müll aufzusammeln, ich wüsste auch nicht, dass es so etwas bei mir in der Stadt gibt.
Ich finde die Idee aber gut, denn es ist wichtig, dass wir unseren Kindern eine saubere Welt übergeben.
Ich kenne so etwas hier in der Stadt auch. Hier wird das dann eher auf die Stadtteile verteilt, damit es nicht zu viel auf einmal ist. In meiner Schulzeit haben wir da mit der Grundschule auch schon mal mitgemacht. Allerdings habe ich da nicht so gute Erinnerungen dran, weil ich mich an einer Glasscherbe verletzt habe.
In meinem Stadtteil habe ich so etwas erst einmal mitbekommen, dass es eine solche Aktion gab. Zu dem Termin konnte ich nicht, aber wenn ich die Zeit mal habe, dann könnte ich mir schon vorstellen, dabei auch mitzumachen und die Stadt, beziehungsweise den Stadtteil zu reinigen.
Ich denke schon, dass das überall auch funktionieren kann und nicht nur in kleineren Städten. Nur müssen sich eben immer genug freiwillige Helfer finden. Da habe ich die Beobachtung gemacht, dass das am Anfang noch gegeben ist, aber dann, wenn die Aktion wiederholt wird, immer weniger Helfer dabei sind.
In Städten kenne ich sowas auch nicht, aber auf dem Dorf. Warum sollte es dann nicht auch in einer Stadt funktionieren? Ich mache da nicht mit, weil ich einfach nicht mit Foto in die Zeitung möchte. An sich finde ich die Idee zwar gut, noch besser wäre es aber einfach mehr Mülleimer aufzustellen bzw. den Müll nicht wegzuwerfen.
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